Prittwitz, Nicolaus von; Leutnant [ – ]
Der Stadtrichter und Chronist Matthias Herbst [8.4.1623-nach 1679] aus Greiffenberg[1] berichtet:: „1628 den 28. Juny hat Nicolaus von Prittwitz, der Frau Nostitzen zu Friedersdorff Bruder H. Frantz aus Ober-Laußnitz allhier auff freÿem Marckt, um eines Handschuchs willen Todt gestochen; liegt der Kotwitz allhier in der Kirch beÿ seinem Leichstein, der Pritwitz war aufm Rath-Hause biß ins dritte Jahr, im arrest, und kam endlich loß, ward Leutnant[2] zum Lauban,[3] unterm Wedel Pusch hält sich hernach still und wohl, und ist in Meißen[4] gestorben“.[5]
„Den 26. Juni Abends 7 Uhr fand hier auf dem Markte zwischen den Herrn von Kottwitz und von Prittwitz ein Duell statt, wobei Ersterer einen Todesstoß erhielt und hier in der Pfarrkirche begraben liegt“.[6]
[1] Greiffenberg i. Schl. [Gryfów Śląski, LK Löwenberg]; HHSSchl, S. 148f.
[2] Leutnant: Der Leutnant war der Stellvertreter eines Befehlshabers, insbesondere des Rittmeisters oder des Hauptmanns. Wenn auch nicht ohne Mitwissen des Hauptmannes oder Rittmeisters, hatte der Leutnant den unmittelbarsten Kontakt zur Kompanie. Er verdiente je nach Truppengattung monatlich 35-60 fl.
[3] Lauban [LK Lubań]; HHSSchl, S. 270ff.
[4] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.
[5] HERBST, Chronik, S. 13.
[6] LUGE, Chronik, S. 36. Anm. LUGE: „Das Duell ging vor sich zwischen dem Rathhause und der westlichen Seite am Markte. Die Stelle, wo der von Kottwitz fiel, wurde durch einen breiten Basaltstein bezeichnet, der sich etwas über das andere Pflaster erhob, bei der letzten Umpflasterung aber nahe dem Gerinne den andern Steinen gleich gelegt worden ist. Er befindet sich auch in der Stadtpfarrkirche, im Gange links von der großen Halle, eine steinerne Tafel eingelassen, die dem Andenken des von Kottwitz gesetzt ist und seines Todes erwähnt“.