Welsberg, N; Kapitän [ – ] Welsberg stand als Kapitän und Kommandant von Rinteln[1] in ligistischen Diensten. Er unterstützte einer Weisung Tillys folgend die Restitutionsversuche der Bursfelder Kongregation.
Am 22.3.1630 sollen Mönche der Bursfelder Kongregation die schaumburgische Landesuniversität Rinteln in Besitz genommen haben, was wohl einen ersten Versuch der Niederlassung darstellte, denn der Benediktiner-Abt und das Mitglied der kaiserlichen Restitutionskommission, Hugo Preutaeus von Werden,[2] war zu diesem Zeitpunkt dort noch nicht tätig.[3] In diesem Jahr hatte Generalprior Wilhelm Herckenroy durch den Prior von Möllenbeck,[4] van der Wouvere, Kontakte zur schaumburgischen Landesregierung aufgenommen, da Jobst Hermann Graf von Schaumburg das Kloster lieber der Windesheimer Kongregation überlassen wollten, bevor es den Jesuiten in die Hände fiel.[5] Im Sommer 1630 erhielt Hugo Preutaeus in Hildesheim[6] Kenntnis von dem Gerücht, Nichtbenediktiner bemühten sich bei Ferdinand II. um Rinteln. Auf Anraten der Hildesheimer Äbte ging er nach Rinteln; ein Versuch des Abtes von Marienmünster,[7] die friedliche Übergabe zu erreichen, war am 5.8.1629 gescheitert. In Minden[8] traf Hugo Preutaeus auf den ligistischen Kommandierenden Gronsfeld und wurde von ihm und Abt Johann Mellinck zum sofortigen Handeln veranlasst, so dass am 1.7. gegen den heftigen Widerstand der Universität die Restitution vorgenommen wurde. Am 22.7. wurde das Kollegium von englischen Benediktinern mit Hilfe des Kommandanten, Kapitän Welsberg, okkupiert.
[1] Rinteln [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 395f.
[2] Werden, heute Stadtteil von Essen-Werden.
[3] SEIBRICH, Gegenreformation, S. 461; DOLLE, Ausführliche Lebensbeschreibung, S. 40f.; PIDERIT, Geschichte, S. 40f.
[4] Möllenbeck [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 330f.
[5] Generallandesarchiv Karlsruhe 77/4288 Pfalz/Generalia, fol. 43′-44: Van de Wouvere an Wilhelm Herckenroy, Möllenbeck, 1631 I [o. T.].
[6] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[7] Hermann Meyer III., Abt [1608-(†)1661]; Marienmünster [Gem. Münsterbrock, LK Höxter]; HHSD III, S. 492f.
[8] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.