Fränck [Frenck], Hermann von

Fränck [Frenck], Hermann von; Obrist [ – ] Hermann von Fränck [Frenck] [ – ], angeblich belgischer Obrist, wahrscheinlich aber aus Dänemark stammend, war 1617 mit seinem in den Generalstaaten geworbenen Kriegsvolk durch das Stift Corvey[1] gezogen und von Heinrich von Aschebrock [Aschebroich], dem Fürstabt von Corvey und Parteigänger der Wittelbacher, nach der Klageschrift des Kapitels von 1619 zu Gewalttätigkeiten gegen die andersgläubigen Bauern des Stifts aufgehetzt worden: „Dießes stiffts gueter undt underthane hat er weniger dan nicht geachtet, dan als vor zwein jharen umb Viti der oberster Frencke mitt seinem krigesßvolck durch das stifft Corvey seinen paß nehmen wollen, hat der herr abtt gewunschett undt gesagtt, er wolte 500 rthlr darumb geben, das sie kehmen. Volgentz aber undt nachdem solchs Frenckische krigeßvolck des stiffts underthane hartt beschwerett, so hatt es der herr abtt dabey nicht gelaßen, besondern die soldaten, so ohne das ihres willens pflegen, angereitzett undt gesagtt, wen ihne die bawren nicht vollauff schaffen, mugten sie ihnen die heußer uber dem kopff anstecken“.[2]

„Als dann die Reiter von [Heinrich Wilhelm von; BW] Solms‘ noch durch das Land zogen, erbaten die böhmischen Stände erneut die Genehmigung zur Durchführung des von dem Obristen Frenkel (auch Fränkel, Frank und Frenckh genannt) in den Niederlanden geworbenen Kriegsvolks. Eine rege Korrespondenz im Kreis, besonders mit Bamberg, folgte dem Ersuchen, ehe es schließlich vom Markgrafen [Christian von Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth; BW] gebilligt wurde. Mitte Juli marschierten dann die 1500 bis 2000 Mann starken Völker in kleinen Abteilungen über Kulmbach[3]-Gefrees[4]-Münchberg[5] und Weißenstadt[6] nach Eger.[7] Da die markgräfliche Regierung alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte, kam es zu keinen Übergriffen, doch beliefen sich die dem Lande erwachsenen Durchzugskosten auf annähernd 800 fl“.[8]

Fränck übergab am 26.3.1621 Pilsen[9] gegen 150.000 fl. und freien Abzug der mansfeldischen Truppen an Tilly.

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Corvey [Stadt Höxter]; HHSD III, S. 146ff.

[2] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 34.

[3] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f.

[4] Gefrees [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 228.

[5] Münchberg [LK Hof]; HHSD VII, S. 464.

[6] Weißenstadt [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 803f.

[7] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[8] STICHT, Markgraf Christian, S. 73. Staatsarchiv Bamberg Geheimes Archiv Bayreuth (GAB) 3993: Bayreuther Korrespondenzen wegen des von den evangelischen Ständen Böhmens erbetenen Durchzugs des von dem Obristen Frenckh (Frank) geworbenen Kriegsvolks (1619, April bis Juli)

[9] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

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