Schönherr [Schonherr], Ernst Ludwig von

Schönherr [Schonherr], Ernst Ludwig von; Obrist [ – ] Ernst Ludwig von Schönherr [Schonherr] [ – ]war zumindest 1642-45 schwedischer Obristleutnant bzw. Obrist unter dem Befehl Königsmarcks.

Am 25.12.1642 war er in Ronneburg[1] einquartiert.[2]

Am 23.3.1643 schrieb Kriegskommissar Petter Brandt an Axel Lillie und teilte ihm mit, dass Obrist Seestädt sich zum Feldzug rüste; deshalb müsse an die beiden Kompanien in Duderstadt[3] und Nordhausen[4] der Befehl zum Aufbruch und Marsch nach Stolberg[5] erteilt werden.[6] Aus Staßfurt[7] sei die Nachricht gekommen, daß am 21. [11.] abends Obrist Schönherr dort eingetroffen und am nächsten Morgen mit den Abteilungen des Obristleutnants Leistens gegen Neuhaldensleben[8] ausgerückt sei, wo sie zu den westfälischen Truppen stoßen und die Elbe überschreiten sollten.[9]

1644 geriet Schönher in kaiserliche Gefangenschaft, wie der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[10] in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ festhält: „In dessen bekamen die Königsmarckische einen groben stoß / in dem 4. Regimenter derselben auff einen Anschlag außgeschicket / aber verkundschafftet / vnd vom Grafen Bruoy [Bruay; BW] / so mit 3000. Pferden aufgepast / also geschlagen worden / daß Obrister [Jaroslav Petr; BW] Kinsky / Obrister Schönherr / Obrister Leutenant Brissewitz [Brüsewitz, BW] / so das Königsmarckische Leib-Regiment fürhte / gefangen / Obr. Leut Balthasar todt geblieben / vnd 800. Schwedische vertilget worden“.[11]

Der Hildesheimer[12] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 16./26.1.1645:

„General M. Hanß Christoph von Königsmarck Reuterey: Leib Regiment 16 Comp. — 1200 Mann, Obrist Isenberg 8 — 400, Obr. Kinscky — 250, Obr. Schonherr — 250, O. Balthasar Rudinger [Rüdiger Balthasar; BW] — 300, O. Ruttler [Ruuth ?; BW] — 300, Endte [Hans Heinrich v. Ende; BW] — 300, Roch — 400, Runfeldt — 400; Hendelsheußen [Jobst v. Hundelshausen-Polley; BW] — 250, General Majeur Steinbock und Obristliutnandt Wolling — 500, General Majeur Axell und Oberleut: Sieke — 600, Major Herle Dragoner Garde von Gen: M: — 300,

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insgesamt 5450 Mann.

5 Brigaden Infanterie

General M. Leibregiment:

Obrist L. Otinger [Johann Martin Öttinger (Ottingen); BW] — 1200, Obrist Borchstorff [Hans Christoph v. Burgsdorff; BW] — 800, [ Georg; BW] Wetzel — 700, [Johann v.; BW] Bülow Regim. mit den Comend. aus Minden[13] und Nienburg[14] — 1000, Oberst Hußman 600, Garazin 400

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insgesamt 4700 Mann.

Obrist [Johann, BW] Jordan bleibet mit seinem Regiment bey der Haupt-Armee

Artillerie: 2 halbe Canonen, 4 Fewer-Morsell, 4 Stck. 12 pfündige Stücke sambt Zugehöriger Munition und Materialia“.[15]

[1] Ronneburg [Kr. Schmölln]; HHSD IX, S. 356f.

[2] LEHMANN, Kriegschronik, S. 141. Lehmann datiert nach dem alten Stil.

[3] Duderstadt [LK Göttingen]; HHSD II, S. 123f.

[4] Nordhausen [Kr. Nordhausen]; HHSÖ IX, S. 305ff.

[5] Stolberg [LK Harz]; HHSD XI, S. 453ff.

[6] Vgl. NÜCHTERLEIN, Wernigerode, S. 179.

[7] Staßfurt [Kr. Calbe/Staßfurt]; HHSD XI, S. 443ff.

[8] Haldensleben [Kr. Haldensleben]; HHSD XI, S. 174ff.

[9] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1430.

[10] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[11] WASSENBERG, Florus, S. 590.

[12] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[13] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.

[14] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.

[15] SCHLOTTER, Acta, S. 441.

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