Lintelo [Lindtloh], Johann von; Rittmeister [ – 1628] Johann von Lintelo stand als Rittmeister in ligistischen Diensten.
Ende Oktober 1622 führte die Stadt Meschede[1] Beschwerde über die „übermäßigen Exaktionen“ des Rittmeisters Johann von Lintelo bei dem ligistischen Oberbefehlshaber.[2] Dieser versprach, dass die Kompanie des Grafen [Tilly] abgeführt werden und Obrist Timan von Lintelo dessen Ausschreitungen ein Ende machen sollte. Im März und April 1623 musste Arnsberg[3] insgesamt 125 Reichstaler 17 Schillinge (ca. 650 Gulden) an Lintelo und Blankart zahlen, die in Rüthen[4] lagen. Das waren immerhin über 50 % der städtischen Einnahmen dieses Jahres, wobei die Stadtrechnung wegen übermäßiger Ausgaben ohnehin ein Defizit von 897 1/2 Gulden aufwies.[5]
In den Aufzeichnungen der Stadt Hallenberg[6] heißt es: „Im Januario [1628], als der herr rittmeister Johann von Lindtloh in Underhessen sein quartier gehatt und schwach worden, hat derselbig etliche reuter neben einem kutschwagen ins ampt Bilstein[7] naher seiner behausung abgefertiget, haben zum Hallenbergh im an- und abzug verzehrt 9 rt. […]
Item als kurz darnach vorgemeltes rittmeisters Johann von Lindtloh toder leichnamb in einer kutschen mit acht reutern durch statt Hallenbergh gefuhrt worden, im zuruck verzeret 8 rt“.[8]
[1] Meschede [LK Meschede]; HHSD III, S. 512ff.
[2] WESKAMP, Heer, S. 332.
[3] Arnsberg [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 28ff.
[4] Rüthen [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 659f.
[5] GOSMANN, Arnsberg, S. 78.
[6] Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.
[7] Bilstein [Gem. Kirchveischede, LK Olpe]; HHSD III, S. 77f.
[8] BRUNS, Hallenberg, S. 257. Bei SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, Nr. 114, wird er mit Timon v. Linteloh (Obrist) verwechselt.