Kettler, Dietrich; Obrist [ – ] Kettler stand 1640 noch als Rittmeister unter Königsmarck in schwedischen Diensten.
Für die Reichsstadt Mühlhausen[1] ist überliefert: „Den 19. [29.4.1640; BW] April, Sonntags Misericordias Domini, kam General Königsmark mit 4 Regimentern Reuter und dem Stabe in die Stadt und ward einquartiert. Da kamen die Bürger in großen Schaden. Denn sie waren alle überlegt mit Volk. Wo nicht Stallung ward als in der Ratsgassen, Kuttelgassen usw., stellten sie Pferde in die Stube, guckten die Pferde zum Fenster heraus, waren auch viele Häuser geplündert und fraßen und soffen genug, nahmen die Pferde alle mit aus der Stadt, daß man nicht wußte, ein Pferd zu haben, das Bier aus dem Brauhaus zu führen. Es hat einer den Rittmeister, Kettler genannt, im Hause gehabt mit 24 Pferden, der hat mit seinem Hofgesinde in 5 Tagen 80 Fl. verzehrt und mitgenommen, waren deutsche Völker, gehörten aber den Schweden zu“.[2]
Im September 1646 war er Kommandant von Dinkelsbühl.[3]
Der Kitzinger[4] Pfarrer Bartholomäus Dietwar [1592-1670][5] berichtet: „Am 16. April [26.4.1647; BW] kamen 2 Regimenter unter Oberst Hundelshausen[-Polley; BW] und Kettler nach Marktbreit[6] und blieben mit großem Schaden der Einwohner allda bis zum 3. Juni [13.6.; BW]“.[7]
Am 30.3.1647 erschien er unter dem Befehl von Reichvald mit seinem Regiment und noch 5 anderen vor Schweinfurt,[8] um an der Belagerung der von den Kaiserlichen gehaltenen Reichsstadt teilzunehmen.[9]
[1] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[2] JORDAN, Mühlhausen, S. 261.
[3] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 707; Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.
[4] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[5] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 71f.
[6] Marktbreit [LK Kitzingen]; HHSD VII, S. 425f.
[7] DIETWAR, Chronik, S. 86.
[8] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[9] HAHN, Chronik 3. Theil, S. 624.