Demant, Martin; Trompeter [- ] Demant hatte als Kriegstrompeter in schwedischen Diensten gestanden.
Eine Gruppe von Kauf- und Fuhrleuten, mit Hering, Stockfisch und anderen Lebensmitteln beladenen Wagen unterwegs, wurde am 9.01.1643 auf dem Weg nach Leipzig[1] zwischen der Schäfferei und dem Schirauischen Gericht im Amt Dessau[2] von einer „streiffenden Parthey“ überfallen. Der von den Kaufleuten gefangene Martin Demandt – ein Trompeter – gab am nächsten Tag auf Befragen zu Protokoll:
„Er heiße Martin Demant, er sey ein Meißner auß dem Dorff Seehausen,[3] nicht weit von Leipzigk, er habe der Cron Schweden in die 11 Jahre gedient, er sey vnter Gustavus Horns Regiment, Brunell sey sein Rittmeister, er sey mit der Partie geritten, sey ohngefehr 50 Pferde gewesen, wehren von vier, fünff Regimentern gewesen, Ein Leuttenant vnd ein Cornet sambt dem Corporal, so auch das Pferdt unterm Leibe erschoßen worden, hette sie geführet, wehren auff ihr avantage dahin geritten, hette sie niemandt commandiret, wehren ein stück brodt Zu suchen gemeint, hetten über nacht Zu Salzfuhrt[4] gelegen, ein Bauer hette ihnen gestern Abendt begegnet, so sie baldt bey Delitsch[5] angetroffen, der hette ihnen gesaget, das die Fuhrleuthe kommen würden, Der Leuttenant hette ihm commandiret, er wolte wünschen, daß er 100 Meilen darvon wehre, die Reuter wehren voll gewesen, wehren stracks hinter die Wagen hinein gerant, der Leuttenant hette die Reuter wollen abwehren, hetten sich aber nicht commendiren laßen wollen, der Leuttenant hette auch den Reuter mit dem Degen geschlagen hette aber nicht geholffen, Er hette Saster geheißen, were eben unter dem Regiment und Rittmeister, er hette nicht mit angefallen, hette von ferne gehalten und geblasen, wehren Zwey geblieben vnd Zwey beschädigt, er wehre Zu den Fuhrleuten geschickt worden, denen Zu sagen es solte ihnen kein Leid geschehen, der Leutenant hette gesagt, sie solten es bleiben laßen die Bursche, wehren dem Fürsten von Deßau, sie hetten aber sich nicht bedeuten lassen wollen, wehren darauff angefallen, wehren alle toll und voll gewesen, er wehre auch darauff Zu den Fuhrleuten geritten, es wehre aber stracks einer aus der Wagenburgk kommen, hette ihn mit dem Pferde beim Zügel genommen vnd in die Wagenburgk hinein getrecket, die Reuter hetten schon angefallen gehabt auch die bereits erschossen, alß er Zu den Fuhrleuten geschickt worden [,] sie wehren Zu Bitterfeldt[6] auch gestern gewesen, die Bursche wehren in die Häuser gefallen, hetten fleisch und Brodt, wie auch pferde genommen, hetten sie aber alle müßen wieder geben, wehre schon Tag gewesen, alß sie Zu Salzfurth auffgebrochen, er wisse nicht, daß sie hetten den anschlagk recta auf die wagen gemacht, er hette einen guten rausch gestern Abendt getruncken vnd darauff sicher geschlaffen, Das wüste er wohl, daß sie hetten wollen über die Milde auff Wittenberg gehen, und so die Milde wieder hinan, der eine Reuter wehre recht in die Wagenburg Zwischen Zweyen wagen erschoßen worden, die andern wehren außer den Wagen im trap erschoßen worden, Der Bauer wehre schuldt daran, daß sie daher geritten“.[7]
[1] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[2] Dessau [Stadtkr. Dessau]; HHSD XI, S. 77ff.
[3] Seehausen, heute Stadtteil von Leipzig.
[4] Salzfurth [Amt Bitterfeld].
[5] Delitzsch [Kr. Delitzsch]; HHSD XI, S. 73f.
[6] Bitterfeld; HHSD XI, S. 44ff.
[7] KRAUSE, Urkunden Bd. 5, 1. Abt., S. 107. Den freundlichen Hinweis auf diesen Text verdanke ich Uwe Volz.