Herbst, Matthias; Generalwachtmeister [ – ] Herbst war kurbayerischer Generalwachtmeister.
Johann Heinrich von Haslang bekam am 2.12. und 13.12.1646 die Ordre, den Ritt- und Rumormeister Weyhel üblen Verhaltens und „unterschiedlicher vorkommender Reden halber“ zu arretieren und die Bagage der Kompanie in einen sicheren Ort zu verlegen, um die überzähligen Pferde und Wagen, die den Einsatz der Kompanie behinderten, abzuschaffen. Am 18.12.1646 wurden Weyhel die „Puncte“ zugeschickt, über die er sich zu „verantworten“ hatte.[1]
Am 2.1.1647 bestätigte er, die Klage Johann Eggers erhalten zu haben, bezweifelte allerdings die Rechtmäßigkeit der Schuldforderung. Vor 12 Jahren hatte er auf Befehl seines Herren, des Freisinger[2] Bischofs, Veit Adam von Gepeckh,[3] „ain ganze fuehr Buecher, welche in dem ersten feindlichen einfahl durch ainen Predicanten zue Freysingen wekh und nach Tübingen[4] hinausgeführt“ worden war, aus Tübingen nach Freising zurückführen müssen. Dazu ließ er sich von Generalwachtmeister Matthias Herbst einige Pferde, einen „Raiswagen“ und Geld für die Fuhrknechte geben. Weil Herbst selbst nach Freising ziehen wollte, um dort zu „hausen“, gab Weyhel ihm einen Schuldschein und überbrachte dem Bischof gegen Quittung die Bücher samt Fuhrgespann. Im Moment hatte Weyhel die diesbezügliche Schreiberei „nit beihanden“, wies aber darauf hin, dass die unterschiedlichen Erben Herbsts die Auslagen sicherlich schon in Freising eingetrieben hatten, zumal 300 fl. von Freising ohnehin schon überwiesen worden waren. Ein kurfürstlicher Befehl vom 8.1.1647 forderte Weyhel auf, sich zu den von Leutnant Egger geforderten 100 Rt. zu äußern bzw. innerhalb von acht Tagen zu bezahlen. Das Schreiben endete mit der Ermahnung, zu weiteren Klagen keinen Anlass mehr zu geben.[5]
[1] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2873, fol. 266; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2895, fol. 285, 296; die Liste seiner Vergehen fehlt aber.
[2] Freising; HHSD VII, S. 209ff.
[3] Vgl. WEBER, Veit Adam von Gepeckh.
[4] Tübingen [LK Tübingen]; HHSD VI, S. 801ff.
[5] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2895, fol. 339, 369.