King [König], David; Obristleutnant [ – 5./6.9.1634 bei Nördlingen gefallen] David King[1] war der 2. Sohn des David King of Warbester von der Insel Hoy in Orkney[2] und der Bruder des berühmteren James King.[3] David diente in Fritz Rosladins Reiterkompanie bis 1629 und nahm daher auch an der Verteidigung Stralsunds[4] gegen Wallensteins Truppen teil. King diente dann in Hans Wrangels Squadron, bevor er als Hauptmann in John Ruthvens[5] Regiment wechselte.
“In welchem Maße die Bürgerschaft ‚ausgesogen’ wurde, vermelden zwei längere Aufstellungen [von 1634 ?; BW] die zwei Kompanien schottische Soldaten betreffend, die von ihrem Kommandeur Oberstleutnant König in Kitzingen[6] ins Quartier gelegt worden waren.[7] Beide Beschwerdeverzeichnisse (318, 41 und 319, 139) sind nach Stadtvierteln geordnet und geben in loser Zusammenstellung wieder, was ein jeder ‚Wirt’ seinem ‚Gast’ zur Verpflegung reichen musste. Zwei kleine Kostproben mögen genügen. So musste Hans Herling aus dem zweiten Viertel einen Soldaten verpflegen: „Ein Fuhrer,[8] begehrt alle Mahlzeit sechs Gericht, gehet täglich ein halber, oft ein ganzer Eimer[9] Wein uff. Will ein Goldstück[10] dazu haben. Auch ist sein Bett mit dem nächtlichen Lichtbrennen fast halb verbrannt. Hat ihn dieser Tage übel traktiert, weil er (Hans Herling) nicht nach seinem Gefallen thun wollte’ (318, 41). Oder an anderer Stelle: ‚Erhard Schleicher (aus Etwashausen[11]) an Wein, Fleisch, Hering und Brot 4 fl 4 ½. Mitgenommen drei Schafscher (Felle), ein Reuthaben (Hacke zum Roden), ein gut Paar rote Strümpf, ein paar Leilacher (Leintücher), ein Bettziechen (Bettüberzug), 2 Maß[12] Schmalz, 2 Metzen[13] Hanfkörner, ein Kessel pro 4 fl, ein gute Pfannen. Zerschlagen drei Maßkannten,[14] eine Maßflasche,[15] drei Zinn, ein Viertelkanne. Sind Fußgänger gewesen. Das Haus und Ofen, Fenster hässlich verwüstet. Und gar übel geschlagen’ (319, 139)“.[16]
David King fiel in der Schlacht bei Nördlingen[17] im September 1634.[18]
[1] MURDOCH, SSNE ID: 2812; ENGERISSER, Von Kronach, S. 342; PAUL, The Scots Peerage, S. 590.
[2] Hoy („die hohe Insel“) ist mit einer Ausdehnung von etwa 20 × 9 Kilometern und einer Größe von 143,18 km² die zweitgrößte Insel der Orkney und liegt, durch den drei Kilometer breiten Hoy Sound getrennt, südlich der Hauptinsel Mainland.
[3] MURDOCH, SSNE ID: 2814.
[4] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.
[5] MURDOCH, SSNE ID: 191.
[6] Kitzingen; HHSD VII, S. 357ff.
[7] SODEN, Gustaph Adolf Bd. 2, S. 423.
[8] Führer: Der Fourier übte eine ähnliche Aufgabe wie der Quartiermeister aus, indem er vor allem die Verpflegung der Truppe und die Beschaffung von Viehfutter sicherstellen sollte.
[9] 1 Visiereimer = 68, 418 Liter, 1 Schenkeimer = 64, 141 Liter (Bayern).
[10] Möglicherweise 1 Goldgulden = 4 fl., auch 2 Rt.
[11] Etwashausen, heute Ortsteil von Kitzingen.
[12] 1 Maß = 0,8588 Liter.
[13] 1 Metze = 11,361 – 11,83 Liter.
[14] Maßkanne = 1, 069 Liter (Bayern) ?
[15] Flasche, die 1, 069 Liter fasste ?
[16] HOCK, Kitzingen, S. 98.
[17] Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 zwischen den kaiserlich-ligistischen Truppen unter Ferdinand (III.) von Ungarn und spanischen Kontingenten unter dem Kardinal-Infanten Fernando auf der einen Seite und dem schwedischen Heer unter Feldmarschall Gustav Horn, der in eine 7 Jahre dauernde Gefangenschaft geriet, und Bernhard von Weimar auf der anderen. Die Schwedisch-Weimarischen verloren nicht allein die Schlacht, etwa 8.000-10.000 Tote und 3.000-4.000 Verwundete – auf kaiserlicher Seite waren es 1.200 Tote und 1.200 Verwundete – , sondern mit ihr auch den Einfluss in ganz Süddeutschland, während der französische Einfluss zunahm. STRUCK, Schlacht, WENIG, Schlacht.
[18] ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634, S. 144 (die zurzeit beste und ausführliche Darstellung der Schlacht).