Prentzel, N; Offizier [ – ] Prentzel soll 1631 als Offizier unter dem Befehl Tillys gestanden haben. „Unmittelbar darauf [25. oder 26.3.1631; BW] erschienen schwedische Truppen an der Oberhavel. Sie konnten aber nicht übersetzen, weil die Brücken aller Orten abgeworfen waren und ihnen die dortige Bevölkerung einem kurfürstlichen Befehl zufolge jede Hilfe versagte. Zudem entsandte Tilly eiligst ein Korps unter Prentzel an die Oberhavel. Am 30. März passierte Prentzel Brandenburg.[1] Wenig später stand er den Schweden an der Oberhavel gegenüber. War auch dieser Durchbruchsversuch der Schweden gescheitert, so konnten doch die Kaiserlichen nunmehr jeden Tag mit dem Erscheinen der Schweden rechnen. Die Kaiserlichen begannen daher am 1. April, Brandenburg zu verschanzen. Am 3. April erschien Tilly plötzlich in Brandenburg, an der Hand verletzt. Schon am nächsten Tage reiste er wieder nach Möckern[2] ab. Der Druck der Schweden begann sich bemerkbar zu machen. Schon war Gustav Adolf an der Oder bis Frankfurt[3] durchgebrochen. Tilly schickte den Schweden einen Teil seiner Belagerungsarmee entgegen. Doch in der Gegend zwischen Brandenburg und Saarmund[4] hielten die Kaiserlichen und zogen sich dann wieder nach Magdeburg[5] zurück. Auch die an der Oberhavel zusammengezogenen Kaiserlichen machten sich auf den Rückmarsch nach Magdeburg. Quer durchs Havelland ging ihr Weg nach Brandenburg, wo allein am 8. April 40 Kornette dieser Räuber, Kirchendiebe, Mörder die Havel überschritten. Am 8. April war der Befehlshaber der schwedischen Vorhut, Generallieutenant Baudissin, bereits bis Saarmund gekommen. Und gegen Ende April rückte die schwedische Vorhut an Brandenburg so nahe heran, daß die Kaiserlichen die Stadt am 30. April räumten“.[6]
[1] Brandenburg [Stadtkr.]; HHSD X, S. 135ff.
[2] Möckern [LK Jerichower Land].
[3] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[4] Saarmund, heute Ortsteil von Nuthetal [LK Potsdam-Mittelmark].
[5] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[6] SCHRÖER, Havelland, S. 53f.