Schreiber, Heinrich; Hauptmann [ – ] Schreiber hatte bereits 1623 unter Nikolaus de Fours an der Vertreibung der Mansfelder aus Wildeshausen[1] teilgenommen. Im Februar und März lag er wieder in Wildeshausen.
Der Rezeptor Johann Kannegießer zu Rheine[2] berichtete am 12.10.1635 an Alexander II. von Velen, „daß am 12. Oktober 1635 der Obrist Leutersum [Leittersam; BW] und der Rittmeister zur Stegge mit seiner Kompanie sowie der Hauptmann Schreiber sich in Schüttdorf[3] einquartiert hätten. Dadurch, so befürchtete er, würden freilich die Kontributionszahlungen verzögert, da die fraglichen Truppen dort längere Zeit verbleiben sollten. In der Nachschrift erwähnt Kannegießer schließlich noch, der Obristleutnant [de la Rivière; BW] habe am vergangenen Montag, d. h. am 8. Oktober, einen Feldwebel mit 20 Mann vom Rheine nach Neuenhaus[4] kommandiert, um ‚die Execution desto beßer zu verhengen‘ “.[5]
1636 stand Schreiber noch als Hauptmann im Sold der münsterischen[6] Landstände: „Mitte Juni liegt Velens Kriegsvolk bei St. Mauritz. Er erbittet Verstärkung durch Münsters Stadtsoldaten, doch werden ihm nur die Söldner des Rittmeisters Johann zur Stegge und des Hauptmanns Schreiber angeboten, die in Besoldung der Landstände stehen. Er läßt durch zwei höhere Offiziere, den kaiserlichen Obristen Bertram von Bylandt und den Obristleutnant Christoph von Schade, beim Rat Vorstellungen wegen schriftlich geäußerter ‚verkleinerlicher Wörter‘ gegen seine Armee erheben. Der Rat verteidigt am 18. Juni seine Haltung und erklärt, man habe nur frühere Übergriffe kritisiert und die Offiziere nicht beleidigen wollen“.[7]
Für 1639 heißt es: „Am 2. September werden im Rat ‚gefährliche Zeitungen‘ besprochen. Nach Kundschaftermeldungen treffen die Hessen in Lippstadt[8] und Dorsten[9] sowie die Niederländer Kriegsvorbereitungen. Man vernehme, der Feind könne nicht fortkommen, bevor er sich nicht der Stadt Münster bemächtigt habe. Auch stärkten sich die Schweden unter dem Feldmarschall Baner und Obrist Königsmarck. Daher seien weiterhin erhöhte Verteidigungsmaßregeln notwendig, die eine sofortige Verlegung der Landschaftssoldaten unter Hauptmann Schreiber und dem Drosten Johann Beveren von Twickel aus Rheine in Bürgerquartiere nötig machten. Beiden wird Trommelschlag für Söldnerwerbung gestattet, am 5. September werden sämtliche Befehlshaber der Bürgerfahnen vom Rat zur üblichen Unterrichtung vorgeladen“.[10]
Obrist Stechenberg teilte Velen im Dezember 1640 aus Münster mit, dass die Kompanie Schreibers nach Meppen[11] verlegt wurde.[12]
Im Juni 1641 informierte Kurfürst Ferdinand von Köln Hatzfeldt über die Auseinandersetzungen zwischen Schreiber und Obristleutnant Paul Seidler wegen der zu spät eingetroffenen Hilfstruppen bei der Eroberung von Ahaus[13] durch hessen-kasselische Truppen 1640.[14]
[1] Wildeshausen [Kr. Oldenburg]; HHSD II, S. 492ff.
[2] Rheine [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 637f.
[3] Schüttorf [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 421f.
[4] Neuenhaus [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, 340.
[5] STEINWASCHER, Krieg, S. 77.
[6] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[7] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 76f.
[8] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[9] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[10] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 81.
[11] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[12] WOLF, Landsberg-Velen, 74.
[13] Ahaus [LH Ahaus]; HHSD III, S. 9f.
[14] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 53.