Friedberg, N; Hauptmann [ – ] Friedberg war bayerischer Kroaten-Hauptmann unter Franz von Mercy.
„Endlich setzte sich [1639] im Bruhrheine eine Abteilung Kroaten unter den Hauptleuten Siedler und Friedberg sowie unter dem Rittmeister Guschnenitz fest, zu geschweigen, daß Penzenau [Pienzenau; BW], der im Kurpfälzischen lag, abermals ‚auf seinen Hinterstand‘ drängte.
Der Domdekan [Ersamus von der Horst] suchte darum den kaiserlichen General Geleen auf und nahm die Versicherung mit: ‚Er habe bereits selbst beweglich an S. kais. Mt. geschrieben, daß Kurbayern anbefohlen werde, die Kroaten abzuführen‘. Allein der bayerische General Mercy kehrte sich nicht daran, ‚daß unser Stift laut ksl. Ordonanz vom 11. April den Kurbayerischen gar nicht zum Quartier assigniert worden‘, sondern sandte seine Kroaten auch nach Grombach,[1] wo schon philippsburger[2] Mannschaften lagen. Bamberger selbst beantragte ‚bei der Generalität in Eßlingen‘,[3] die Kroaten in Hessen unterzubringen; allein weder Mercy noch Goltz ließen sich umstimmen. Zwar erfolgte eine dreimalige kaiserliche Weisung, die Kroaten zu verlegen. Allein ‚dieweil man handgreiflich verspürt, daß die Generalität nicht zu parieren gedenkt, sondern alles an die kurf. Dt. in Bayern verweist, soll nochmals um Abschaffung dieser Kroaten angehalten werden. Waibstadt haben sie bereits also ruiniert, daß es nichts mehr contribuiren kann; Lauterburg[4] liegt beinahe unbewohnt da. Nunmehr möchten die Völker aus den Winterquartieren aufbrechen, sind aber noch die Sommerquartiere zu besorgen‘. Bereits kam es zwischen den Kroaten und philippsburger Soldaten zu Raufereien, wobei die Bevölkerung für letztere Partei ergriff, weswegen hitzige Worte zwischen Heidelberg[5] und Speier[6] fielen. Auch beim Einsammlung des ‚Magazinzehnten‘ erfuhr das Fürstbistum in unangenehmer Weise, daß zwischen München und Wien eine merkliche Spannung eingetreten.
Der kaiserliche Kommissär Rich. Neu, der Ausgangs Juli in Philippsburg eintraf, beabsichtigte anfangs, das ganze Regiment Bamberger sowie zwei Reiterschwadronen unter Pissinger [Bissingen] den Sommer über vom Fürstbistum verpflegen zu lassen. Von der Horst stellte ihm jedoch vor, daß die linksrheinischen Ämter allein für die letzten Winterquartiere 3700 fl. nebst vielem Wein, Getreide und Heu aufgebracht und daß von den rechtsrheinischen Ämtern besonders Philippsburg mehr als genug geleistet. Mit Rücksicht darauf wies Neu den Bruhrheinern nur eine Kompagnie und den linksrheinischen zwei Kompagnieen an unter den Hauptleuten Siedler und Friedberg“.[7]
[1] Grombach [Bad Rappenau, LK Heilbronn], HHSD VI, S. 266.
[2] Philippsburg [LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 632f.
[3] Esslingen am Neckar [LK Esslingen]; HHSD VI, S. 191ff.
[4] Lauterburg, heute Ortsteil von Essingen [Ostalbkreis].
[5] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[6] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[7] BAUR, Fürstentum Speier, S. 13f.