Pohl, N; Obristwachtmeister [ – ] Pohl stand als Obristwachtmeister in kaiserlichen Diensten und führte 1640 das Kürassier-Regiment des Obristen Gill ? [wahrscheinlich Huyn van Geleen].
Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold[1] aus dem von Eger[2] abhängigen Marktredwitz[3] erinnert sich an den August 1640: „Eodem mittags [16. August 1640; BW] sind etliche Quartiermeister und Fouriere(r) hierher[ge]kommen und [haben] für das Graf Gillische Regiment Kürassiere Quartier gemacht. Obwohl wir uns heftig dagegensetzten, haben wir es doch geschehen lassen und nit allein von diesem, sondern auch von dem Graf Gallischen [Gall à Bourck; BW] Regiment Dragoner die Offiziere(r) und Stabspersonen hereinlassen müssen.
Dies[es] Regiment ist an [die] 900 Pferd[e] stark gewesen. Der Stab hiervon – an [die] 200 [Mann] stark – [ist] in dem Mark[t], die anderen aber [sind] auf den nächsten Dörfer[n] einquartiert worden. Der Obristwachtmeister Pohl hat sie kommandiert. Es war wohl ein schönes Volk. Sie verhielten sich aber sehr übel. Die meisten Offiziere(r) [waren] Irländer. [Sie] haben nit allein hier großen Schaden getan, sondern auch die Dörfer (fast) äußerst ruiniert. Sie sind allhie[r] den 18. angekommen und den 19., 20. [und] 21. still gelegen.
Den 22. sind sie auf[ge]brochen und gegen Kemnath[4] marschiert. Wir haben ihnen etlich[e] Paar Ochsen zur Vorspann verschafft, welche sie 8 Tage bei sich behalten und zuletzt nicht [einmal] alle zurückgelassen [haben]“.[5]
[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[2] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[3] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[4] Kemnath [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 351f.
[5] BRAUN, Markredwitz, S. 126.