Langfritz, N; Major [ – ] Langfritz stand 1630 als Major in hessen-kasselischen [?] Diensten.
1630 soll er Reiter des Regiments Baudissin kommandiert haben. Der schottische Kriegsteilnehmer Robert Monro berichtet: „Nachdem ich noch eine Anweisung zur Übernahme von Munition erhalten hatte, verabschiedete ich mich von Kniphausen und brach nach Schivelbein[1] auf, das damals wegen der Pest fast leer war, denn die Bewohner waren daraus geflohen. So fand ich leicht Quartier für meine Soldaten. Als sie untergebracht waren, inspizierte ich die Stadt und das Schloß, legte die Wacheinteilung fest und besetzte alle Posten im Schloß wie in der Stadt. Dann schickte ich Befehle zu den Bauern der Grafschaft, sie sollten am nächsten Tag mit Spaten, Schaufeln und Äxten erscheinen, um die Festungswerke auszubessern, die im Verfallszustand waren, elende Löcher für jeden Kavalier von Ehre, der die Aufgabe hatte, in ihnen seinen guten Ruf zu bewahren. Vor meiner Ankunft waren zwei Abteilungen von Baudissins Reitern unter dem Befehl der Majore Rostein und Langfritz hier im Quartier gelegen, die, als sie die Nachricht erhielten, der Feind marschiere auf mich los, uns die Stadt ganz überließen und ihre Abteilungen aufs Land hinaus führten, um sie mit dem Regiment ihres Obersts zu vereinigen, der in der Nähe lag, so daß sich unsere Quartiermöglichkeiten dadurch verbesserten. Wir waren froh, sie bei den Unannehmlichkeiten, die sie uns bereitet hatten, los zu haben, denn es war besser, daß sie vor der Ankunft des Feindes draußen waren, da sie auf freiem Feld bessere Dienste leisten konnten als innerhalb der Wälle“.[2]
[1] Schivelbein [Świdwin; Kr. Belgard]; HHSD XII, S. 268f.
[2] MAHR, Monro, S. 94.