Emden und Ostfriesland, Graf Rudolf Christian von [25.6.1602 – 16.4.1628 Berum]
So verwundete sich selbst tödlich nach der offiziellen Lesart Graf Rudolf Christian von Emden und Ostfriesland, der Sohn und Erbe Ennos III., am 15.4.1628,[1] als er wegen Erleichterungen der Abgaben bei dem kaiserlichen Obristen Gallas[2] auf Burg Berum[3] weilte, nach vorausgegangenem, bei Gallas üblichen Saufgelage im Streit mit dem kaiserlichen Leutnant Thomas Streif selbst.[4] Er verstarb am 16.4. auf Schloss Berum.[5] Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dagegen: „Da geschahe es, daß ein Edelmann und ein Capitain sich herausforderten, welchen Kampf der Graf mit ansehen wolte. Der Oberste (Gallas) schickt alsobald einen Fähndrich mit etlichen Soldaten hin, um die Partheyen von einander zu bringen; dieser aber suchte sich bey dem Gedränge mit ausgezogenem Degen Platz zu machen, und schlug einen Diener des Grafen mit der Fläche. Als der Graf solches sahe, zog er auch vom Leder und lief auf den Fähndrich zu, der immer zurück wich, bis er an einen Graben kam, da er sich endlich seiner Haut wehren mußte, und dem Grafen einen Stich in das linke Auge gab, wovon er des anderen Tages starb“.[6]
[1] Nach: wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Fürsten_von_Ostfriesland, am 17.4.1628; nach: wikipedia.org/wiki/Ostfriesland_zur_Zeit_des_Dreißigjährigen_Krieges, am 15.4.1628.
[2] Vg. REBITSCH, Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.
[3] Berum [Kr. Norden]; HHSD II, S. 44f.
[4] REIMERS, Was das alte Berumer Schloß erzählt, S. 6f.; SCHMIDT, Politische Geschichte Ostfrieslands, S. 277.
[5] Walter Deeters, in: ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/php/side.php?news_id=643&part_id=0&navi=11.
[6] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 1, S. 1146.