David, N; Kapitän, Brandmeister [ – ] David war Brandmeister unter Christian von Braunschweig.
Christian von Braunschweig hatte von der Regierung des Stifts Paderborn[1] Verhandlungen über Akkordzahlungen gefordert. Im Antwortschreiben der kurfürstlichen Regierung hieß es: „Euer fürstlich gnaden schreiben ist uns durch zeigeren recht zuegebracht, geleich wir nun bereidts mit grosem betruckt undt hertzenleidt leiden undt vernehmen mueßen, das eure fürstliche gnaden wiederumb in dießem armen undt unschuldigen stifft einfallen, undt darin nach ihrem willen verfahren. So viell beschwerlicher kompt uns vor, daz dieselbe daran noch nicht ersettiget, sondern alnach mit weiterem brandt undt verhergen feindtlich tröhen, das euer fürstlichen gnaden im ersten einfahll etliche reuter abgeschoßen[2], darumb ist uns gahr nichtes wießent, da es aber beschehen, werden dieselbe selbst verursachet undt sich viell zue weit von ihren quatieren undt cornet[3] begeben haben. Inmittelst aber undt das eure fürstliche gnaden im Meindtsischen [Mainzischen; BW] gepiete sich aufgehalten haben viellmehr neun derselben reuter, darunter ein Kirßenbruch [Rittmeister Kersenbroich; BW] auß der graffschafft Ravenspurg, ein Kufferschmiedt[4] von Steinheimb, auch einer so sich capitein David nennet, und einer Platise [Pladiese von Ledenburg;[5] BW] auß dem stifft Oßnabruck, undt sonsten alle ihres nahmens bekandt geweßen, der churfürstlichen durchlaucht zue Colln unsers gnedigsten herrn hauß Steinheimb[6] bey nachtlicher zeit bestiegen, ihre churfürstliche durchlaucht rentmeister mit dem Koff[7] gefenglich biß nach Aroßheimb[8] in den krugk weggefuhret, alles, waz auf dem hauße gefunden an gelde undt bestem haußgeraht, mitgenohmen undt endtlich ermelten rentmeister umb vier thausendt undt etliche hundert reichsthaler, auch etliche pferde feindtlich rantzioniret, welches gelt auch vor wenig tagen innen in denselbigen krugh erlegt worden und empfinden hochstgemelte churfürstliche durchlaucht solche ihres aigneß haußes besteigung, beraubung und des rentmeisters gahr unchristliche tractaction undt brandtschatzung viell hoher, alß eure fürstliche gnaden eines oder des andern soldaten niederlag ihmmer zue hertzen nehmen konnen“.[9]
In dem Bericht des Kanzlers Wippermann über die Besetzung der Stadt Paderborn vom Mai/Juni 1622 heißt es: „Wie dan diese gesellen [Velthauß und Sawr] mit ohnzweivelicher hilff und befurderung irer adhaerenten es einmahl soweit bei den Hänsestätten gebrachtt haben sullen, das verscheidene capitein bestellet, dieselbe an die anderthalb tausent man zusamengebrachtt und damit einen versuch auff die stadt Paderborn thun wollen, welches aber die hern Staten Generall nicht hatten nachgeben wollen, inmaßen solches alles noch newlich der mordtbrenner capitein David dem herrn burgermeister lizentiaten [Heinrich; BW] Westphalen, wie selbiger vom Hertzogen [Christian v. Braunschweig; BW] mitgefuhrt, bei Holtzminden[10] bekent und berichtet haben solle“.[11]
[1] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[2] Bei einem Scharmützel mit Paderborner Stiftstruppen im November 1621 waren bei Warburg zwei (!) braunschweigische Reiter getötet worden. Wertheim, Der tolle Halberstädter, Bd. 1, S. 467.
[3] Kompanien
[4] Kupferschmied
[5] Wahrscheinlich einer aus der Familie Ledebur.
[6] Steinheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 702.
[7] Justus Koffen, 1630 Stadtschreiber in Höxter
[8] Arolsen ?
[9] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 29.
[10] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[11] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 285.