Lonchin zu Flemal, Werner von; Kapitänleutnant [ – ] Lonchin zu Flemal war Tillys Vetter und hatte bis zu seiner schweren Verwundung als Kapitän-Leutnant im Regiment Sachsen-Lauenburg gestanden.
Bei seiner Beförderung zum Obristen hatte Werth darum ersucht, seine Kompanie mit in sein neues Infanterie-Regiment nehmen zu dürfen. Hans Wolf von Salis konnte dem nicht zustimmen: „Werth habe ihn übrigens ‚erst durch heutig eingelangtes Schreiben‘ (vom 3. Februar) gebeten, seinen Bruder, Heinrich von Werth, mit dieser Kompagnie ‚zu accomodiren‘, wozu er aber nicht befugt sei, weil er auf Veranlassung des Kurfürsten selber ‚den Hofmeister weiland des Grafen von Tilly‘ (Fleckhammer) nicht allein mit dieser Kompagnie, sondern auch mit der Obrist-Wachtmeister-Charge habe ‚accomodiren‘ müssen, was wohl erst vor kurzem geschehen war“.[1] „Vorläufig wurde denn auch nicht weiter auf der Abtretung der Kompagnie bestanden, denn noch am 28. März [1633] fragt Salis an, wie es sich hiemit verhalte, indem er eventuell einen andern Aspiranten in petto hätte. Es war dies ‚weilandt Ihrer Excellenz des Herrn General Graven von Tilly sel: Vetter, gegenwärdiger Werner von Lonchin zu Flemal‘, der ‚lange Jahr und von Jugent auf‘ sich bei Tilly aufgehalten hatte, vor anderthalb Jahren schwer verwundet worden und kriegsuntüchtig sei, auch während seiner fast ein Jahr lang andauernden Gefangenschaft sich selbst habe ‚ranzioniren‘ müssen. Inzwischen sei seine Charge im Regiment Tilly von dessen dermaligen Inhaber, Herzog von Sachsen-Lauenburg, anderweitig vergeben worden, weßhalb Flemal seine Zuflucht zu ihm, ‚als seinem vorig gewesten Commandanten‘ genommen habe. Das Unglück dieses jungen Mannes sei ihm so zu Herzen gegangen, daß er ihm die nächst vacierende Oberst-Wachtmeister-Stelle in seinem Regiment versprochen habe. Er möge deßhalb die Kompagnie Werth eventuell dem ‚Capitän-Leutnant Flemal‘ übergeben werden. […] Ob dieser Intervention entsprochen wurde, ist nicht ersichtlich“.[2]
[1] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 72.
[2] SALIS-SOGLIO, Hans Wolf von Salis, S. 72f.