Randisch, N; Obrist [ – ] Randisch stand 1639 als Obrist im Regiment Kapoun in kaiserlichen Diensten.
Der Erzgebirgschronist Lehmann erwähnt ihn unter 1639: „Den 24. September logirten Sich in die Wiese[1] 100 Pferde von Cappaunischen untter den Obristen Randisch und Obristen Lischwiz, blieben eine Nacht, stachen tod doselbst Merten Reuter. Die 2. nacht lagen Sie in Wiesenthal.[2] Des Morgens gingen Sie nach den Presnitzer[3] und Reizenhainer Paß[4] an Walt herumb. Den 25. September kahmen Sie vor Marienberg.[5] Die Stadt muste die Obristen drinnen speisen […], den Reutern aber bier und brodt heraußgegeben“.[6]
[1] Wiesa, heute Ortsteil von Wiesenbad [Erzgebirgskreis].
[2] Oberwiesenthal [Kr. Annaberg]; HHSD VIII, S. 261.
[3] Pressnitzer Pass: Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreißigjährigen Krieges. [wikipedia]
[4] Reitzenhain; heute Ortsteil von Marienberg [Erzgebirgskreis].
[5] Marienberg; HHSD VIII, S. 215f.
[6] LEHMANN, Kriegschronik, S. 111. Lehmann datiert nach dem alten Stil.