Kröll, Wolf Sigmund; Obristleutnant [ – ] Kröll stand 1626 als Obristleutnant im Regiment des Herzogs Georg von Braunschweig-Lüneburg, der damals noch unter Wallenstein diente. „Die herbersdorfische Kompanie in Graben[1] und Staffort[2] erhielt von [Heinrich v.; BW] Metternich den Auftrag, den Rhein zu bewachen und alle Reisenden zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit wurden in Söllingen[3] im Amt Durlach[4] der Hauptmann Hans Müller und dessen Leutnant Hans Werner Seitz, die dort für die Republik Venedig unter dem Kommando des geächteten Grafen [Kasimir ?] von Löwenstein Soldaten angeworben hatten, von 100 herbersdorfischen Musketieren aufgegriffen und nach Heidelberg[5] gebracht. Bei dem eingehenden Verhör, das dort am 5.4. mit ihnen angestellt wurde, behauptete Müller (dem für seine unerlaubte Werbung die Todesstrafe drohte), er hätte nicht gewußt, daß die geworbenen Soldaten gegen den Kaiser ins Feld geführt werden sollten. Es stellte sich dann heraus, daß Müllers Schwager Wolf Sigmund Kröll Oberstleutnant im Regiment des Herzogs Georg von Lüneburg unter dem Kommando Wallensteins war. Kröll, der über ein kaiserliches Werbepatent verfügte, verwendete sich beim Statthalter Metternich dafür, Müller freizulassen und ihn in Württemberg für den Herzog von Lüneburg eine Kompanie werben zu lassen“.[6]
[1] Graben [Gem. Graben-Neudorf, LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 262.
[2] Staffort [Gem. Stutensee, LK Karlsruhe]; HHSD VI, S. 750.
[3] Söllingen, unter Hügelsheim [LK Rastatt]; HHSD VI, S. 368, bzw. Windeck [Gem. Lauf, Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 893f.
[4] Durlach; HHSD VI, S. 53ff. (unter Baden-Baden).
[5] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[6] MÜLLER, Unterpfalz, S. 63.