Lintelo, Timon von
Lintelo, Timon von; Obrist [1568-22.4.1650] [Thimon, Timas, Tyman, Tilmann, Thiemann, „Timor“] Lintelo [Lindeloo, Lindlo, Lintlo, Lindtloe, Lindloe] stand als Obrist in kurbayerischen Diensten.[1]
„Thimon Graf v. Lintelo, zu der Mars,[2] Freiherr von Thalhausen[3] und Fraunberg,[4] Heilsberg[5] und Wiesent,[6] des heiligen römischen Reichs Ritter, römischer kaiserlicher Majestät Kriegsrat, der katholischen Liga Generalwachtmeister, Feldzeugmeister, Obrister zu Roß und zu Fuß, Churfürstlicher Durchlaucht in Bayern Rat, Kämmerer und der Leibquardi Archier Hauptmann und Pfleger zu Donaustauf“,[7] wie er sich selbst titulierte: Der Wallone Lintelo entstammte aus einem in Geldern-Zutphen[8] ansässigen ehem. Ministerialengeschlecht,[9] dem niedrigen Adel.
Seit dem 15.12.1605 stand er als Rittmeister in bayerischen Diensten, 1609 wurde er zum Obristleutnant befördert,[10] 1615 zum Obristen.[11] Als Maximilian I. die Landwehr einführte, musste jeder Kreis eine gewisse Anzahl von Pferden und Reitern stellen und nach Bogenhausen[12] bei München abordnen. Hier wurden sie von Lintelo im Reiten und in militärischen Fähigkeiten unterrichtet. Am 8.11.1620 kämpfte er mit in der Schlacht am Weißen Berg und nahm am böhmischen Feldzug gegen Ernst von Mansfeld teil. Das prohabsburgische Pilsen[13] wurde in Abwesenheit des Söldnerführers an Lintelo übergeben,[14] nachdem Tilly den dort einliegenden sieben Kompanien zwanzigtausend fl. pro Kompanie als Ausgleich für ihren überfälligen Sold angeboten hatte, wobei noch vier Kompanien in die ligistische Armee eintraten: „Den Manßfeltischen Knechten, so zu unß fallen, wirdet ein Monatsold bezalt, denen aber, so durch- und fortziechen wollen, ain Paßzetl sambt ainem Taler geben“.[15] 5 Kornetts seiner Truppen waren 1621 zunächst beim Abmarsch Tillys in die Untere Pfalz zum Schutz der Oberen Pfalz zurückgeblieben.[16]
1622 erscheint Lintelo als Kavallerieobrist in Westfalen im Kampf gegen Christian von Braunschweig. Er nahm an den Treffen bei Wimpfen,[17] Höchst[18] und Stadtlohn[19] teil, wo er noch auf dem Schlachtfeld zum Generalwachtmeister befördert wurde,[20] wie die Kriegskommissare Ruepp und Lerchenfeld Maximilian am 9.8. meldeten, „weil die obristen herren grafen von Fürstenberg,[21] der sonst Ew. Kfl. Durchl. gnädigster meinung nach diesen charigo bedienen solle, nit oboediren wollen, sondern jeder ältere oberst dieser ehren und officii selbst begehrt hat“.[22]
Am 19.11.1622 erhielt Rüthen[23] als Salvagarde eine Kompanie unter Lintelos Befehl; die Kosten für die Einquartierung sollen sich auf 31.707 1/2 Rt. belaufen haben.[24] Auch in der Grafschaft Lippe lagen Truppen unter seinem Befehl: „Graf Simon VII. konnte trotz Verhandlungen nicht verhindern, daß 1.000 Soldaten der bayerischen Armee unter dem Befehl des Obristen Timor von Lindtloe und des Oberstleutnant Ekstaed [Vitzthum v. Eckstädt; BW] nach Lippe verlegt wurden. Sie quartierten sich rund um Cappel[25] und in Blomberg[26] ein. Zwar wehrten sich die Blomberger ‚in ihre drey Compagnieen, als der Schützen, der Junggesellen und der gemeinen Bürger‘, schlossen die Tore und besetzten die Wälle, doch nach Drohungen der Soldaten und der Intervention Graf Simons mußten sie die Truppe einlassen. Wurde eine Stadt gegen ihren Willen und mit Gewalt besetzt, so hatte sie mit schlimmen Plünderungen und Verwüstungen zu rechnen. Ein ‚freiwilliger‘ Einlaß der Soldaten brachte dagegen ’nur‘ eine weniger schlimm verlaufende Besetzung. Siebzehn Wochen blieben die Kriegsleute in Lippe, bis sie im Juli 1623 von der heranrückenden Armee Christian von Braunschweigs vertrieben wurden“.[27]
Im Dezember 1622 rückten die Reiterregimenter der Obristen Tilmann von Lintelo und Nikolaus de Fours ins Herzogtum Westfalen ein. Trotz der Besetzung der Grafschaft Pyrmont wurden in die Grafschaft Lippe 5 Kompanien des Regiments Haimhausen unter Obristleutnant Stephan Albers verlegt. 2 Kompanien sollten in Lemgo,[28] die drei anderen auf die übrigen Orte verteilt werden. „Lemgo war, wie bereits erwähnt, wegen seiner Privilegien von Einquartierung verschont geblieben und auch zur Lieferung von Kontributionen nur schwer zu bewegen gewesen. Oberst Lindloe, der Kommandeur der früher in Lippe einquartierten Truppen, hatte im Frühjahr wegen Erschöpfung des übrigen Landes einen Zuschuß von Lemgo verlangt, zumal da Lemgo keine kaiserliche Freistadt, sondern nur eine Landstadt sei und auch Freistädte wie Speyer,[29] Worms[30] u. a. hätten kontribuieren müssen. Als Graf Simon sich diesem Verlangen anschloß, behaupteten die Lemgoer, daß sie sich auf seine Veranlassung wegen der bestehenden Kriegswirren zum Schutze der Stadt mit Offizieren, Soldaten und Munition versehen, auch bei den Truppendurchzügen große Lieferungen hätten machen müssen, wodurch ihnen nicht geringe Kosten erwachsen wären; ihre Kasse sei daher erschöpft, auch sei es ihnen, obwohl sie sich in Braunschweig,[31] Minden,[32] Osnabrück,[33] Corvey,[34] Goslar[35] u. a. O. umgehört, nicht möglich Geld auszuleihen usw“.[36] Bleibt noch festzuhalten, dass Lemgo letztlich eine Kompanie einehmen musste. Lintelo hielt sich sechs Tage mit 92 Mann und 125 Pferden in Nordhorn auf.
Ende Oktober 1622 führte die Stadt Meschede[37] Beschwerde über die „übermäßigen Exaktionen“ des Rittmeisters Johann von Lintelo bei dem ligistischen Oberbefehlshaber.[38] Dieser versprach, dass die Kompanie des Grafen Tilly abgeführt werden und Obrist Timan von Lintelo dessen Ausschreitungen ein Ende machen sollte. Im März und April 1623 musste Arnsberg[39] insgesamt 125 Reichstaler 17 Schillinge (ca. 650 Gulden) an Lintelo und Blankart zahlen, die in Rüthen lagen. Das waren immerhin über 50 % der städtischen Einnahmen dieses Jahres, wobei die Stadtrechnung wegen übermäßiger Ausgaben ohnehin ein Defizit von 897 1/2 Gulden aufwies.[40]
„Am 22. Juni 1623 berichtete der Kommissar Burhuss, dass der Oberst Lindelo ihm geschrieben habe, er möchte doch die Musterung abhalten, dann werde er sich accomodieren. Der Obrist wisse ganz gut, dass er mit seinem Regiment an der Grenze zerstreut liege und dass der Kommissar deshalb keine Musterung abhalten könne.
Weiter habe er geschrieben, er brauche kein Geld und der Kommissär solle es ihm nachführen, während des doch üblich sei, dass der Oberst das Geld beim Kriegszahlamt abhole. Außerdem habe ihm der Oberst mitgeteilt, er fürchte, es werde bei der Musterung übel zugehen. Dies sei eine halbe Drohung mit einer Meuterei. Der Kommissär meint schließlich, der Oberst verderbe die anderen Obersten auch; dem Grafen Anholt wolle er auch ‚allerlei zu Gemüte führen wegen seiner hitzigen und schnarchenden Intention‘ „.[41] Dass auch Lintelo sehr wohl selbst zu „Exaktionen“ neigte, zeigen die Vorgänge in Limburg.[42] Hier erhielt er vonJohann Ludwig von Nassau außer mehreren kostbaren Gemälden, vier Kutschpferden, einem Reitpferd samt Sattel und Zaumzeug, zwei wertvollen holländischen Pistolen noch wöchentlich 225 Rt. als „Zuschuss“ zu seinem Unterhalt.[43] Aus der Grafschaft Lippe kamen Klagen über die Gewalttätigkeit seiner Truppen. Anna Thies aus Silixen[44] (Grafschaft Lippe) beklagte sich am 2.9.1625 bei Simon VII. Graf zur Lippe über die Gewalttaten Lintelo’scher Soldaten, die ihren Mann ermodert hatten: „Hochgeborner Graff, gnediger herr, E. G. kan Ich arme elende trostlose fraw aus trawrige gemüthe vnd hochbetrübtem hertzen klagendt hiemit nicht bergen, welcher gestalt des Rittmeister Juritzen [Juritsch [Puritsch ?], Hans Jakob von; BW] Reuter, so verlauffener Zeitt Ahir zu Silixen gelegen, gestern donnerstag alhie eingefallen, Kirchen und einwohnern gar auspolijrt, vnd beraubet, Auch aus Silixen, Laßbeke[45] und Laßbrock[46] an die 50. pferde mittgenommen, Wan dan getz: herr vnter den Reutern ein Türcke so eigentlich gekandt, welcher bey Arend Schnullen alhie im dorff eiquartirt gelegen, Jurit oder Jurdit genant /: wie Ichs dafür halte :/ welche mich nicht allein 7. pferde, 3 Rinder vnd alle meine vnd meiner kinder kleider neben 10. Rl. thr. abgenommen, besondern auch meinen lieben Eheman herman Ties genant die Pistollen in den nacken gesetzet vnd durch das haubt vnd hirn geschoßen, das er also sprachloß ligt, vnd nicht reden kan, also das nichts gewißers, alß das Er dem todte dardurch zu theill werden muß, Wie Er nuhn meinen lieben Eheman geschoßen, hatt ers dabey noch nicht bewenden laßen, besondern wie meine Tochter, Anna Maria genant, so bey Ihrem vatter gestanden vnd von demselben aus kindtlicher liebe nicht abweichen können, vnd mitt großem weheclagen geschreyet, hatt er nach dem Metgen eben wohl geschoßen, welcher schuß Gott lob gefeilet, hernach wie Ihm solches mißlungen, hatt er meinem Knechte sein angesicht vnd den einen arm gar mitt hawen verdorben vnd zu nichte gemacht, Weilen dan gnediger herr mir das meinige abgenohmen Vber das meines lieben Ehemans /: wie sichs leider Gott erbarms ansehen iest: / beraubet, dan keine anzeigung einiger beßerung vorhanden. Alß ist zu E. G. G. hiemit meine vnd meiner Armen kinder vntertheinig bitt vmb Gottes willen dieselbe gntz: geruhen sich meiner vnd meiner kinder in allen Graflichen gnaden angelegen sein laßen, vnd vnsern Erbarmlichen kläglichen Zustand gntz: behertzen, Auch bey S. Excelß: von Tilly oder dem Obristen von Lintlo ein fürschreiben mittheilen, das mir nicht alleine meine 7. pferde 3. Rinder vnd gezeuch müchte wirdrumb restituirt werden, besondern auch an vorgte Türcke ein Exempel, weilen Er mir zu einer elenden wittiben vnd meine armen wehrlosen Kinder zur waysen gemacht hatt, statuirt werden möge, wie solches die rechte heilsamblich vnd woll andern zum abschav verordnet, dieses zu E. G. G. Ich arme fraw mich gentzlich versehen thue vnd wirtt Gott Allmechtiger solches an E. G. vnd den Ihrigen hiewiedrumb reichlich belohnen. Geben am 2. Septembr. Aop 1625“.[47] Die Täter wurden trotz einer Untersuchung anscheinend wie so oft nicht gefunden.
Lintelo, der an der Schlacht bei Stadtlohn teilgenommen hatte, berichtete darüber Graf Simon zur Lippe: „Demnach waren etwa 3000 Mann erschlagen, über 6000 Mann und eine Menge Offiziere, darunter zwei Herzöge von Weimar, gefangen genommen, 16 Geschütze, darunter 3 Mörser, erbeutet. Lindtloe hat auf Wunsch des gefangenen Grafen Isenburg, eines Verwandten des Grafen Simon, der Gemahlin desselben mitzuteilen, daß es ihm wohlgehe. Diese wandte sich dann an Lindtloe mit der Bitte, die Entlassung ihres Gemahls nach Detmold[48] oder Bentheim[49] zu erwirken; er wurde jedoch mit den anderen Gefangenen nach Wien gebracht und erst im Februar des folgenden Jahres begnadigt“.[50]
Im Februar 1624 nahm Lintelo mit seinem Stab in Herborn[51] Quartier.[52]
Im Mai 1625 verlangte Maximilian I. die Abberufung Lintelos wegen „unverschämter Redensarten“ und hatte erneut Fürstenberg als Ersatz vorgeschlagen.[53] Der willensschwache Lintelo musste 1625 von seinem Gönner Tilly in Schutz genommen werden, dass „sein, des obristen Lintelo, naturel so bös nit ist“.[54] Zudem zog Lintelo wie andere Kommandeure von seinen Offizieren eine „schwarze“ Abgabe ein und befürchtete dabei stets, man werde ihn in München anschwärzen.[55] Auch hatte er anscheinend genug „Nebeneinkünfte“, wie sich am Fall des Holzmindener[56] Bürgermeister Johan Reichen zeigt: „Als Tilly drei Kompanien Fuß- und Reitervolk in die Stadt gelegt hatte, wandte sich Johan Reichen ‚im Namen der Gemeine’ am 1. August 1625 an den Grafen und bat ihn um einen Schutzbrief, eine Salva Guardia. Der Bote ritt auf Kosten der Stadt, und wahrscheinlich mehrmals, denn die Zustände in der Stadt zwangen den Rat, schon am 4. August ein vorsichtiges Erinnerungsschreiben nachzureichen.
Des aufschlußreichen Inhalts wegen folgen hier einige Teile aus dem ersten Bittbrief, der mit demütigen Glück- und Segenswünschen für Tilly begann: „Ew. Gn. geben wir arme nunmehr hochbedrängte Leutte hiermit in Underthänigkeit zu erkennen, wasgestalt [dass …] wegen dero nun so lange Zeitt landtkundtliche und wolbewuste vorgefallene unnötige Durchzüge wir nunmehr dermaßen so erbarmlich beschwert und überschwämbt, also unmüglich ist, neben den unsrigen solches [= soviele Truppen] lange zu erhalten, und ohn das / – wie dan augenscheinlich und albereit mit newlicher Außplünderung etlicher Häuser, Hinwegtreibung etlicher hundert stück Schweine, Kühe und Rindtviehes genugsam notorium [bekannt] und zu beweisen – / nottrengliche Auffrettung endtlichen an Hand nehmen müssen …“ Kurz gesagt: Wir Holzmindener sind dermaßen bedrückt, daß wir endlich etwas für eine Errettung der Stadt tun müssen. Dank der ‚von Gott hocherleuchteten hochrühmlichen Discretion und milte’ des Herrn Grafen erhofft Holzminden die Salva Guardia …
‚… wegen deren umbliegenden Infanterie, so täglich und stündtlich in unsere Heußer einfallen, was Ihnen gefellig zu stücken schlagen, oder dasselbe nicht allein mit gewalt hinwegk nehmen, sondern zum hefftigsten gedreweit [gedroht haben], in Aufbrechung Ihrer Excellz. … albereit berührtes Stättlein außzuspoliiren [= zu plündern und zu verwüsten]“.
Der Verstoß läßt uns die Angst in der Stadt ein wenig nachempfinden: Die Infanterie räubert und verwüstet, wann immer die Soldaten Lust dazu haben; für den Tag des Abzugs der Truppe wurde den Menschen mit radikaler Vernichtung[57] gedroht. – Besonders erfolgreich war der Vorstoß jedoch nicht, jedenfalls nicht im Sinne des Gemeinwohls. Es liegt nur die Antwort des Offiziers vor, der die Nachhut der ligistischen Arnmee in Holzminden befehltigte. Sie stammt vom 9. desselben Monats August. Der Name des Mannes ist schlecht zu entziffern. Aus anderem Zusammenhang heraus ist auf den Generalwachtmeister Tiemann (Thimon) von Lintelo zu schließen. Er schreibt ohne Anrede: ‚Dieweilen seine Ex. von Tilly mit etlichen Volckes mich alhier hinderlassen, aber Ungelegenheiten der Armada zu Verhüetung, und dahero viell unkostens Zaigerung dem Bürgermeistern Johan Reichen dieße drey Tag aufgangen [= Bgm. Reichen große Kosten für Zehrung der Soldaten entstanden sind], so sonsten auff S. Ex. wehre zue kommen, Derohalben wolle die Gemeine der Stadt Holtzmünden gedachten Bürgermeister so großen erlittenen Last ertragen und erstatten helfen …’“.[58] Johan Reichen hatte das „bessere“ Gefolge Lintelos an vier Tischen zu speisen (was 40 – 48 Personen entsprach) und dazu dessen Diener, Stall- und Wagenknechte, die noch einmal 48 Personen ausmachten.[59]
Am 4.11.1625 kam es bei Seelze[60] zu einem Gefecht der Ligisten mit Herzog Friedrich von Sachsen-Altenburg und dem zu seiner Unterstützung herbeigeeilten Obentraut, die beide fielen.[61]
Die Hannover’sche[62] Chronik berichtet: „Den 23. Oct. nach Eroberung des Hauses Calenberg[63] hat Tilly mit etlichem Volke sich nach dem Stift Hildesheim gewandt. Inmittelst hatte der Königl. General-Lieutnant über die Cavallerie einen Anschlag mit etlichen Compagnien auf Pattensen[64] gemachet, die Tillyschen darin zu überfallen in der Nacht. Dieweil sie aber aus ihren Quartieren um Seelße vor dem Deister hinauf gezogen in der Nacht, und kein Mondschein war, sein sie durch die Bauren nicht recht geführet, daß sie im Holtze verirret und der Tag darüber angebrochen, wodurch der Anschlag des Morgens den 24. Oct. mißrathen, derowegen sie ihr Volk wieder zurücke nach ihren Quartieren marschiren lassen.
Obentraut aber, neben Hertzog Friedrich von Altenburg ist den 24. dito Vormittag in Hannover kommen.
Den 24. Oct. ist von I. F. G. Hertzog Friederich Ulrich ein Trompeter an die Stadt Hannover abgefertiget mit einem Schreiben und Befehl, Königl. Majestät zu Dennemark Hauptquartier einzunehmen. Als Obentraut in Hannover gewesen und kürtzliche Antwort begehret, ist demselben a Consule geantwortet, daß man die Leute, so darzu gezogen werden müßten, nicht so bald könnte convociren, sollte morgen früh geschehen. Gegen Abend ist der von Obentraut und Hertzog Friederich von Altenburg wieder aus Hannover gezogen nach Seelße zu, da sie ihr Hauptquartier mit der Reuterey gehabt.
Dieweiln aber dem Tilly solch gehabter Anschlag auf Pattensen verkundschaft worden, hat er so bald in dieser Nacht zwischen dem 24. und 25. Oct. wieder einen Anschlag gemacht auf des von Obentrauts Quartier mit 12 Regimentern, in 15000 stark mit 8 Stücken Geschützes und nohtdürftiger Munition, ist aus dem Ambt Calenberg und Pattensen in gantzer Stille hinter dem Linderberge hin, Hannover vorbei marschiret, aber nicht die rechte Heerstraßen, in das Amt Blomenau[65] auf Harenberg[66] zu, da er zuvor auf die Königschen recognosciren lassen durch einen gewesenen und abgefallenen Königschen Quartiermeister. Etliche sagen, daß Tilly damahls gehabt nur 3000 zu Fuß und 3 Regimenter zu Pferde, als das Lindlohische [Timon Lintelo; BW], Cronburgische [Cronberg; BW] und Curtenbachische [Cortenbach; BW], der Graf von Anhalt [Anholt; BW] ist auch bey ihm gewesen.
Auf des Quartiermeisters Recognition hat Tilly den 25. Oct. des Dienstags Morgens sehr früh, als jedermann von den Königschen noch im Schlaf gelegen, etliche Compagnien Reuter auf Seelße zu commandiret, welche die verlorne Schildwacht aufgenommen, dadurch etwas Tumult geworden geworden, daß der Königschen etliche in Seelße, wie auch Hertzog Friederich zu Sachsen-Altenburg, zu Pferde kommen, in der Eile hinaus vor das Dorf Seelße gerücket und mit den Tillyschen scharmutziret, welcher aber übermannet, vor Seelße erschossen und mit 21 Cornetten von seinen Reutern geblieben.
Darauf sein auch aus den andern Quartiern, aus Lohne,[67] Gümmer[68] und anderen Dörfern bey 2 Regiment Reutere ankommen, so mit den Tillyschen scharmutziren müssen. Weil sie aber auch übermannet und viele davon geblieben, haben die übrigen sich mit der Flucht nach der Seelßer Brücke über die Leine salviren müssen, was in der Eile nicht hinüber kommen können, ist alles von den Tillyschen nieder gemacht worden.
Den 25. Oct. Dienstags Morgens sein in diesem Scharmützel etliche Hundert Reutere geblieben. Der von Obentraut ist tödlich verwundet (an dem Orte vor Seelße, da hernach seine Verwandten A. 1628 eine steinerne Seule zum Gedächtniß setzen lassen) und in des Grafen von Anhalt Kutsche geleget worden, darin er nicht lange hernach gestorben.
Als Obentraut, also tödlich verwundet, zu Tilly gebracht, hat er ihn als einen hiebevor in Ungarn gewesenen Bruder beklaget, darauf Obentraut geantwortet: In solchen Wassern fänget man solche Fische. Und ob der Tilly wohl Fleiß angewendet, ihn beym Leben zu erhalten und den Feldscherern anbefohlen, so ist er doch hernacher gestorben.
Es ist auch neben andern vom Adel ein junger Hanensee[69] geblieben. Das Königsche Fußvolk hat so bald aus ihren Quartieren zu der Reuterey nicht kommen können, als der Obrist Geistes [Berend Geist; BW] und andere Regimenter, der Obriste May [Adolf Mey; BW], welcher in Wunstorf[70] gelegen, hat aus seinem Vortheil nicht gewollt, ist in Wunstorf geblieben. Das Tillysche Fußvolk und dessen Geschütze ist zu diesem Treffen nicht kommen, sondern haben vor dem Holtze gehalten.
Der Tilly selber hat unter währendem Scharmutziren im Holtze Messe halten lassen, dabey er selber gewesen. Nach verrichtetem Scharmutziren sein die Tillysche in die verlassenen Quartiere der Königschen gefallen, dieselbe spoliiret, viele Beute und Bagagewagen bekommen.
Des Obentrauts und Hertzog Friederichs zu Sachsen-Altenburgs Cörpere sein nach dem Calenberge gebracht, des von Hanensee Cörper aber nach Pattensen“.[71]
Der ligistische Augenzeuge Fritsch schreibt dazu: „vnd da wür Battensamb [Pattensen; BW] eingenommen, sein wür mit den Schmidt[von Wellenstein; BW]ischen, alß meines Obristen vnd herrn von Gera Regiment, samt dreyen Compagnie zu Pferdt hinein gelegt worden, da wür dann nichts in der Statt gefunden, sondern vnser Prouiant alles auf den Landt hollen müssen, da vnnß dann der Feindt zimblichermassen aufgebasst, wie sich dann Herzog Früz von Altenburg, vnnd der General yber die Gauaveleri, der Oberthrautt, mit etlich 1000 Mann sich vnweit vnsers Quartiers, nechst bey hawber befundten, sobalden der Tilli dessen von vnsern Obristen ist berichtet worden, ist er mit etlich 1000. Mann in aller Eyl vf den Feindt loßgangen, demselben dermassen chargirt, daß daryber gedachter Herzog Friz von Altenburg, samt dem General von Obertrautt vf der Wahlstatt Todt geblieben, vnnd sein von Vns, die wür mit 1000. Mann comendirt gewesen, wieder in die Quartier nacher Pattensamb geschickht, vnd die zwey Generalen Todter mit vnß in deß Generals Tilli Gutschen gefürth, vnnd in der Kürchen beygesezt worden, biß sie förders nacher Hammeln allwo vnser hauptquartir gewesen, geführt worden“.[72]
Auch im Hessen-Kasselischen lagen LintelosTruppen: „Im Februar 1626 wurde zu der bestehenden Einquartierung noch der ganze Troß vom Regiment des Obersten Timas von Lindlo nach Wolfhagen[73] verlegt, was eine erneute, schwere Belastung für die Bewohner dieses Städtchens bedeutete“.[74] Was nützte es, dass Tilly unter Strafandrohung Ordonnanzen[75] zur Schonung der Bevölkerung und zur Verpflegung seiner Soldaten erließ, wenn die Truppen wie die Lintelos in den weit auseinander liegenden Quartieren nicht oder kaum zu kontrollieren waren, wie z. B. in Büren:[76] „Alß nun der cornet sich wieder zu pferdt gesetztt, hat er unnß wieder zuentbottenn, seine pagagi wehre nach dem Niedernn thor gezogen, wir sollten ihme solches eröffnenn. Wir saumen darin auch nichtt, schickenn die schlüßell zu jetztermeltem thor unnd bestellen, daß die schützen vom Afftathor zum Niedernn thor sich verfügenn soltenn. Wie nun die schützenn deme nachsetzenn wollen unnd etwas neben der maurenn hingangenn, hawett der cornet mit seinenn reuternn vonn dem schloßplatz nebenn denn schützen her am Afttathor hinzu, lest die pagagi mit standard außziehenn, besetzt daß thor mit etlichen rheuternn, schwengt sich mit dem ubrigen umb unnd reitet alßpaldt auf die bürger, welche zwischen der stadttmaurenn unnd Adam Jürgendarms, item Johann Engelen oder Dethmars hauß fortt marchiren, feltt dieselbe ungestümmiglich an. Die schützenn verlauffen theils in die benachbarte offne haußer, übrige werdenn theilß ann die maurenn gedrücktt unnd sonst von den pferden getrettet. Der cornet selber schrie überlaut ’sara mordion soldat‘. Damit ettlichenn bürgernn, so voran nach der Afftapfordtenn hin befundenn, die gewehr mit grimmigen wortenn abgefordertt, unnd alß dieselbe vorgewendt, daß sie damit keine gefehrligkeit zu geprauchenn vor hettenn, ihnen beu teuffelßholenn getrohett, sie zu erschießenn. Daher etliche schützenn ihre rohr, theilß auch seiten wehr vonn sich gebenn müßenn, ein bürger so das rohr nit so baldt vonn sich gebenn, ist unter die pferde getrettet, unnd mit einem andernn rohr aufs haubtt gefehrlich geschlagen. Unter deßen hatt unnser wachtmeister, ein frommer, discreter unnd wolversuchter mann, in gem. Jörgendarms haußthür stehendt, den cornett mit bescheidenenn guttenn worttenn angesprochenn, solches nichtt in ungutem zu verstehenn unnd die schützen unbeleidet zu laßenn, damit so wenigh ihme unnd den rheuternn alß denn bürgernn werck gemachtt würd. Darentzwischenn hat der corporal La Croy mit einem reuter, Laflour gnant, etliche frantzosische wort geredet, welcher alßpaldtt sein pistoll ergriffen, dieselbe dem wachtmeistern obnn an die lincke brust gehaltenn unnd loßgebrandt, welcher alßpaldt zur erdnn sinckendtt ‚o freundt, o Jesus‘ gesprochenn unnd damit alßpaldt seinen geist aufgebenn. Der cornet schreit abermahlnn seinenn reuternn zu ‚martz martz‘, rennet damitt sambt seinenn reuternn vom thor die straße wieder hinauff unnd schießenn die rheuter im fort rennen an verscheidenen orthen unnd straßen auf die bürger, derenn sie ansichtigh wordenn. Unnd werdenn vonn ihnenn ein junger bürger, Jobst vonn Unna, baldt darnach Berndtt Hemstatt (welcher eine hochschwangere fraw mit achtt kleinenn kindernn hinter sich verlaßen), alßpaldt auf der stett zu todt, unnd noch zwey andere bürger hart geschoßen, ann derenn gesundtheit noch fast gezweifflett wurd, item habenn sie ein kindt überrandtt, so denn schadenn kaum erringen wirdt. [33.] Alß nun inmittelß die bürger glocke geluttenn unnd derenn zufolgh dem alten brauch unnd geleisten aydt nach, die übrige bürger mit ihrem gewehr zugeloffenn, hat der cornet sich zum thor hin auß begebenn, unnd etliche reuter, welche auß mißfallen solches spielß sich vom cornett subducirt, mit bloßen degenn wieder eingeholett, unnd damit auf die bürger so mit dem gewehr hinzukommen, eingesetztt, welche sich aber in die flucht begebenn, unnd mehren theilß, wo nit alle gar, aufgeriben weren, wo sie nit Pancratzen Jöckenacken hoff, so wegenn der rheuter abzugh noch offen gestandenn zu ihrem glück einnbekommenn. Der cornet setzt ihnen mit den reuternn starck nach, scheust weidtlich uff sie zu unnd will sich mit uff denn hoff tringenn. Es hatt ihn aber Cordtt Sagenmuller mit einer forchen, unnd Bertoldt Richter mit einer hellebarten abgehaltenn. Alß nun der cornett mit seinenn reuternn unsernn bürgernn uff ermeltenn hoff so feindtlich unnd grimmiglich zusetztt, haben dieselbe, so best sie gekondtt, sich gewehrtt unnd darüber einenn rheuter erschoßenn unnd vielleicht noch einenn, auch ein par pferdt gequetztt“.[77]
Für den weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen im Niedersächsischen Kreis war es von größter Wichtigkeit, die festen Plätze Münden,[78] Göttingen[79] und Northeim,[80] das trotz landesherrlichen Befehls die Aufnahme einer Besatzung verweigert[81] und auch eine ligistische Garnison unter Lintelo und Kaspar Blarer von Wartensee[82] abgelehnt hatte, unter allen Umständen einzunehmen. Erst als Tilly Lintelos Regiment nach Edesheim[83] und Hohnstedt[84] ins Quartier verlegte, nahm man wegen des zu befürchtenden Angriffs eine herzogliche Kompanie auf.
Der Hildesheimer[85] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 18./28.3.1626 fest: „Diesen Abend umb 10 Uhr steckt Thimo von Lindlo Mönchehof[86] in den Brand, weilen die Schnaphanen 8 Reuter todt geschlagen, und die gesattelte Pferde noch für dem Krüge gehalten, it. den Ildehausen[87] (Brand)angelegt“.[88]
Die Beschwerden über Lintelos Soldaten häuften sich weiter: So klagte die Stadt Büren bei der kurfürstlichen Regierung in Paderborn[89] und bei Moritz von Büren über die „violentz unnd beleidigungen“ durch die am 1.4. erfolgte Einlagerung dieser Korporalschaft der Leibgarde Lintelos bis zum 12.4:[90] „[8.] Bei Lübbertt Drevelnn ist ein reformirter corporal, so ein matresse bey sich gehaptt, einlogirt gewest. Gleich wie der einkommen, hat ihme der wirt nach zustandtt dieser orther unnd settigungh eines ehrlichen menschenn gnugsame speißenn, alß nemblich saurs krautt mit einer bratt- oder metwurst, ein schaffschinckenn, ein stück gerauchert rindtfleisch, ein außgeweßerten schweinenn potharst, dabei einen halben schaffenn käß nebenn butter aufgesetztt. Der corporal wirfft die speißenn mehrnntheilß zur dehll hinauß, unnd sagtt mitt entrustungh zu seinem wirth, solche speisenn solte er einem hudler gebenn. Ob er meinte, das er ein hudler vor sich hette. Er hette woll beßer speiß dem bettler vor die thuer gebenn etc., unnd will sich nicht stillen laßenn, biß ihme der wirth folgendenn tags nach seinem willenn schincken, hüner, kalbfleisch etc. aufzutragenn verpflichtett. [9.] Ein ander gemein reuter, welchen andere in gemein denn Spanier, etliche unnd er sich selbst Don Carocho[91] genant, ist bei einem bürger Johann von Stormbde, sonstenn Düschehoff genantt, zuquartirt. Alß dieser mit dem belettzettell nach dem losament gefragtt unnd davor seinenn wirtt angetroffenn, hatt er dennselbenn gefragt, ob er der wirtt wehre. Alß der ‚ja’ geantwortett, hatt er denselben ohne einige ursach, weniger ander red, mit vollem streich inß gesichtt geschlagenn. Der wirth, so alß ein muthiger dergleichen fatzenn ungewohntt, stelltt sich zur gegenwehr, kont aber dem Spanier, alß welcher sich noch aufm pferdtt hielte, nicht beykomen, sondern hatt der Spanier ihne überrennen, unnd zugleich mit entblostem degenn entleibenn wollen. Hette auch seinenn mutwillenn verübett, wofernn herrn Mauritzen, frey und edlen hern zu Beurenn, diener nicht zugegenn gewest, unnd rettungh gethann. Selbigenn abendt, alß besagter wirt mit wolgebornen hernn von Beurenn dienerenn, nicht boses gedenckendt oder vermutendt, in der stubenn geseßen unnd underredt gehaltenn, hatt der Spanier etliche andere rheuter ann sich gehencktt, das hauß aufgebrochen, in die stubenn gewaldtsamblich eingedrungenn, unnd ein solchen lermen angefangen, daß der wirth sich absentiren müßenn, worüber eine ansehenliche büchse, wolermeltem hernn vonn Beurenn zustendigh (worauß eß vielleicht angerichtet) ab handenn gepracht wordenn. [10.] Dießes unnd anders mehr hat sich alsobaldt zu anfangh unnd ankunftt der einquartirten zugetragenn. Ob dann woll die gemeine bürgerschaftt auf unnser starckes zusprechenn, auch vertröstungh baldt folgender beßerungh einem jedenn nach vermögen unnd zur notturftt denn unterhalt williglichen gereichett, hatt jedoch solches nicht anlangenn wöllenn, sondern hatt man derenn unfriedtsames gemüt, unnd zu unglück angesehens intent je mehr unnd mehr sehen können. Dann erstlich der cornet selber hatt gleich nach seiner ankunftt die zehrungenn übermeßiglich angeschlagenn, einen gast über denn andernn heuffigh eingeladen, inn dreyen tagenn über zwey unnd dreißigh maß weins verzehrtt, vonn seinem wirtt allerhandtt eßenn, welche bey unnß nichtt, ja auch woll in der stadtt Paderborn kaum zu bekommen gewest, alß salmenn, lachs, schwetzgenn, rosein, feigenn, zucker unnd dergleichenn abgefordertt, grundelenn weggeworfenn, große carffen, föhrenn unnd hechten habenn wollen, darüber dann wir bewogenn, mit ihme auf einn gewißes wochenliches deputat zu handlenn, welches zwar er langh nit eingehenn wollenn, endtlich aber denn 9. huius mit ihme contrahiert unnd vereinbahrtt, daß wir ihme vor sein unnd seiner dienern verpflegungh sechs unnd zwantzigh reichsthaler jede wochenn unnd zwar zu jeder wochenn an-fangh entrichtenn unnd darnebenn ein kalb liefernn woltenn. Nach solchem contract unnd beschehener liefferungh ist kein nachfragh nach ungewonlichenn speissen mehr gewest, alles gastirenn wurdtt aufgehebtt. Der cornett verfügtt sich hin unnd wieder in die losamenter zu gast, begab sich ein zeitlangh nach der Lichtenaw,[92] unnd mochtenn seine diener sehenn, wo sie zu eßenn bekämenn. Alß aber die zeitt des abzugs kam, nemblich vier tage nach dem contract, unerachtett die woch nicht vorüber, müst daß kalb geliefert, gemetzgett unnd mit aufgeladen sein. [11.] Wir haben zwar dem cornet, alß er anfanglich zu starck henein zehrte, die von E. Hochehrw. Gn. Woledl. Gest. unnd Herl. unnß zugefertigte unnd vonn hernn general Tilly selb gemachte ordinantz vorgezeigt, aber die hatt vonn ihme nit angesehen werdenn wollen, sondernn hatt er nach der Franzosen unnd Wallonen brauch auff ein finger oder nagel gebißenn unnd verachtlich gesprochenn, daß were auff die ordinantz. Er wolte beßer tractirt sein, wollt wein habenn, wann auch die maß ein thaler golte. [12.] Er hatt auch vier hundt unnd winde gehaltenn, denen alle morgen gute suppen zugerichtett werdenn müßen, unnd er uber mahlzeit ihnen fleisch unnd ander gutte speißenn vorgeworfenn, also die liebe Gotts gaben unnützlich verschwendet“.[93] Weiter hieß es: „Obwolnn, wie oben vermeldt denn rheutern zu behuef ihrer pferdt hew unnd haber der ordinantz nach zu voller genüge gereichtt, hat jedoch ein rheuter bei Johann Kerckhoff belegtt, deme Tonius Reinekenn zur beylagh gesetztt, mit nhamen Andreas Werdon, sich damitt nicht betragenn wollenn, sonder in jetzgenannten Reinekenn hauß eingefallenn, vonn deßenn frauwen ungestümmiglich haben gefördertt, unnd alß sie gesagtt, daß denn reuternn uffem rhatthauß deßenn notturft gereichtt würdt, auch daß sie weder hew noch haber hette, wie wahr gewest, hatt er seinenn jungenn hin unnd wieder zu suchen befohlenn, auch die frauwenn ergrieffen, grimmiglich umbs gesicht bluttigh unnd blaw gestoßenn unnd geschlagenn, zur erdenn geworffenn, sie aufs haubtt, brust, hertz, leib unnd in die seitenn getrettett, das sie solches die tagh ihres lebens zu verwinnen nicht vermeint, da bei sich der unmenschlich tyrannischenn wortt vernemmen laßenn, sie müste heulen alß ein hundtt. Ihrem mann auch, so zu holtz gefahren, vor seiner wiederkunftt denn thodt getröhett“.[94]
Im Sommer 1626 führte Lintelo die Kavallerie in dem von Maximilian I. abgeordneten, 8000 Mann starken Heer gegen die aufständischen Bauern in Ober-Österreich.[95] Die Bayern wurden von etwa 10.000 Aufständischen im Wald bei Haag[96] überfallen und fast ganz aufgerieben. Auch Gronsfeld hatte achthundert Mann zu Fuß für den glücklosen Lintelo – am 18.9. wurde er zusammen mit Herzog Adolf von Holstein bei Neukirchen[97] geschlagen – abstellen müssen und den Großteil verloren.[98] Lintelo trug sich anscheinend scheinbar mit dem Gedanken, nach Beendigung der Feldzüge zu resignieren;[99] möglicherweise war dies jedoch vorgegeben, um baldmöglichst befördert zu werden.
Im Frühjahr 1627 lagen seine Reiter in der Oberen Pfalz: Die „2 Reiterkomp. des bayerischen Rgt. Lintelo haben überall sehr schlimm gehaust, in Hahnbach[100] drohten sie den Begleit-Kommissär Wolf Pelkofer [Pelkoven; BW] (Pfleger in Waldmünchen[101]) umzubringen, weil ihnen der gelieferte Proviant – 1 Pfund Fleisch, 2 Pfund Brot, 1 Maß Bier zu wenig war. In Obersdorf[102] bei Sulzbach-Rosenberg[103] hatten sie die Leute blutig geschlagen, die Quartiere ausgeraubt, Fenster und Öfen zertrümmert. Die Soldaten waren damals regelrechte Alkoholiker, verschiedene Quartiergeber in Obersdorf haben am 20. April an diese Reiter folgende Mengen geliefert:
a) an 2 Reiter 22 Maß Bier, 6 Maß Wein, für 16 kr Branntwein,
b) für 1 Reiter 8 Maß Bier, 1 Maß Wein,
c) an 2 Reiter 16 Maß Bier, für 30 kr Branntwein,
d) an 2 Reiter 16 Maß Bier,
e) 1 Reiter erhielt 13 Maß Bier, 10 Pfund Kalbfleisch und für 2 Pferde 10 Metzen Hafer.
Wenn auch viele Reiter Frauen und Kinder bei sich hatten, so zeugen die obigen Zahlen doch von einem hohen Grad von Schlemmerei. In Altsittenbach[104] haben diese Reiter am 22. April wieder geplündert und alles zerschlagen, auch den Predigstuhl in der Kirche. Kapitänleutnant Roscha dieses Rgt. forderte in Waidhaus[105] vor dem Abmarsch von seinem Quartierwirt, der ihn nach Möglichkeit bewirtet hatte, noch 5 fl“.[106]
Im Herbst 1627 stand Lintelo wieder im Kampf gegen die Dänen. Vom 13.2.1628 bis 26.04.1631 lagen sein Stab und 2 Kompanien in Homberg/Efze[107] im Quartier. Zieht man die Ausgaben für Tillys Küche (30.7.-1.8.1628) in Höhe v. 500 fl. ab, bleiben 124.064 Rt. Effektivkosten übrig.[108] Daran scheint er recht gut verdient zu haben. Er übernahm 1627 das Kommando nach dem Tod des an der Lagerpest verstorbenen Jakob Ludwig von Fürstenberg und konnte Harburg an der Elbe[109] einnehmen. Wallenstein meinte über ihn: „Der Lindlo ist ein alter und guter Soldat, macht nicht viel dicentes, verstehts aber und ist fleißig“.[110] 1629 operierte er in Ostfriesfriesland und wurde dort Interimskommandeur für den in kaiserliche Dienste getretenen Anholt.[111] Im Oktober dieses Jahres lag eine Kompanie seines Regiments in Holzminden.[112] „Mitte Oktober 1629 hatte eine Kompanie des Regiments von Lintelo die Stadt überfallen, sich für zwei Nächte einquartiert und sich dabei ‚aufs beste versehen’ lassen. Das half aber nichts. Zusätzlich hatten sie ‚unsere arme Burgere mit brandtschatzungen belegt’“.[113]
1631 wurde er auf Befehl Tillys Oberkommandierender der in der Oberen Pfalz stehenden Truppen.
„Die ersten Monate des Jahres 1631 verliefen wegen der Entlegenheit des Kriegsschauplatzes und entsprechend der politischen Lage ziemlich ruhig, als aber Frankfurt a. O.[114] und Landsberg a. W.[115] an die Schweden im April verloren gingen, ernannte Maximilian den Oberst und Pfleger von Donaustauf,[116] Simon [Timon !; BW] Freiherr von Lintelo zum Kommandanten der Oberpfalz. Dieser kam am 25. Mai nach Amberg,[117] besichtigte am 26. und 27. die Mauern, Tore und Türme der Stadt von innen und außen und hielt eine Besatzung von 3 000 Mann für erforderlich. Wingershofer, Vils- und Ziegeltor wurden dauernd geschlossen und von innen angeschüttet. Vor den Toren wurden Waffenplätze angelegt und mit Palisaden versehen. Die Amberger Regierung schlug am 2. Juni vor, zur Besatzung die Amberger Bürger heranzuziehen, unter denen 262 zum Waffendienst Taugliche wären, ‚denen auch zu trauen ist‘. Maximilian lehnte jedoch diesen Vorschlag am 6. Juni ab, da die Bürgerschaft ‚in der Religion noch zu lau sei‘.
Der Leipziger Konvent und die Erfolge Gustav Adolfs äußerten bald ihre Rückwirkung auf die Grenznachbarn der Oberpfalz. Am 31. Mai berichtete die Amberger Regierung an Maximilian über die feindselige Haltung von Bayreuth[118] und die Ansammlung sächsischer Truppen an der Grenze. Vom 11. Juni ab kamen Bayreuther Truppen nach Pegnitz,[119] Osternohe,[120] Plech,[121] Creußen[122] und drohten, in 3 Wochen die Pfalz heimzusuchen. Hierauf bat der Bischof von Bamberg [Philipp Adolf von Ehrenberg; BW] den Oberst Lintelo in Amberg um ’succurs‘, der aber nicht gewährt werden konnte“.[123]
„Als am 31. Juli [1631; BW] morgens die Tore in Amberg geöffnet wurden, kam die Nachricht vom Rothenberg, daß am 30. 5 Cornet fränkischer Reiter bei Osternohe und Plech eingetroffen seien, um über Pegnitz nach Sachsen weiter zu marschieren. Oberst von Lintelo ließ sofort Alarm blasen und marschierte mit der in Amberg liegenden Reiterkomp. [Johann Heinrich von; BW] Haslang und 100 Musketieren nach Auerbach[124] ab, um die Grenze gegen einen Einfall zu schützen. Nach Auerbach waren auch 200 Musketiere des Rgt. Fugger von Neumarkt[125] befohlen; diese und einen Teil der Garnison Auerbach nahm Lintelo mit gegen Schnabelwaid,[126] wo die fränkischen Reiter vom 1. auf 2. August nächtigten. Am 2. morgens wurde Schnabelwaid überfallen und geplündert. Da Schnabelwaid auf Bayreuther Gebiet lag und Maximilian mit Bayreuth nicht brechen wollte, war das Vorgehen Lintelos ein arger Fehler; seine Ausrede, nicht gewußt zu haben, daß Schnabelwaid jenseits der Grenze liegt, erscheint nicht glaubwürdig. Die Amberger Regierung mußte den Einfall entschuldigen und für die Rückerstattung des geraubten Gutes sorgen“.[127]
„In dem Hause des nach Nürnberg[128] ausgewanderten Rentmeisters Theophilus Richius war der Oberst Freiherr von Lintelo einquartiert. Unmittelbar nach der Ankunft seiner Frau brach durch die Unvorsichtigkeit eines Stalljungen am 24. August 10 Uhr abends Feuer aus, dem alle Möbel, Kleider – auch jene der Frau von Lintelo – sowie 5 Pferde zum Opfer fielen“.[129]
„Die Kunde von der Niederlage Tilly’s bei Breitenfeld[130] am 17. September traf erst am 23. über Bamberg in Amberg ein. Die Nürnberger begannen sofort wieder zu rüsten und stellten vom 25. September ab Soldaten ein. Oberst Lintelo ließ am 5. Oktober seine in Böhmen befindlichen Sachen auf 3 Wagen nach Amberg bringen“.[131]
„Die Einnahme von Würzburg durch Gustav Adolf veranlaßte die Verstärkung der Befestigung auf dem Rothenberg[132] und auf Sülzburg.[133] Oberst Lintelo, der sich später als ein großer Hasenfuß erwies, entschloß sich zu einer ganz besonderen Maßnahme, er ließ am 23. Oktober und am 8. November Geschütze und Munition auf dem Wasserwege von Amberg nach Donaustauf bringen“.[134]
„Die nach Böhmen abberufenen kaiserlichen Truppen zogen, wie schon früher erwähnt, vom 3. Dezember 1631 unter [Rudolf; BW] Colloredo und Gallas aus der Gegend südlich Nürnberg unter entsetzlichen Plünderungen ab. Während des Durchmarsches durch Sulzbach, der über einen Tag dauerte, erhielt Gallas am 6. Dezember die Order, mit 3 Rgt. z. Pf. und 3 000 Mann z. F. Hersbruck,[135] Lauf[136] und Altdorf zu besetzen, offenbar in Genehmigung des vorhin erwähnten Auftrags der Amberger Regierung. Hiermit wurde Graf Sulz betraut, der mit den bereits bei Hahnbach befindlichen Regimentern am 7. Dezember an Sulzbach vorbei gegen Hersbruck marschierte. Von da berichtete er am 17. Dezember an Oberst Lintelo, daß er einen Überfall der Nürnberger, die von den Schweden unterstützt würden, befürchte: ‚Ich sitze wie ein Vogel auf dem Zweig, der alle Augenblicke nit weiß, wann man ihn herunterschießt‘ „.[137] „Nachdem die Sachsen am 13. Dezember Eger[138] besetzt hatten, drang die Amberger Regierung bei dem Kommandanten der Oberpfalz, der [dem] Oberst von Lintelo auf die Besetzung von Waldsassen,[139] ohne einen Erfolg zu erreichen. Am 20. Dezember fielen nun 2 Cornet sächsischer Reiter von Eger aus in Waldsassen ein und nahmen die Gefällgelder, einige Pferde, sowie Bilder aus der Kirche mit; den Kirchenschatz, sowie ca. 10 000 Viertel (= 6700 Hektoliter Korn) blieben unberührt. Der Stiftshauptmann Philipp Thomas zu Pappenheim entkam mit seiner Familie glücklich nach Tirschenreuth,[140] der Pfarrer fiel bei dem Fluchtversuch über die Mauer, ohne sich jedoch zu verletzen, versteckte sich am 20. im Wald und kam am 21. nach Tirschenreuth. Nun wandte sich die Amberger Regierung am 23. Dezember an den Kriegsrat in München mit der Bitte, man möge Lintelo zur Besetzung von Wallenstein[141] veranlassen und ihn darauf hinweisen, ‚hinfüro nicht so bedeutsam zu gehen‘.
Am 23. Dezember kamen sächsische und schwedische Kommissäre nach Waldsassen und sagten für den 24. die Ankunft von 1000 Lappländern an. Schon früher wurde erwähnt, daß Maximilian am 17. Dezember auf die Nachricht von der Besetzung Egers durch die Sachsen anordnete, daß ein Teil vom Heer Tillys in die nördliche Oberpfalz zu rücken habe. Hierzu wurden die unter Graf Sulz bei Hersbruck, Lauf, Altdorf stehenden Truppen bestimmt, welche dort infolge des Abmarsches Gustav Adolfs von Würzburg[142] nach Frankfurt[143] entbehrlich geworden waren. Sie waren am 20. Dezember bereits auf dem Marsch in die Gegend von Weiden,[144] Kemnath,[145] Tirschenreuth, Mitterteich,[146] wo Oberst Lintelo das Kommando übernahm und sein Hauptquartier in Neustadt[147] aufschlug“.[148]
1631/32 scheint er vorwiegend in Neustadt a. d. Waldnaab[149] stationiert gewesen zu sein. Die in der Oberen Pfalz stationierten Truppen galten allerdings als schwierig; zumal weil Maximilian I. 1631die Soldzahlung abgelehnt hatte. Lintelos Skepsis war wohl angebracht: Dieses „volckh hat keine Courage, die flucht ist schon in ihnen“.[150] Er notierte sich schon am 10.1.1632: Man „weiß wohl, wie die Wallonen beschaffen, nur auf Plackherey und rauberey, doch zum fechten seyn sy wenig nuz, es heißt wol dem gemeinen Sprichwort nach: vill geschrey und wenig wohl. Thuet doch den armen undertanen wol soviel plagen als ein ganzes volles Regiment“.[151]
„Lintelo hatte sein Hauptquartier in Neustadt a. d. W. aufgeschlagen und erfuhr hier in der Nacht vom 1./2. Januar 1632 durch die geflüchteten Reiter den Überfall in Mitterteich. Statt mit den ihm zur Verfügung stehenden 4 Rgt. dem Feind entgegenzugehen, sammelte er am 2. Januar die Reiterei bei Neustadt a. d. W., ließ am 3. die Garnison von Tirschenreuth zurückführen, wodurch die dort lagernden 10 000 Viertel Getreide an den Feind verloren gingen – 10 000 Viertel waren den Sachsen vorher in Waldsassen in die Hände gefallen – und beabsichtigte, den Feind bei Neustadt zu erwarten. Die Amberger Regierung hatte schon am 31. Dezember nach München berichtet, daß Lintelo trotz Drängen Waldsassen nicht besetzte aus Besorgnis, die Garnison möchte angegriffen und geworfen werden; in einem Bericht vom 2. Januar 1632, der vor Eintreffen der Nachrichten von Mitterteich nach München abging, bezeichnete sie Lintelo als einen Mann, der seiner Aufgabe nicht gewachsen,‘ irresolut, zaghaft‘ sei; am 3. meldete sie, daß bei Lintelo ‚weder Courage noch resolution, sondern alles nur aufs Retiriren gedacht sei‘. An Tilly schrieb sie am 3. u. a., daß Lintelo ‚auch bei der soldatesca weder gehorsamb noch respect hat. Ein ‚vornehmer kaiserl. Offizier‘ – vermutlich Oberstleutnant Graf Fugger[152] – äußerte sich am 6. Januar über Lintelo: ‚es sey das Kommando mit dem Lindlo ganz nicht bestölt‘. … Lindlo resolvire und tentire gegen den Feind nichts, wolle auch andere gegen den Feind nicht avanciren lasen’. Rittmeister von Schönburg [Schönberg; BW] sprach sich am 7. Januar dahin aus, daß Lintelo unfähig sei, und die Truppen ’nach seinen einfältigen einfällen‘ von einem Quartier ins andere lege und diese täglich ändere. Die Mitteilungen Lintelos an die Amberger Regierung, zeugen von argem Kleinmut und Mangel an Tatkraft. Am 3. Januar z. B. schrieb er, daß heute Beratung stattfinden solle, ‚ob doch die Soldaten zu bereden sein mächten, wiederumben auf Mitterteich anzusetzen, so aber schwerlich beschehen wird‘. Der Bericht der Amberger Regierung vom 3.1. wirkte sehr rasch: Maximilian ernannte schon am 7. Januar den General Craz von Scharpfenstein [Scharffenstein; BW], der seit 1621 schon oft mit seinen Truppen durch die Oberpfalz gezogen war, zum Kommandanten der Oberpfalz.[153] Tilly kam am 11. Januar um 23 Uhr in Amberg an und stellte am 12.1. in Gegenwart Lintelos und des Oberst Graf Sulz den neuen Kommandanten der Amberger Regierung vor. Hierbei machte Tilly den Oberst von Lintelo und Graf Sulz schwere Vorwürfe“.[154] Lintelo blieb noch bis zum 21.1. in Amberg, um dann den ruhigeren Posten in Wasserburg[155] anzutreten.
„Bereits am 23. November 1631 waren auf Veranlassung des Feldmarschalls Pappenheim 5 Kompanien zu Roß unter Oberst Raymond d’Espaigne und 500 Mann zu Fuß aus dem Regiment Johann Wolf von Salis unter Hauptmann Eppenauer aus Forchheim[156] nach Bamberg[157] zum Schutz der Stadt abkommandiert worden. Der Bischof [Johann Georg II. Fuchs von Dornheim; BW] hatte gegen diese eigenmächtige Einquartierung heftig protestiert. Am 4. Dezember schrieb er dem Generalwachtmeister Timon von Lindlo [Lintelo; BW], zu diesem Zeitpunkt noch kurbayerischer Kommandant in der Oberpfalz, und bat ihn ‚das Regiment des Obristen deSpagne, daß in der Stadt so übel haust, aufs ehest abzuberufen‘. Die Bitte wurde mit einer Sendung Wein untermauert. Wie berechtigt die Bedenken des Bischofs waren, zeigte sich[,] als die schwedischen Truppen unter Gustav Horn in Bamberg einmarschierten. Bereits am 10. Februar waren 5 Cornets, zumeist aus fränkischen Adeligen bestehende Reiter und 2 Fahnen Fußvolk vor der Stadt eingetroffen. Am nächsten Tag, dem 11. Februar 1632, näherte sich die schwedische Hauptmacht, nach Heilmann aus 18.000 Mann und 30 Geschützen bestehend. Vor Tagesanbruch verließ die gesamte Besatzung, Obrist d’Espaigne mit seinen Reitern und Hauptmann Michael Heinrich von Lüdinghausen (gen. Wolff) mit dem Salis’schen Fußvolk, die Stadt. Diese Truppen quartierten sich bei Zochenreuth[158] (nahe Aufseß[159]) und Waischenfeld[160] ein. Der Bischof und die Domherren hatten sich, wie üblich, nach Forchheim in Sicherheit gebracht. Der Bürgermeister Sebastian Meyer entfloh im Hemd. Die weitgehend unbefestigte Stadt war nun vollkommen auf sich gestellt. Feldmarschall Horn ließ die Stadt durch zwei Trompeter zur Übergabe auffordern und schickte den Obersten Georg Wulf von Wildenstein als Kommissionär. Während in der Residenz die Übergabebedingungen von den Vertretern der fürstlichen Regierung und den städtischen Behörden aufgesetzt wurden, war ein Teil der Reiterscharen Horns bereits über den Kaulberg in die Stadt herein gezogen, wurde jedoch durch die immer noch zum Widerstand entschlossenen Bürger, die sich im Rathaus verschanzt hatten, am Übergang über die östliche Regnitzbrücke gehindert. Mittlerweile waren auch die angeforderten Ausschüsse vom Obermain, aus Marktzeuln[161] und Burgkunstadt,[162] von Hallstadt[163] kommend in der Stadt eingetroffen. Obwohl die Übergabebedingungen dem Feldmarschall Horn bereits von Dr. Anton Winter überbracht worden waren, entbrannte im Westen der Stadt ein verbissener Kampf um die ‚Seeßbrücke‘ (diese war aus Holz und stand an der Stelle der heutigen Kettenbrücke). Die schwedischen Truppen wurden dreimal zurückgeworfen, die Brücke teilweise abgeworfen. Der Kampf um die Brücke dauerte von drei Uhr nachmittags bis gegen Mitternacht. Letztendlich mußten die Verteidiger zermürbt und wegen Mangel an Munition der Übermacht weichen. Soweit der Bericht der Statthälter und Räte vom 13. Februar an den Bischof.
Der Bericht der Nonne vom Heiligen Grab, Maria Anna Junius (abgedruckt im BHVB 52, S. 53), relativiert die Ereignisse etwas: ‚Das Schießen hat angefangen um 6 Uhr und gewährt bis zu früh um 1 Uhr, denn etliche Bürger sind auf dem Rathause gewesen, die haben gar stark herüber auf die Feind geschossen, daß sich kein Feind herfür vor die Häuser hat wagen dürfen; denn sie haben sie geschwind niedergeschossen. Wann wir in die Stadt gesehen haben, so haben wir nichts als Feuer gesehen, daß unser Kloster licht davon worden ist. Auch hat man diese Nacht dahausen beim Gericht [vor dem Langasser Tor, etwa auf der Höhe Schützen-/Amalienstraße] ein großes Feuer geschürt, daß die Feinde haben meinen sollen, es sei Volk vorhanden, denn wir haben alle Stund gemeint, es werde Volk uns zu Hülf geschickt, aber da ist kein Mensch kommen; denn der Ausschuß, der zu Abends kommen ist und Lärmen gemacht hat [Alarm geschlagen], ist aller ausgerissen [sic !]. Die Bürger, so noch auf dem Rathaus gewesen, deren gar wenig waren, haben sich gar ritterlich gewehrt; um 12 Uhr [Mitternacht] hat man in der Stadt umgeschlagen, die Bürger sollen aufs Rathaus kommen, da kamen auf dem Markte ihrer 6 zusammen und als sie aufs Rathaus kamen, waren es noch 2. Auf dem Rathaus waren noch 12 Männer; sie sagten, wenn noch 12 Bürger da wären, wollten sie sich halten, bis es Tag würde; nun aber wollten sie auch weggehen‘. Tatsächlich war die Stadt, entgegen der aufgeregten Schilderung der Räte, fast widerstandslos an die schwedisch-protestantischen Truppen übergegangen. Die Nonnen vom Heiligen Grab baten in den frühen Morgenstunden den Obersten Wildenstein, der bereits im Gasthaus zur Gans am Marktplatz residierte, um eine Schutzwache, die ihnen durch Vermittlung seines Vetters (des fürstbischöflichen Rats Jobst Gabriel von Wildenstein) und eines Fuchs von Dornheim, eines Vetters des Bischofs gewährt wurde“.[164]
„Die Truppen blieben oft lange Zeit ohne Sold; die Kompanien Elsenheim und Lichtenau klagen am 13. Februar [1632], daß sie seit 3 Monaten keinen Sold erhalten hätten. Die Verpflegung war mangelhaft; die Amberger Regierung berichtete am 29. März an Tilly, daß viele Soldaten infolge der schlechten Ernährung erkrankten und starben. Von dem Anfang August nach Freystadt[165] gesandten Brot war mehr als 1/3 verschimmelt. Die Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung war dementsprechend: Lintelo klagte am 4. Januar, daß es an Kleidern, Strümpfen, Stiefeln fehlte, ebenso an Gewehren; von den vorhandenen Gewehren seien viele zerbrochen. Kommissär Burhuß berichtete am gleichen Tag, daß auf 1 Reiter-Komp. kaum 6 Pistolen träfen, daß ferner großer Mangel an Seitengewehren und Sätteln herrsche. Am 1. März waren diese Mängel noch nicht beseitigt. Die Folge dieser mangelhaften Fürsorge war ein schlechter Teamgeist in der Truppe. Lintelo berichtete am 3. Januar, daß die Offiziere vor den eigenen Soldaten nicht sicher seien, wenn nicht bald Geld käme. Viele Meldungen äußerten die Befürchtungen vor Meutereien. […] Leutnant Pautsch in Sülzburg berichtete am 15. Juni nach Amberg, daß er befürchte, im Fall eines feindlichen Angriffs verraten und von den eigenen Mannschaften niedergemacht zu werden“.[166]
Lintelos „Name taucht erstmals Mitte April 1632 in den Ratsprotokollen auf, als er von der Stadt zwei Eimer[167] Märzenbier begehrte. Ihn bei der Verteidigung der Stadt zu unterstützen, kam um die gleiche Zeit der Obristleutnant Hans Jakob von Fendt als Kommandant nach Wasserburg. Der Rat ordnete an, dass für ihn ain Losament [Wohnung] daran er zufriden, verschafft werden soll, doch so leicht konnte Fendt nicht zufriedengestellt werden; es gab mancherlei Unzuträglichkeiten mit ihm. Schon am 16. April beschwerte sich sein Quartiergeber, daß der Offizier alls essen 20 · Speisen begert, dazu für seine Pferde genügend Futter und Heu.
Anmaßend wie die Offiziere traten auch die Soldaten auf. Am gleichen Tag protollierte der Schreiber, daß die Soldaten auf der Wacht vnnder den Thoren die ein- und ausreisenden Leute drangsalieren, von ihnen Geld verlangen und den Pauersleithen so Victualien hereintragen, diese abnehmen. Eine Deputation der Stadt der Stadt sollte bei Lindelo Abhilfe erwirken.
Als Folge der starken Belegung mit Soldaten stellte sich Mangel an Lebensmitteln ein, und weillen aus dem Gericht Clinng,[168] Wasserburg und der Grafschaft Haag khaine Victualia, auch von Ättl[169] khainermassen hereinkhommen, sollten diese Orte gebeten werden, das Notwendige zu liefern. Ungeachtet der schwierigen Lage hatte man die Sorge wegen des Fleischessens an Freitagen und Samstagen. Der Stadtschreiber und ein Ratsmitglied erhielten Auftrag, beim Obristen Lindelo und beim kurfürstlichen Hofkammerrat Höck anzufragen, ob für die Soldaten Dispens gegeben werden könne“.[170]
Lintelo kommandierte nach seiner Ablösung durch Cratz weiterhin Defensionaltruppen in Braunau[171] und Schärding.[172] Er wurde Obrist der Leibgarde Maximilians I. in München. „Mit der Kriegsführung der damaligen liguistische Feldherrn scheint Lindlo, besonders nach Tillys Tod, nicht in allweg einverstanden gewesen zu sein. ‚versichere‘, schreibt er am 25. Juni (1632) an [Hans Wolf von; BW] Salis, ‚die Sachen stehen nicht so wohl, als man vermeint oder die Herren sich imaginiren; ist eine Sach zum Erbarmen, daß man so blind ist und hat alhier (am Inn) die Reiter und alles landtvolk abgedankt‘ “.[173] 1632 stand er im Kampf gegen Gustav Adolf bei der Alten Veste,[174] Ende 1632 schied er aus dem aktiven Felddienst aus, blieb aber weiter als Kommandant von Wasserburg im Dienst. Laut Maximilian geschah dies keineswegs aus Ungnade; es wurden ihm weiterhin Hofdienste offeriert.[175]
„Kommandant Lindelo kündigte am 26. Oktober [1633; BW] dem Amtsbürgermeister an, daß in · 400 · Soldaten hieher in quarnison sollen gelegt werden. Da die Bürger nicht immer imstande waren, für die Verpflegung aufzukommen, sollte beim Kurfürsten untertänigst gebeten werden, die Stadt von der neuerlichen Einquartierung zu verschonen. Außer beschwichtigenden Worten war jedoch von ihm nichts zu erwarten; denn wie hätte der schwer bedrängte Landesherr, der zu dieser Zeit aus seinen Pfleggerichten nichts als Unglücksbotschaften bekam, helfen sollen. Die Wasserburger standen mit ihren Sorgen wieder einmal allein da, und noch Schwereres kam auf sie zu.
Der Wasserburger Landtfanen, der sich schon 1632 in der Stadt aufgehalten hatte, und von dem wir aber nicht wissen, wo er zwischenzeitlich eingesetzt war, wurde Anfang 1633 durch kurfürstlichen Befehl in die Heimatstadt beordert, und es sollte für ihn in Wasserburg Quartier gemacht werden. Die Unterkünfte waren vermutlich noch nicht bezogen, als Lindelo Nachricht erhielt, daß vom Wolckenstainischen [Wilhelm von Wolkenstein; BW] Regement · 250 · Mann sollen hierherkhomen, vnd alda verbleiben. Damit nicht auch der Rest des Regiments in die Stadt käme, sondern von Rosenheim[176] aus gleich nach Kraiburg[177] in Marsch gesetzt würde, sollte Lindelo ersucht werden, dieserhalb den Herrn Commihsario vnd obristen anzuschreiben. Auch wurde ein Ratsherr nach Rosenheim geschickt, um Ähnliches zu verhüten, wie im März geschehen.
Der von Lindelo übermittelte Befehl, die wolkensteinischen Soldaten betreffend, kam gleichen Tages unmittelbar aus Braunau bei der Stadt an. Er stammte vom 4. November und kündigte ebenfalls 250 Mann Tyrolisch volckh an. Graf von Wolkenstein hatte das Regiment, das aus Deutsch- und Welschtirolern bestand, in seiner Heimat aufgestellt und über die Alpen nach Norden geführt. Außer dem Quartier sollte jeder Knecht monatlich fünf Gulden, d. h. täglich 10 Kreuzer, bekommen und wie andere Soldaten verpflegt werden. Das Pfleggericht erhielt Weisung, mit der Kontribution auszuhelfen, d. h. der Stadt von der Kriegssteuer etwas zukommen zu lassen, doch war nicht festgelegt mit wieviel Gulden. So erging es den Wasserburgern wie immer: Erst wurden ihr Lasten aufdiktiert, dann Hilfe von anderer Seite versprochen, Hilfe, von der diese dritte Seite bisweilen gar nichts wußte, die nie so kam, wie sie gebraucht wurde und die sich die Stadt meist erbetteln oder erstreiten mußte“.[178]
„Viehdiebstahl war, wie wir hörten, ein todeswürdiges Verbrechen, doch hing es davon ab, wer stahl. So oder ähnlich ist man geneigt zu schließen, wenn man in einem Ratsprotokoll vom 21. November 1633 liest, daß der Bürgerschaft auf Verlangen des Kommandanten Lintelo verboten werden sollte, in der Burgau das Vieh auf die Weide zu treiben, da dieses dort auf die Schanzen gehe. Lindelo drohte, er werde den Soldaten das vich breißgeben, d. h. sie könnten es schlachten oder forttreiben, wenn es weiterhin auf den Schanzwällen weidete. Freilich konnten hier vorrangige militärische Gründe angeführt werden, denn das Rindvieh zertrampelte die mühsam aufgeschütteten Wälle, auf denen vermutlich das beste Gras wuchs. Wie immer es gewesen sein mag, die Soldaten hätten mit Duldung des Kommandanten etwas getan, was andere an den Galgen brachte“.[179]
„Kriegslage und Zustände im Kurfürstentum hatten sich seit dem Schweden von 1632 so verschlechtert, daß der Winter 1633/34 … der absolute Tiefstand wurde. Aldringen und Feria, die sich zu einem für Bayern wenig gewinnbringenden Feldzug am Oberrhein aufhielten, kehrten erst auf wiederholten Befehl Maximilians Anfang November 1633 mit ihren abgekämpften Truppen um, vom Lech weg die Reiterei des schwedischen Generals Horn an den Fersen. Zur gleichen Zeit marschierte Bernhard von Weimar als schwedischer Feldherr gegen Regensburg[180] und weiter donauabwärts bis Straubing[181] und Deggendorf,[182] bedrohte Passau, des Kurfürsten sicheren Aufenthaltsort Braunau und das ohnehin unruhige Oberösterreich.[183]
Wie gefährlich Maximilian die Lage einschätzte, geht aus einem Befehl vom 22. November an den Kommandanten Lindelo in Wasserburg hervor, wonach alle schif zwischen hir vnnd Rosenhaimb Tag und Nacht festgemacht sein müßten, auch aus Tirol keine Schiffe nach Bayern fahren dürften, und wer dagegen verstoße, habe leib vnnd lebensstraff zu gewärtigen. So sollte verhindert werden, dass dem Feind innabwärts fahrende Schiffe in die Hände fielen; für Wasserburg freilich brachte die Lahmlegung des Schiffsverkehrs schweren wirtschaftlichen Schaden“.[184]
1634 stand er recht glücklos und ungeschickt operierend im Kampf gegen die aufständischen oberbayerischen Bauern.[185]
Im Frühjahr 1634 musste Maximilian die in Burghausen verwahrten Kirchenschätze (vor allem die aus Altötting[186]) zu Geld machen, um damit Soldrückstände seiner Soldaten befriedigen zu können, die eine Ursache für den Bauernaufstand in Oberbayern 1633/34 gewesen waren. So hatten die Soldaten angeblich behauptet, man habe ihnen die „plinderung an stat ihrer besoldung bewilligt“.[187] Am 13.12.1633 hatten die Einwohner dem in Wasserburg kommandierenden Lintelo eine Beschwerdeschrift übergeben. Sie hätten „drei feindt, auß welichen der fürst der gröste, den sein hofart vnd geitz dahin getriben, auß der Jesuwittern Rath, das er vns zu disem erbarmlichen standt gebracht; der ander die gantze soldatesca zu roß vnd zu fueß, wellichs lauter erlose leitt, erger alß die strasrauber, dan sie vor wol wissen, daß sie vonn vnserm gottlosen fürsten nit bezalt werden, dan-noch vmb deß raubs willen wider christliche lieb, wider Ehr vnd recht, wider die zehn gebott allein vmb des raubs willen sich vnderhalten lassen alß wie andere strasrauber, dieb vnd firsötzliche beswichter. Lintelo nannten sie alte padthuer vnd padernoster khnechtl“, Hans Wolf von Salis eine „bestia“. Angeblich war das Schreiben von dem Münchner Chirurgen Dr. Tobias Geiger, der Maximilian während des böhmischen Feldzuges begleitet hatte, verfasst worden.[188] „Die Bauern, die mittlerweile auf ihre Höfe zurückgekehrt waren, warnten ihn [Lintelo; BW] davor, sie von den Soldaten entwaffnen zu lassen.
Infolge des Famosschreibens spitzte sich die Lage wieder zu, es rief bei den Wasserburger Bürgern Angst, bei der Garnison Unruhe hervor; Angst vor den Bauern, den umherstreifenden Reitern und vor den gefangenen Schweden, für die der Rat bei Lindelo verstärkte Bewachung erbat, da sie offenbar die Gunst der Stunde zur Flucht nutzen wollten. Zu befürchten war aber ein Aufstand unter den einquartierten Soldaten der Regimenter Werth und Montecuccoli, die seit Anfang Dezember in der Stadt lagen und ihren rückständigen Sold forderten. Das Pfleggericht war mit seinen Leistungen im Rückstand. Am Heiligen Abend 1633 beschloß der Innere Rat, beim Geschichtsschreiber zu erfragen, welche Hilfe aus Kontributionsgeldern zu erwarten sei. Würde das Gericht für die Besoldung für die Besoldung nichts beisteuern, sollten zwischenzeitlich, damit vnnder den Soldaten khain aufstand oder andrer vngelegenheit entstehe, von der Stadt zweihundert Gulden oder ein halber Monatssold gegeben werden. Um einer Bauernrebellion begegnen zu können, sollten weitere Soldaten des Regiments Werth nach Wasserburg, Traunstein[189] und Reichenhall[190] verlegt werden, für die gemäß kurfürstlichem Befehl vom 26. Dezember an die Pfleger und Kastner Quartiere bereitzustellen waren.
Diese drohenden Einquartierungen und die Ankündigung des Kommandanten von Lindelo, die Höfe nach Waffen durchsuchen zu lassen, veranlassten die Bauern abermals nach Wasserburg zu ziehen, um den Innübergang zu sperren. So flammte in den letzten Tagen des Kriegsjahres 1633 der Aufruhr erneut auf, wurde zum Flächenbrand, der weite Landstriche Oberbayerns erfasste und tief ins Niederbayerische übergriff“.[191] „Wie schon Anfang Mai 1632, als die Schweden im Vormarsch auf München waren, schien es angebracht, den Widerstandswillen der Wasserburger zu stärken. In einem möglichen bevorstehenden Kampf gegen die Bauern sollten sie treu und gehorsam zur Obrigkeit stehen, waren doch aus der Bürgerschaft teils trotzige, teils verzweifelte Reden zu hören. Am 2. Januar 1634 ordnete der Rat an, daß auf Begehren des Herrn Obristen von Lindelo kommenden Mittwoch, 4. Januar, der gesamten Bürgerschaft die Burgerpflicht vollstendig vortragen werden sollte. Den Wasserburgern waren wieder einmal ihre staatsbürgerlichen Pflichten in Erinnerung zu bringen, sie waren insbesondere zu Treue und Gehorsam gegenüber naher und ferner Obrigkeit zu ermahnen und mit Nachdruck darauf hinzuweisen, sich zu khainer correspondenz mit denn Pauren, oder anderen vngehorsamen rebellen herbeizulassen, sondern dem Kurfürsten als ihrem Landesherrn allen schuldigen Gehorsam zu leisten. Der Rat selbst bekräftigte seine Absicht, Torsperre und – schlüssel in seiner Gewalt zu behalten und deswegen mit Lindelo zu verhandeln; auch sollten nie ohne Wissen des Rates die Stadttore geöffnet werden“.[192]
Nach dem Aufstand scheint sich Lintelo, immerhin schon 68 Jahre alt, auf seine Besitzungen zurückgezogen zu haben. Cratz von Scharffenstein, nunmehr in schwedische Dienste getreten, als Aldringen und nicht er das Kommando über die kaiserlich-bayerischen Truppen erhalten hatte, stürmte gegen Donaustauf, zertrümmerte mit seinen Geschützen die Mauern und legte die Feste in Asche. Auch die alten Burgen Brennberg[193] und Heilsberg[194] brannte Cratz nieder. Von dort aus zog er nach Wiesent, Lintelos Besitz, das ausgeraubt und zum Teil in Brand gesteckt wurde.
„Der im Winter 1631/32 als Kommandant der Oberpfalz fungierende Oberst Lintelo auf Wisent wurde [1641] von den Schweden gefangen mitgeführt und für dessen Freilassung ein Lösegeld von 10 000 fl verlangt“.[195]
Auf dem letzten Feldzug 1648 scheint Wiesent, das Lintelo 1630 erworben hatte, erneut in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Am 22. April 1650 verstarb er im Alter von 84 Jahren. Sein Sohn Georg Maximilian wurde 1663 von Kurfürst Ferdinand Maria in den Grafenstand erhoben.
[1] Vgl. auch KIECKBUSCH, Von Ackerleuten.
[2] Manchmal auch Maß (Marß) und Enze (Etze). Nach FAHNE, Geschichte Bd. 1, S. 249, im Klevischen zu Bauenholt u. Walfhaerdt, im Zutphen’schen zu Waluert, Mars, Ezen bei Almen u. Eschede ansässig gewesen.
[3] Thalhausen, heute Ortsteil von Altomünster [LK Dachau).
[4] Fraunberg [LK Erding]
[5] Heilsberg unter Wiesent [LK Regensburg].
[6] Wiesent [LK Regensburg]
[7] Donaustauf [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 145ff.
[8] Geldern [LK Geldern]; HHSD III, S. 245ff.; Zutphen [Prov. Gelderland].
[9] WINTER, Ministerialiteit, Tabelle A III, Nr. 41; Sp. 210, Nr. 111, Sp. 290.
[10] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Personalselekt 213.
[11] STAUDINGER, Geschichte, S. 121.
[12] Bogenhausen, heute Stadtteil von München.
[13] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.
[14] Staatsarchiv Würzburg Ms. f. 20 b/* (Ausfertigung): Baur v. Eyseneck an Aschhausen, Prag, 1621 VI 10: Pilsen, Tábor, Wittingau seien genommen.
[15] Intimation, 1621 VIII/X; ZIEGLER, Dokumente Bd. 2, S. 904.
[16] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 29.
[17] [Bad] Wimpfen [LK Heilbronn]; HHSD VI, S. 51f.
[18] Höchst a. d. Nidder [Kreis Büdingen]; HHSD IV, S. 228f.
[19] Stadtlohn [LK Ahaus]; HHSD III, S. 699f.
[20] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 16.
[21] Jakob Ludwig v. Fürstenberg war bereits 1623 zum Generalwachtmeister vorgeschlagen worden, was aber am Protest der anderen Obristen gescheitert war; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv
2335, fol. 99, PS (Ausfertigung): Ruepp u. Lerchenfeld an Maximilian I., Reiffenhausen, 1623 VII 15. An seiner Stelle wurde der mit Tilly anscheinend eng befreundete Lintelo (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2400, fol. 461 (Abschrift): W. Chr. v. Leoprechting an Lintelo, Rothenberg, 1631 X 09) eigenmächtig zum Generalwachtmeister ernannt; BA NF II/1, Nr. 105, 264: Tilly an Maximilian I., Stadtlohn, 1623 VIII 10.
[22] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2275, fol. 157 (Ausfertigung).
[23] Rüthen [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 659f.
[24] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 122.
[25] Cappel [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 141.
[26] Blomberg [LK Detmold]; HHSD III, S. 86f.
[27] RINKE, Lippe, S. 15f.
[28] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[29] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[30] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[31] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[32] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[33] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[34] Corvey [Stadt Höxter]; HHSD III, S. 146ff.
[35] Goslar; HHSD II, S. 174ff.
[36] STEGMANN, Grafschaft Lippe, S. 32f.
[37] Meschede [LK Meschede]; HHSD III, S. 512ff.
[38] WESKAMP, Heer, S. 332.
[39] Arnsberg [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 28ff.
[40] GOSMANN, Arnsberg, S. 78.
[41] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2275, fol. 51 (Ausfertigung): Bericht des Kriegskommissars Burhus, 1623 VI 22; DAMBOER, Söldnerkapitalismus, S. 25f. Im holländischen System schlossen die Kapitäne Verträge mit einem Privatunternehmer, dem sogen. „solliciteur-militär“. Zur Ausbezahlung des Solds erhielt der Kapitän ein festverzinsl. Darlehen u. sorgte über das Provinzialkontor für dessen Rückzahlung; GROENVELD, Mars, 23.
[42] Limburg; HHSD IV, S. 292ff.
[43] HECK, Diezer Chronik, S. 108.
[44] Silixen, Ortsteil der Gemeinde Edertal [LK Lippe]; WEBER, Silixen.
[45] Lasbeck, heute Stadtteil von Iserlohn [Märkischer Kreis].
[46] Lasbrock, nicht identifiziert.
[47] RINKE, Kriegsalltag, S. 99ff.
[48] Detmold [LK Detmold]; HHSD III, S. 156ff.
[49] Bentheim [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 40f.
[50] STEGMANN, Grafschaft Lippe, S. 30.
[51] Herborn [Dillkreis], HHSD IV, S. 212ff.
[52] GAIL, Krieg, S. 12.
[53] BA NF II/2, Nr. 59, S. 178: Maximilian I. an Ruepp, München, 1625 V 03.
[54] BA NF II/2, 179 A: Ruepp an Max., 1625 V 12.
[55] Staatsarchiv Osnabrück Rep. 100 Abs. 16 Nr. 5, fol. 93 (Ausfertigung): F. L. v. Wartenberg an F. W. v. Wartenberg, Großen-Buseck, 1630 IX 20.
[56] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[57] Das dürfte doch wohl übertrieben sein: spolieren heißt erst einmal nur „ausplündern“.
[58] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 260f.
[59] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 288.
[60] Seelze [Kr. Hannover]; HHSD II, S. 425.
[61] SCHLOTTER, Acta, S. 6; FORST, Korrespondenz, Nr. 129, S. 108: Dr. Arnold Prüm, genannt Aldenhoven, kurköln. Geheimrat u. Hofrat, an F. W. v. Wartenberg, Brühl, 1625 XI 16.
[62] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[63] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.
[64] Pattensen [Kr. Springe]; HHSD II, 376f.
[65] Blumenau, heute Ortsteil von Wunstorf/Region Hannover.
[66] Harenberg, heute Stadtteil von Seelze/Region Hannover.
[67] Lohne, Teil des Ortsteils Neuwarmbüchen der Gem. Isernhagen/Region Hannover.
[68] Gümmer, heute Ortsteil von Seelze/Region Hannover.
[69] Buchard von Hanensee bei JÜRGENS, Chronik, ist falsch; dieser ist noch 1626 Kommandant auf der Erichsburg. Vgl. JÜRGENS, Chronik, S. 419f.
[70] Wunstorf [Kr. Neustadt a. Rübenberg]; HHSD II, S. 513ff.
[71] JÜRGENS, Chronik, S. 376ff.
[72] FRITSCH, Tagbuch, S. 114f.
[73] Wolfhagen; HHSD IV, S. 479f.
[74] GÖRLICH, Wolfhagen, S. 65f.
[75] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2371, fol. 122-125 (Abschrift): Tilly an Reinach, Rheden, 1626 XII 20.
[76] Büren [LK Büren]; HHSD III, S. 131ff.
[77] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 189: Bericht über den Abzug der Truppen Lintelos aus Büren, 1626 IV 12.
[78] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[79] Göttingen; HHSD II, S. 178ff.
[80] Northeim; HHSD II, S. 353f.
[81] OHLMER, Northeim, S. 35; HUEG, Aus Northeims Sturmzeit, S. 11f.
[82] HUEG, Aus Northeims Sturmzeit, S. 12, 15, 16f. (Verwandter des ursprüngl. aus St. Gallen stammenden HR u. Truchsess Michael Ferdinand Blarer v. Wartensee [† 1648]); HEYDENREUTER, Hofrat, S. 308. Seit 1610 in bayr. Diensten, sein Regiment wurde erst 1626 formiert – das 1626 im Stift Hersfeld einquartierte Regiment sollte für den Fall eines französischen Angriffs auf die Untere Pfalz, verstärkt durch die Reste der alten Regimenter Aldringen u. Fürstenberg, dort eingesetzt werden; MAIER, Unterpfalz, S. 63, bzw. 65 – u. 1629 wieder abgedankt. Auf Befehl Maximilians I. vom 8.5.1626 am 18.5. aus dem Stift Fulda abgezogen u. auf die oberpfälzischen Garnisonen verteilt (insgesamt 1.000 Mann, von denen allerdings 450 ohne Waffen gewesen sein sollen; HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 54), vgl. die Aufzeichnungen des Fuldaer Chronisten Hartung; HAAS, Hartung, S. 67f. 1628 wurde das Regiment suspendiert, Anfang 1629 abgeschafft.
[83] Edesheim, heute Ortsteil von Northeim [LK Northeim].
[84] Hohnstedt, heute Ortsteil von Northeim [LK Northeim].
[85] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[86] Münchehof, heute Ortsteil von Seesen [LK Goslar].
[87] Ildehausen, heute Ortsteil von Seesen [LK Goslar].
[88] SCHLOTTER, Acta, S. 9.
[89] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[90] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 182ff.
[91] Wahrscheinlich ein sogenannter Übername, abgeleitet von span. carajo = Donnerwetter, oder umgangssprachlich „verdammt“.
[92] Lichtenau [LK Büren]; HHSD III, S. 461f.
[93] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 185f.
[94] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 185 (Beschwerden der Stadt Büren über die Einquartierung Lintelo’scher Soldaten, 1626 IV 15); S. 186.
[95] Vgl. STADLER, Piccolomini, S. 207ff.
[96] Haag am Hausruck [Bez. Grieskirchen].
[97] Neukirchen am Walde [Bez. Grieskirchen].
[98] WASSENBERG, Florus, S. 133.
[99] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2370, fol. 440 (Konzept): Maximilian I. an Tilly, 1627 VII 30.
[100] Hahnbach [LK Amberg-Sulzbach].
[101] Waldmünchen [LK Cham]; HHSD VII, S. 785.
[102] Obersdorf, heute Ortsteil von Sulzbach-Rosenberg [LK Amberg-Sulzbach].
[103] Sulzbach-Rosenberg [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 728ff.
[104] Altensittenbach, heute Ortsteil von Hersbruck [LK Nürnberger Land].
[105] Waidhaus [LK Neustadt/Waldnaab]; HHSD VII, S. 781.
[106] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 60 (die umfangreichste Darstellung der Kriegsereignisse in der Oberen Pfalz).
[107] Homberg (Efze) [Schwalm-Eder-Kreis]; HHSD IV, S. 236f.
[108] LUCKHARD, Homberg, S. 171.
[109] Hamburg-Harburg; HHSD II, S. 97f.
[110] HALLWICH, 5 Bücher Bd. 1, S. 477.
[111] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2383, fol. 498′ (Konzept): Maximilian I. an Tilly, 1629 V 26; fol. 558′ (Ausfertigung): Tilly an Maximilian I., 1629 VI 17.
[112] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 237; Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[113] KIECKBUSCH, Von Ackerleuten, S. 250.
[114] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[115] Landsberg/Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[116] Donaustauf [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 145ff.
[117] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[118] Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.
[119] Pegnitz [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 577.
[120] Osternohe, heute Ortsteil von Schnaittach [LK Nürnberger Land].
[121] Plech [LK Bayreuth].
[122] Creussen [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 129.
[123] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 75.
[124] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.
[125] Neumarkt i. d. OPf.; HHSD VII, S. 505f.
[126] Schnabelwaid [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 671.
[127] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 77.
[128] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[129] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 90f.
[130] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[131] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 78.
[132] Rothenberg, Festung [Gem. Schnaittach, LK Lauf/Pegnitz]; HHSD VII, S. 635f.
[133] Sulzbürg [Gem. Mühlhausen, LK Neumarkt]; HHSD VII, S. 731f.
[134] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 79.
[135] Hersbruck [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 289ff.
[136] Lauf (Pegnitz) [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 393.
[137] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 80.
[138] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[139] Waldsassen [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 785ff.
[140] Tirschenreuth; HHSD VII, S. 747f.
[141] Wallerstein [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 788.
[142] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[143] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[144] Weiden; HHSD VII, S. 794ff.
[145] Kemnath [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 351f.
[146] Mitterteich [LK Tirschenreuth].
[147] Neustadt a. d. Waldnaab [LK Neustadt a. d. Waldnaab].
[148] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 80f.
[149] Vgl. ASCHERL, Neustadt, S. 601.
[150] Zit. bei HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 89.
[151] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 121. Das Regiment soll nur über 200 Pferde verfügt haben, vgl. ferner WREDE, Wehrmacht III/2, S. 617. Der Ausdruck „Merode-Brüder“ (GRIMMELSHAUSEN: Simplicius, in: KELLETAT, Simplicius, S. 343ff.) wird in der germanistischen Forschung meist auf Truppen des braunschweig-lüneburgischen, dann schwedischen Obristen Werner von Merode bezogen, die 1635 an der Elbe meuterten und auseinander liefen, während Grimmelshausen die berüchtigten Wallonen-Regimenter des kaiserlichen Obristen Johann II. von Mérode-Waroux meinte. Vgl. auch KROENER, Mauradeurs.
[152] Bei HELML, Dreißigjähriger Krieg, immer als Jakob von Fugger bezeichnet, obwohl hier Franz v. Fugger bzw. in anderen Fällen Ott Heinrich v. Fugger richtig wäre.
[153] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Älteres Archiv 2260, fol. 81 (Reinschrift): Maximilian I. an Lintelo, 1632 I 07.
[154] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 98f.
[155] Wasserburg am Inn [LK Rosenheim]; HHSD VII, S. 790ff.
[156] Forchheim; HHSD VII, S. 201ff.
[157] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.
[158] Zochenreuth, heute Ortsteil von Aufseß [LK Bayreuth].
[159] Aufseß, Burg [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 43f.
[160] Waischenfeld [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 781f.
[161] Marktzeuln [LK Lichtenfels].
[162] Burgkunstadt [LK Lichtenfels]; HHSD VII, S. 117.
[163] Hallstadt [LK Bamberg]; HHSD VII, S. 266f.
[164] ENGERISSER, Von Kronach, S. 38ff.; die zur Zeit beste Darstellung der Kriegsereignisse.
[165] Freystadt [LK Neumarkt/OPf.].
[166] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 120f.
[167] 1 Eimer ca. 64 Liter.
[168] Das Land- und Pflegegericht Kling ist im 13. Jahrhundert aus der Grafschaft Kling, der Grafschaft Wasserburg am Inn und der Herrschaft Hartmannsberg entstanden.
[169] Attel, Ortsteil von Wasserburg am Inn [LK Rosenheim].
[170] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 21.
[171] Braunau a. Inn; HHSÖ I, S. 24ff.
[172] Schärding; HHSÖ I, S. 105ff.
[173] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 16.
[174] Alte Veste [Gem. Zirndorf, LK Fürth]; HHSD VII, S. 14.
[175] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München PSEL 213: Maximilian I. an Lintelo, 1632 XII 18.
[176] Rosenheim; HHSD VII, S. 632f.
[177] Kraiburg a. Inn [LK Mühldorf]; HHSD VII, S. 372.
[178] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 60f.
[179] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 60f.
[180] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[181] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.
[182] Deggendorf; HHSD VII, S. 132ff.
[183] Vgl. SIGL, Wallensteins Rache, S. 48ff.
[184] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 97.
[185] HAUSLADEN, Geschichte, S. 44f.
[186] Altötting [LK Altötting]; HHSD VII, S. 17f.
[187] HEILMAIER, Burgrain, S. 84; zu den Verfahren BLICKLE, Rebellion, S. 56ff.; KRAUS, Maximilian I., S.216ff.; RIEZLER, Aufstand.
[188] ZIEGLER, Dokumente Bd. 2, S. 1057f.
[189] Traunstein [LK Traunstein].
[190] Bad Reichenhall [LK Berchtesgadener Land].
[191] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 102f.
[192] WILDGRUBER, Die feste Stadt Wasserburg, S. 104.
[193] Brennberg [LK Regensburg].
[194] Heilsberg, unter Eggmühl [LK Regensburg]; HHSD VII, S. 158.
[195] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 209.
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