Kelli, Gerhard [Gerard ?]; Leutnant [ – 2.7.1634 Hildesheim] Kelli, ein Ire und möglicherweise ein Verwandter des Melchior de Kelly, stand 1634 als Leutnant in kaiserlichen Diensten und lag in dem von den Schwedischen und Braunschweig-Lüneburgischen belagerten Hildesheim.[1] Der Hildesheimer Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 22.6./2.7.1634 ein Scharmützel und dessen Folgen fest: „Die von Corporal Adem und M. Friedrich eroberte 2 kleine Stücklein seyn abermal für der Cavallerie mit gewöhnlicher Solennitaet und Pomp uf den Alten Markt für das Rathhauß geführet, ist also fast niemals ein blutiger Scharmützel uf beeden Seiten vorgangen. Denn uf der Kayserschen Seit ist es auch nicht so gar gering gewesen: den Rittmeister de Lui ein Schuß durch die Achsell; Leutnand Hund die eine Röhr am Schenckel entzwey geschossen.
It. Ein Corporal von Klet. It: ein Reuter Corporal, Parthin Koch, ist gestorben.
Gerhard Kelli, ein reformirter Irländischer Luitnant, bleibt außen. 3 Todte hat man uf einen Pferde hereingeführt und, wie man für gewiß hält, 30 Todte und lebendig, in alles von hiesiger Seit, darunter sollen 15 gefangen seyn, – sie selbst hielten in geheim 40 seyn ihrer in alles.
Darunter von Rodoan Corporal Everd und ein Reuter“.[2]
Unter dem 24.6./4.7. heißt es bei Dr. Jordan: „Vormittages ward der Leutnand Kelli so gestern erschoßen nebest einem andern erschoßenen hereingebracht. Die Krähen sollen Kelli die Augen ausgehacket und die Hunde die Luftröhren ausgerissen haben, und das Gesicht ihm übel seyn zugerichtet gewesen“.[3]
[1] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[2] SCHLOTTER, Acta, S. 187.
[3] SCHLOTTER, Acta, S. 187f.