Kollonitsch, Maximilian Ernst Graf von; Obristleutnant [ – März 1643] Kollonitsch war Obristleutnant der Kavallerie unter Kaiser Ferdinand III., Kämmerer des Erzherzogs Leopold Wilhelm und Rittmeister in dessen Garderegiment gewesen.
Kollonitsch war 1642/43 Obristleutnant im Regiment Puchheim gewesen und in der Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 in Gefangenschaft geraten. Zum Teil findet sich die Angabe, er sei in der Schlacht gefallen; RUDHART. Kämpfe, S. 143.
Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg schreibt in seinem 1647 neu aufgelegten „Florus“, S.513f.: „Vnter wehrendem jetzterzehlten verlauff / waren von deß Schwedischen Feld-Marschallen Torstensohn Excellentz vnterschiedlich Keyserische Gefangene widerumb auff freyen Fuß gestellet worden. Selbige als sie etwan eine meil von Kemnitz angelanget / ist eine Keyserische Partie vnversehens auff sie kommen / vnd Herrn Graf Maximilian von Kollonitsch mit 2. Kugeln der gestalte durchschossen / daß er deß andern tages darauff in Kemnitz gestorben / darbey dann gleichfalls ein Beyerischer Rittersman / namens Vetter / nidergeschossen worden. Als nun hierauff solche Partie auch an die andere Gefangene gewolt / worunter Herr Georg Augustin Kevenhüller [Khevenhiller; BW] gewesen / seynd sie aller erst inne worden / daß dieses Keyserische Gefangene: derwegen bald abgelassen / vnnd spornstreichs sich aus dem staube gemacht. Ermeldter Herr Graff von Kollonitsch ward hochbetawret / weil derselbe ein schöner tapfferer Cavallier von grosser hoffnung / der auch allbereit deß Herrn Graffen von Buchheim Obrister Leutenant gewesen. Vnd habẽ insonderheit Ihre Hochfürstliche Durchleuchtigkeit ihn / als deren Kämmerern / sehr vngern verlohren / bevorab / weil er das Zeugnuß / daß er sich bey vorübergangener Leipziger Schlacht treflich wol gehalten“.
Ähnlich heißt es im Theatrum Europaeum, Bd. 5, S. 30, das anscheinend Wassenberg übernommen hat: „Mit / vnd vnter währendem jetzt erzehlten Verlauff / waren von dem Schwedischen Herrn Feldmarschallen Torstensohn vnterschiedliche Gefangene wieder loß gelassen worden. Solche als sie etwan ein Meil von der Statt Kemnitz in Sachsen angelangt / ist ein Käyserliche Parthey vnversehens auff sie gestossen. Vnd weil sie die ankommende für Feinds Volck angesehen / ist der Graff von Kollonitsch mit zweyen Kugeln durchschossen worden / davon er deß andern Tags in Kemnitz todts verfahren. Auch ward noch hierbey ein Bäyrischer Cavalier / Namens Vetter / niedergeschossen.
Als nun nachmals solche Parthey ferners an die andere Gefangene gesetzt / worunter Georg Augustin Khevenhüller gewesen / ist ihnen allererst kund worden / daß dieses Freund / vnd nicht Feinde wären: Derowegen sie so bald nachgelassen / vnd eylends sich davon gemacht. Gedachter Herr Graff von Kollonitsch / ward sonsten hochbetrauret / weil derselbe ein feiner tapferer Cavalier von guten Qualitäten : der auch bereits deß Herrn Graffen von Buchhaimb [Puchheim; BW] Obrister Leutnant gewesen. Insonderheit haben Ihro Hochfürstl. Durchl. [Leopold Wilhelm; BW] ihne / als dero Cämmerer / sehr betrauret / hatte auch das Zeugnuß / daß er sich bey vorigem Leipzischem HauptTreffen sehr wol gehalten“.