Tiesenhausen, Hans Heinrich von; Generalmajor [1592 – Reval 2.6.1662] Hans Heinrich Freiherr von Tiesenhausen,[1] schwedischer Freiherr von Erlaa[2] (seit 7.5.1654), Bersohn[3] und Tolkenhof, auf Pernigel[4] (belehnt am 2.11.1630), Wannamois,[5] Borkholm (belehnt am 10.5.1628) und Neuenhof (seit 25.1.1659), estländischer Landrat und schwedischer Generalmajor, jüngerer Bruder des Detlef von Tiesenhausen, entstammte einer deutsch-baltischen Adelsfamilie. Das Geschlecht kam ursprünglich aus Tisenhusen zwischen Nienburg[6] und Holtorf[7] an der Unterweser, wanderte aber im 14. Jahrhundert nach Livland aus. Ein Engelbrecht von Tiesenhausen [Eggelbertus de Tisenhusen] ist aber schon 1210 als Kreuzfahrer nachgewiesen.[8] Begütert war die Familie in Rokiskis[9] im äußersten Nordosten des heutigen Litauen an der Grenze zu Lettland.
Er stand als Generalmajor in schwedischen Diensten und wurde von Königin Christina von Schweden 1654 zum erblichen Freiherrn zu Erlaa erhoben.
„Der Freiherrntitel wurde dem Landrat in Estland und königlich-schwedischen Generalmajor der Kavallerie Hans Heinrich von Tiesenhausen am 7.März 1654 von der Königin Christina von Schweden verliehen. In der Verleihungsurkunde heißt es: ‚Er hat sich mit Huld und Treue und durch besondere Taten und Dienste um des Reiches Wohl verdient gemacht, und seit seiner Jugend sich im Dienste unseres seeligen und hochgeehrten lieben Herrn Vaters, des Königs Gustav Adolf des Großen und des zweiten, verwenden lassen, besonders in den russischen, livländischen, preussischen und deutschen Kriegen treu, tapfer und männlich verhalten, wie es einem Kriegsmanne nach Pflicht und Schuldigkeit gebührt und wohl ansteht’.“[10]
[1] EHRENKROOK, Genealogisches Handbuch, Freiherrliche Häuser A Bd. IV, S. 386; vgl. auch die Erwähnungen bei BAENSCH, Geschichte, Bd. 504.
[2] Erlaa [lettisch Ērgļi]; http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_lettischer_Orte.
[3] Bersohn [lettisch Bērzaune]; http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_lettischer_Orte.
[4] Pernigel [lettisch Liepupe]; http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_lettischer_Orte.
[5] Wannamois [Vanamõisa]; http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Bezeichnungen_estnischer_Orte.
[6] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[7] Holtorf, heute Ortsteil von Nienburg/Weser [LK Nienburg/Weser].
[8] Freundlicher Hinweis von Herrn Wolter Tiesenhausen.
[9] Rokiškis [Rokischken, polnisch Rakiszki/Distrikt Panevėžys].
[10] http://www.tiesenhausen.de/wolter/rundbrief2001.html#titel.