Blatzemius, Johann Reinhard; Kriegskommissar [ – ] Blatzemius stand als Kriegskommissar in kaiserlichen Diensten.
„Bis zur Kapitulation der schwedischen Besatzung auf Königshofen[1] am 11. Dezember[2] [1635; BW] verging noch einige Zeit, in der die würzburger Regierung noch öfters in Kitzingen[3] vorstellig wurde. Am 17. Oktober forderte sie die Lieferung von Getreide und Geld für die Hatzfeldischen Regimenter nach Schweinfurt[4] (318, 89), am 5. November legte sie den Hauptmann Schleelein mit 42 Mann in Kitzingen ins Quartier (318, 90), am 24. November drohte Kommissar Johann Reinhard Blatzemius gar mit Brandschatzung, wenn Kitzingen nicht sofort liefern würde (318, 91) und am 2. Dezember fordere der Bischof [Franz von Hatzfeldt; BW] die Stellung von Maurern und Steinmetzen ‚unsäumblich’ mit Handwerkszeug nach Königshofen, wohl zur Ausbesserung von Kampfschäden (318, 93)“.[5]
1635/36 war er zuständig für die Einquartierung kaiserlicher Truppen im Amt Heldburg[6] zuständig.[7]
Hans Friedrich von Loe, Drost in Wetter,[8] schrieb im August 1640 an Melchior von Hatzfeldt und beschwerte sich bei ihm über die Kontributionserhebung des kaiserlichen Kommissars Johann Reinhard Blatzemius, über 400 Rt. für das Amt Wetter und über die Exekutionsdrohung Hundts aus Radevormwald.[9]
[1] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[2] ENGERISSER, Von Kronach, S. 427ff. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[3] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[4] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[5] HOCK, Kitzingen, S. 109f.
[6] Heldburg [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 192f.
[7] Thüringisches Staatsarchiv Meiningen Amtsarchiv Heldburg Best. 411230, Nr. 2858.
[8] Wetter; HHSD IV, S. 455ff.
[9] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 387; Radevormwald; HHSD III, S. 618.