Lumsden [Lumsdel, Lumisden, Lumsdain, Lumbsdale, Lumsdain, Lumbstein] of Stravithie, Robert; Generalmajor [ – September 1651] Robert Lumsden of Stravithie,[1] ein Sohn des Robert Lumsden of Airdrie in Fifeshire und seiner französischen Gemahlin Isabel Cot, war ein Bruder des Obristen James Lumsden. Er scheint als Obristleutnant des Regiments Donald Mackay (Lord Reay) 1628 in schwedische Dienste getreten zu sein. Nach dem Lübecker Frieden 1629 diente er als Obristleutnant in dem Grünen Regiment von 1630 bis 1632, als seine Truppen mit denen von Obrist John Hepburn und anderen schottischen Truppen vereinigt wurden.
Sein Bruder James empfahl ihn als seinen Nachfolger für den Kommanantenposten in Osnabrück,[2] aber Banér gefiel dieser Vorschlag überhaupt nicht. Er hielt ihn schlechterdings für unfähig und glaubte, dass seine Einsetzung den schwedischen Truppen dort nur schaden würde.
Robert Lumsden stieß 1638 zu den Truppen des Pfalzgrafen Ruprecht. Die militärischen Aktivitäten in Deutschland ließen keine Erholungspause zu. Die Stadt Lemgo[3] wurde gemeinsam von den Schweden unter King und von den Söhnen Friedrichs V., des geächteten Kurfürsten von der Pfalz und verjagten König von Böhmen, belagert. Deveroux rückte mit seinen Truppen zur Entlastung der Belagerten über Essen[4] vor. Seinen Vorstoß musste er unter schweren Verlusten abbrechen. Erst als ihm die Generäle Hatzfeldt, Peter von Götz, Westerholt und Leittersam zu Hilfe eilten, kam es am 17.10.1638 bei Vlotho[5] zu einer erbitterten Schlacht. Die siegreichen kaiserlichen Truppen verloren ihren General Götz, nahmen aber den Pfalzgraf Rupert, einen Sohn Friedrichs V., den Obristen und auch Robert Lumsden gefangen. King rettete sich durch Flucht nach Minden. Im Oktober 1638 wandte sich James Lumsden an Kobolt von Tambach, den Kommandanten von Fürstenau,[6] und schlug den Austausch der in der Schlacht bei Vlotho am 17.10. gefangenen und über Warendorf[7] und Wiedenbrück[8] nach Fürstenau gebrachten Schweden – darunter war auch sein Bruder Robert Lumsden) mit den in den Osnabrücker Stockhäusern untergebrachten kaiserlichen Gefangenen vor,[9] was z. T. im Januar 1639 erfolgte.
Im März 1639 – in den Austausch hatte sich auch der kaiserliche Generalauditor Johann Melchior Roland eingeschaltet,[10] der nach den Mitteilungen von Lukas von Spieck an Alexander II. von Velen erst im April[11] erfolgte) wurden auf Vorschlag Banérs auch Boy und Robert Lumsden gegen den gefangenen Otto Christoph von Sparr ausgetauscht.[12]
Es ist nicht bekannt, wann er nach Schottland zurückkehrte, da er noch bis 1643 in schwedischen Diensten stand. 1644 aber stand er als Generalmajor in der Armee der Solemn League und des Convenants unter dem Befehl von Lord Callander. Er saß 1647 in den Kriegsausschüssen des Parlaments als Generalmajor Robert Lumsden of Montquhanie. Als General George Monck im September 1651 Dundee stürmte, wurde Lumsden, der Gouverneur der Stadt, getötet.
[1] MURDOCH, SSNE ID: 3003.
[2] Osnabrück; HHSD II, S. 364ff.
[3] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[4] Essen; HHSD III, S. 213ff.
[5] Vlotho [LK Herford]; HHSD III, S. 738f.
[6] Fürstenau [Kr. Bersenbrück]; HHSD II, S. 156f.
[7] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[8] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[9] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 218.
[10] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 257.
[11] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 207.
[12] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 218.