Khevenhiller [Khevenhüller] von Aichelberg, Georg Augustin von

Khevenhiller [Khevenhüller] von Aichelberg, Georg Augustin von; Obristleutnant [1615-11.3.1653] Georg Augustin von Khevenhiller [Khevenhüller] [1615-11.3.1653]Khevenhiller.Georg.Augustin stand als Obristleutnant in kaiserlichen Diensten. Ab Oktober 1629 studierte er an der Juristischen Fakultät der Universität Padua.[1]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold aus dem von Eger[2] abhängigen Marktredwitz[3] erinnert sich an den Juli 1640, als Khevenhiller[4] in der Entourage Carettos in Markredwitz auftauchte.[5]

Er war in der Schlacht bei Breitenfeld[6] am 2.11.1642 in Gefangenschaft geraten.

Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg schreibt in seinem 1647 neu aufgelegten „Florus“ zum März 1643: Vnter jetzterzehlten verlauff / waren von deß Schwedischen Feld-Marschallen Torstensohn Excellentz vnterschiedlich Keyserische Gefangene widerumb auff freyen Fuß gestellet worden. Selbige als sie etwan eine meil von Kemnitz[7] angelanget / ist eine Keyserische Partie vnversehens auff sie kommen / vnd Herrn Graf Maximilian von Kollonitsch mit 2. Kugeln der gestalte durchschossen / daß er deß andern tages darauff in Kemnitz gestorben / darbey dann gleichfalls ein Beyerischer Rittersman / namens Vetter / nidergeschossen worden.

Als nun hierauff solche Partie auch an die andere Gefangene gewolt / worunter Herr Georg Augustin Kevenhüller gewesen / seynd sie aller erst inne worden / daß dieses Keyserische Gefangene: derwegen bald abgelassen / vnnd spornstreichs sich aus dem staube gemacht“.[8]

Ähnlich heißt es im „Theatrum Europaeum“, das anscheinend Wassenberg übernommen hat: „Mit / vnd vnter währendem jetzt erzehlten Verlauff / waren von dem Schwedischen Herrn Feldmarschallen Torstensohn vnterschiedliche Gefangene wieder loß gelassen worden. Solche als sie etwan ein Meil von der Statt Kemnitz in Sachsen angelangt / ist ein Käyserliche Parthey vnversehens auff sie gestossen. Vnd weil sie die ankommende für Feinds Volck angesehen / ist der Graff von Kollonitsch mit zweyen Kugeln durchschossen worden / davon er deß andern Tags in Kemnitz todts verfahren. Auch ward noch hierbey ein Bäyrischer Cavalier / Namens Vetter / niedergeschossen.

Als nun nachmals solche Parthey ferners an die andere Gefangene gesetzt / worunter Georg Augustin Khevenhüller gewesen / ist ihnen allererst kund worden / daß dieses Freund / vnd nicht Feinde wären: Derowegen sie so bald nachgelassen / vnd eylends sich davon gemacht. Gedachter Herr Graff von Kollonitsch / ward sonsten hochbetrauret / weil derselbe ein feiner tapferer Cavalier von guten Qualitäten : der auch bereits deß Herrn Graffen von Buchhaimb [Puchheim; BW] Obrister Leutnant gewesen. Insonderheit haben Ihro Hochfürstl. Durchl. [Leopold Wilhelm; BW] ihne / als dero Cämmerer / sehr betrauret / hatte auch das Zeugnuß / daß er sich bey vorigem Leipzischem HauptTreffen sehr wol gehalten“.[9]

Nach Aussage Wassenbergs soll er auch in der Schlacht bei Jankau[10] am 6.3.1645 in Gefangenschaft geraten sein.[11]

[1] MATSCHINEGG, Österreicher Nr. 418, S. 241.
[2] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[3] Marktredwitz; HHSD VII, S. 429f.
[4] Vgl. die häufigen Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[5] BRAUN, Marktredwitz, S. 123.
[6] Breitenfeld; HHSD VIII, S. 38f.
[7] Chemnitz; HHSD VIII, S. 43ff.
[8] WASSENBERG, Florus, S. 513f.
[9] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 30.
[10] Jankau [Jankov]; HHSBöhm, S. 226.
[11] WASSENBERG, Florus, S. 608.
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