Schlawitzky [Schiawitzky, Salviski, Slawitzki], Adam; Rittmeister [ – ] Schlawitzky stand als Rittmeister und Quartiermeister in ligistischen Diensten.
Als im Winter 1625/26 bayerische Truppen im Amte Zierenberg[1] lagen, mussten hohe Kontributionen gezahlt werden. Nach einer „Copia der Außteilunge deß Zierenbergischen Quartieres undt Assignierten dorfschafften davon der Herr Rittmeister Schiawitzky wöchentlich erhoben“ wurden folgende Abgaben geleistet:
Obermeischer 4 V. 9 M. ½ Becher Hafer, 26 ½ Thaler
Niedern Meischer 5 V. 10 M. Hafer, 32 a Thaler
Obern Elsungen 6 V. 4 M. Hafer, 35 Tlr. 3 Heller
Niedern Elsungen 6 V. 4 M. Hafer, 35 Tlt. 3 Heller
Zierenbergk 20 V. 14 M. 1 Becher Hafer, 119 Tlr.
In dieser Aufstellung wurden noch andere Orte genannt, darunter Liebenau, Meinbressen, Ehrsten, Westuffeln, Niederlistingen, Zwergen, Haueda u. a.
Die Zierenberger beschwerten sich in dem Schreiben bitter darüber, dass ihre Ausgaben so außerordentlich hoch seien im Vergleich zu den anderen genannten Orten. Immerhin sei diese Kontribution nicht das Einzige, was sie für den Krieg aufzubringen hätten. Es folgte die übliche Drohung mit der Emigration der Einwohner. Sofern diese ungerechte Belastung im Verhältnis zu anderen Städten und Ämtern nicht aufhöre, müssten sie „die Statt gantz und gahr aufgeben undt mit weib und Kindt davon lauffen“. Schlawitzky und seiner Kompanie hatte es offenbar im Amt Zierenberg besser gefallen, als in anderen, ihnen zugewiesenen Gebieten, so dass sich hier immer mehr seiner Soldaten zusammenzogen.
Er war beteiligt an der blutigen Erstürmung von Hannoversch Münden[2] am 30.5.1626.[3]
Nach den Erinnerungen des schwarzburg-sondershausischen Hofrats Volkmar Happe war er 1627 mit dem Regiment Otto Friedrich von Schönburg gezogen: „Den 8. Juni [1627; BW] sind sie von dar auf die Sachsenburg[4] nach Sangerhausen[5] gezogen. Ist also dieser Zug, dafür wir uns balde 4 Wochen sehr geführtet, vor der Herrschaft Schwartzburg[6] übergangen. Es haben aber Mein Gnädiger Herr[7] dem Obersten Schönberg ein stadlich Pferd wie auch dem Generalquartiermeister Slawitzki auch ein schön Pferd, alle beyde wohl 800 thlr werth, verehret. Als sie im Ambt Weißensee[8] gelegen, haben sie von Creußen[9] vier Pferde den Bürgern und einem Gespannen und zu Clingen[10] Wolf Schneidern 2 Pferde ausgespannet und mitgenommen“.[11]
Er soll (hier Salviski genannt) am 15.6. [25.6.1631; BW] zusammen mit dem ligistischen Generalleutnant Tilly in der freien Reichsstadt Mühlhausen[12] einquartiert gewesen sein.[13]
[1] Zierenberg [Kr. Wolfhagen]; HHSD IV, S. 485.
[2] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.
[3] Vgl. http://muenden.kossert.net/category/belagerer [z. Zt. nicht im Netz].
[4] Sachsenburg [Burgenlandkreis]; HHSD VIII, S. 312f.
[5] Sangerhausen [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 409f.
[6] Schwarzburg [Kreis Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 395ff.
[7] Christian Günther I. Graf zu Schwarzburg-Hohenstein [11.5.1578-25.11.1642] .
[8] Weißensee [Kreis Sömmerda]; HHSD IX, S. 487ff.
[9] Creußen, unter Clingen [Kr. Sondershausen]; HHSD IX, S. 69f.
[10] Clingen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 69f.
[11]: HAPPE I 111 r – 111 v, mdsz-thulb.uni-jena.de
[12] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.
[13] JORDAN, Mühlhausen, S. 53.