Winkel [Winckel], Johann Georg aus dem
Winkel [Winckel], Johann Georg aus dem; Obrist [1.8.1596 Schierau-18.2.1639 Hildesheim]
Johann Georg aus dem Winkel [1.8.1596 Schierau-18.2.1639 Hildesheim] nach den Leichenpredigten Herr auf „Schira,[1] Mest[2] und Thurland“,[3] hatte 1624 als Kapitän in Thurns Hofregiment gestanden, dann von 1625 bis 1627 im schwedischen „Roten Regiment“. 1627 war er Obristleutnant der Leibgarde zu Fuß und stand 1627 bis 1630 im „Gelben Regiment“.
Er war Obrist des „Blauen Regiments von 1630 bis 1632. 1634 wurde er zum Generalmajor befördert.[4] Später war er Generalmajor im Dienste Braunschweig-Lüneburgs und hielt die Verbindung mit dem kaiserlichen Kommandierenden Gallas aufrecht.
Die „Blaue Brigade“ (nicht zu verwechseln mit dem „Blauen Regiment“, das 1634 die Besatzung von Kassel[5] unter Obristleutnant Otto Heinrich von Calenberg stellte)[6] wurde von Winkel kommandiert.[7] Winkel löste im Mai 1633 Benedikt Oxenstierna, den Sohn des schwedischen Reichskanzlers, als Kommandant von Augsburg[8] ab. Während einer Audienz der Nürnberger Gesandten im April hatte Oxenstierna gesagt: ‚Oberst Winckel hätte er nunmehr nach Augsburg kommandiert, weil sein Vetter, Benedikt Oxenstierna, hinweg wollte. Winckel wäre nun ein solcher Cavalier, der sonderlich zu den Städten bequem, weil er nicht allein wohlerfahren, von guter Courage, und gewiß keinen Platz so leichtlich abgeben würde, sondern auch, weil er gar bescheiden sei und niemand offendire, sondern sich wohl zu accomodiren wüßte‘.[9]
„Den Typus des «soldatischen Renommisten» repräsentiert auch der schwedische Oberbefehlshaber in Augsburg, Johann Georg aus dem Winckel, Obrist der «Königlichen Mayestätt und der Reich Schweden», Herr des «Alten Blauen Regiments». Lucas Kilian stellt ihn auf einem Porträtstich dar. Wenn Winckel einmal als «feine discrete persohn» charakterisiert wird, mag das auf dessen modische Gewandung anspielen, wie Kilian sie zeigt: Spitzen an den Handschuhen, ein bestickter, mit Rüschen verzierter Rock, über dem eisernen Goller ein reicher Spitzenkragen – das ist aus spanischer «Kreß» und Halskrause geworden (der Maler Peter Paul Rubens, besonders modebewußt, trug dergleichen schon 1610, wie sein Selbstbildnis mit Isabella Brant in der Münchner Alten Pinakothek belegt).
Auch Haar und Bart gehorchten dem Trend der Kriegszeit. Auf der linken Seite hängt unserem Mann nach französischer Mode das Haar als eine Art Zopf – cadenette sagte man – herab. Andere ließen die Kopfzier betont nachlässig wild um das Gesicht flattern. Je länger die Haare wurden, desto kleiner wurden dann Schnauz- und Kinnbart. Winckel läßt beides noch verwegen sprießen.
Spitzenkragen und anderen Putz hatte er ebenso nötig, wie ihm das ehrfurchtgebietende Bartgeflecht von Nutzen war: Die Epoche des Dreißigjährigen Krieges kannte noch keine Uniformen; Offiziere unterschieden sich von ihren Mannschaften nur durch ihre aufwendigere Kleidung (und das Soldatengewand wurde von allen Bevölkerungsschichten nachgeahmt, was zu einem guten Teil den Einzug bunter Farben in die Mode begünstigte). Auf Kilians Porträt ist allerdings nicht einmal eine Schärpe, sondern das übliche «Rangabzeichen» der Offiziere, zu sehen – es ist der Feldherrnstab, der Winckel als Kommandanten der Augsburger Garnison ausweist“.[10]
Der schottische Augenzeuge Monro [=> Abb. links] schildert den Einsatz seines Regiments bei der Einnahme von Frankfurt a. d. Oder[11] am 3.4.1631: „Als die Kavallerie angewiesen worden war, das zu tun, und S. M. die Angst seiner Feinde sah, die die Vorstädte von sich aus niedergebrannt hatten, was S. M. als Vorzeichen für einen künftigen Sieg ansah, befahl der König, daß ein Teil der abkommandierten Musketiere durch die brennende Vorstadt vorstoßen und sich beim Haupttor festsetzen sollte, und zwar solange, bis S. M. über den Einsatz der übrigen Armee Anordnungen getroffen hätte, wobei er jede Brigade gesondert in ihren Abschnitt einwies. Die Gelbe [Teuffel; BW] und die Blaue Brigade hatten den Auftrag, in den Weingärten der Stadt Posten zu beziehen, auf der Seite, die Küstrin[12] am nächsten lag, und sie erhielten den Befehl, ihre Wachen vorzuschieben, während die übrige Brigade sich in geschlossener Formation mit ihren Waffen zur Ruhe niederlassen sollte, um ständig in Bereitschaft zu sein, wenn es zu einem Ausfall käme. Die Weiße Brigade, auch Dargitz-Brigade genannt, wurde angewiesen, in der Vorstadt Stellung zu beziehen, um den abkommandierten Musketieren Rückendeckung zu geben, die zwischen dieser Brigade bei der vom Tor ausgehenden Gefahr unmittelbar hinter den Wällen standen. Hepburns Brigade wurde abkommandiert, beim anderen Tor Stellung zu beziehen und ihre Posten ebenfalls vorzuschieben. Die übrigen abkommandierten Musketiere, die von Major John Sinclair befehligt wurden, erhielten den Befehl, auf einer Anhöhe in der Nähe eines Friedhofs Stellung zu beziehen, der unmittelbar vor den Festungswerken des Feindes lag. Auf dieser Anhöhe ging eine Batterie in Stellung, während die Artillerie und die Munitionswagen der Armee, wie es üblich war, zwischen unserer Brigade und den Reitern des Rheingrafen [Otto Ludwig von Salm; BW] ihren Platz fanden, die hinter uns standen. Als das alles so eingeteilt war und alle in Stellung gegangen waren, wurden Leute aus allen Brigaden abkommandiert, Schanzkörbe für die Kanonen zu machen und Gräben auszuheben.
Dann ging der König, wie es üblich war, in eigener Person zusammen mit Oberst Teuffel zur Erkundung in die Nähe des Walls, wo der Oberst dann in den linken Arm geschossen wurde, was S. M. veranlaßte, für ihn selber in aller Öffentlichkeit um Hilfe zu rufen, weil der König glaubte, außer Hepburn keine Hilfe zu haben (II, 32). Im selben Augenblick wurde David Monro, mein Leutnant, von einer Musketenkugel ins Bein getroffen, dort wo Major John Sinclair in der Nähe der im Bau befindlichen Batterie die für den Schutz des Königs abkommandierten Musketiere befehligte. Um uns zu verspotten, hängte der Feind nun am Wall eine Gans heraus und machte sofort darauf mit 200 Mann einen Ausfall gegen unsere Wachen, die den Feind mit Musketensalven empfingen. Da er aber für die Wachen zu stark war, befahl S. M. dem Major Sinclair, einen Offizier mit weiteren 50 Musketieren abzukommandieren, die den Wachen beistehen sollten. Als der Feind trotzdem unsere Wachen weiter zurückdrängte und sie zwang, Gelände aufzugeben, befahl der König dem Major unverzüglich, mit 100 Musketieren einzugreifen, dem Feind Widerstand zu leisten und den Wachen zu Hilfe zu kommen, was der Major auch sofort ausführte. Er zwang den Feind, sich schneller zurückzuziehen als er vorgerückt war, wobei ein Oberstleutnant und ein Hauptmann gefangengenommen wurden. Nachdem der Major den Friedhof eingenommen hatte, lagen unsere Leute unmittelbar vor den Befestigungswerken des Feindes. Sinclair behielt seine Wachen nun dort bei und hatte ein Auge auf den Feind, so daß wir nicht mehr mit Ausfällen belästigt wurden, obwohl verschiedene Offiziere und Soldaten durch den Feind von seinen Befestigungen aus verwundet wurden, denn der Friedhof bot unseren Leuten, die unmittelbar unter den Werken des Feindes lagen, keinen Schutz.
Am Sonntagmorgen, es war Palmsonntag, der 3. April 1631, nahmen der König und die ganze Armee in ihrem besten Staat an einem Gottesdienst teil, und nach der Predigt ermunterte S. M. unsere Soldaten. Er sagte, er wünsche, daß er die schlechten Tage, die sie augenblicklich mit Geduld ertrügen, von ihnen nehmen könne, und er hoffe, ihnen in Kürze bessere Tage bescheren zu können, an denen er sie Wein trinken lassen könne, anstatt des Wassers, das sie nun tränken. Dann gab der König dem General Baner Befehle, allen Brigaden mitzuteilen, sich mit ihren Waffen für weitere Anweisungen in Bereit-schaft zu halten. Als dieser Befehl gegeben war, versahen sich einige der abkommandierten Musketiere, die unter Sinclairs Befehl standen, mit Leitern, da sie einen bevorstehenden Sturmangriff vermuteten.
Gegen 5 Uhr am Nachmittag kam S. M. zu unserer Brigade und ließ einen deutschen Hauptmann namens Guntier von Hepburns Regiment rufen. Er befahl ihm, einen leichten Harnisch anzulegen, seinen Degen zu ziehen, einen Sergeanten mit zwölf tüchtigen Burschen mitzunehmen, durch den Graben zu waten und zu erkunden, ob sich Leute zwischen dem Erdwall der äußeren Befestigung und dem steinernen Festungswall der Stadt aufhalten könnten. Dann sollten sie sich, so schnell sie es nur vermöchten, zurückziehen. Als die das getan hatten, kam S. M. zur Erkenntnis, daß zwischen den beiden Wällen Platz sei, Soldaten hineinzubringen, und da die Brigaden schon in Schlachtordnung standen, sollten sie, nachdem der Hauptmann ohne Verwundung zurückgekommen war, auf ein Zeichen hin angreifen. Der König befahl Baner und Hepburn, mit unserer Brigade den Graben zu überwinden und zu stürmen, und wenn sie den Feind vom Wall der äußeren Verteidigungslinie zurückgetrieben hätten, so sollten sie sich zwischen ihm und dem steinernen Hauptwall festsetzen. Wenn es glücken sollte, den Feind zum Weichen zu bringen, sollten sie mit ihm zusammen in die Stadt eindringen. Die gleichen Befehle ergingen auch an die übrigen Brigaden, die schon bereitstanden.
Der König hatte eine Anzahl großer und kleiner Kanonen in den Batteriestellungen laden lassen und befahl nun, an allen Abschnitten achtzugeben. Wenn die Geschütze abgefeuert würden, sollten die Sturmtruppen noch mitten im Pulverdampf der ersten Salve zum Angriff vorbrechen, was sie dann auch taten. Wir durchquerten den Graben und wateten dabei bis an die Hüften in Wasser und Schlamm, und als wir dann hinaufstiegen, den Wall zu erstürmen, da standen uns einige starke Palisaden im Weg, die im Wall so gut eingegraben waren, so daß wir, wenn der Feind sich nicht voller Angst vom Wall zurückgezogen hätte, nur mit großem Glück hätten eindringen können. Der Feind zeigte sich aber so schwach und zog sich zurück, so daß die Kommandeure die Befehle ausführen konnten, die sie vom König erhalten hatten (II, 13). Wir drängten nach, in der Absicht, dem zurückweichenden Feind durch eine große Ausfallpforte, die zwischen den beiden Wällen lag, in die Stadt hinein zu folgen. Sie hatten zwei große Türflügel geöffnet und drängten hier hinein. Nach ihrem Rückzug (vor einigen Tagen) hatten sie hier ein paar Orgelgeschütze in Stellung gebracht, mit denen man ein Dutzend Schüsse auf einmal abfeuern kann. Daneben hatten sie noch zwei kleine Ordonanzgeschütze aufgepflanzt, die ebenfalls den Eingang absicherten, und dann standen da noch Musketiere, die nun zusammen mit den Schüssen aus den Geschützen unbarmherzig unter unseren Musketieren und Pikenieren aufräumten.
Der tapfere Hepburn, der die Schlachtreihe der Pikeniere aus seiner eigenen Brigade anführte, wurde, als er bis auf eine halbe Pikenlänge Abstand zur Ausfallpforte vorgedrungen war, in dem Augenblick, als er eindringen wollte, oberhalb des Knies in den Schenkel geschossen, so daß er lahm wurde. Die großen Schmerzen betäubten seine Sinne, was ihn auch zwang, sich zurückzuziehen. Er sagte zu mir, ‚Schulfreund Monro, ich bin angeschossen worden‘, was mir wirklich sehr leid tat. Dann wurde sein Major, ein entschlossener Kavalier, der vorstürmte, um in die Ausfallpforte einzudringen, unmittelbar vor dem Eingang erschossen. Darauf wichen die Pikeniere zurück und blieben zunächst stehen. General Baner, der dabei war, feuerte nun die Kavaliere an, doch einzudringen. Oberst Lumsdale [Lumbsdain; BW] und ich, die wir beide an der Spitze unserer Fahnenabteilungen standen, er mit einer Partisane, ich mit einer Halbpike in der Hand und einem Sturmhelm auf dem Kopf, der mich schützte, gaben nun unseren Pikenieren das Zeichen zum Angriff. Wir führten sie Schulter an Schulter an, und beide konnten wir glücklicherweise die Pforte ohne Verletzung erreichen, doch einige von uns, wie ich weiß, fanden dort den Tod. Der Feind wurde nun gezwungen, sich in Verwirrung zurückzuziehen. Er war von unserem Eindringen so überrascht, daß er weder den Mut noch die Geistesgegenwart hatte, das Fallgatter des großen Tores herunterzulassen. So konnten wir, indem wir dem Feind auf den Fersen blieben, in die Straßen der Stadt eindringen. Dort hielten wir dann an, bis unsere Pikeniere nachgekommen waren und sich in Formation aufgestellt hatten. Flankiert von Musketieren griffen wir mit gefällten Piken an, wobei die Musketiere auf den Flanken Feuerschutz gaben, bis die Ordnung des Feindes ins Wanken gebracht wurde.
Nach uns kam General Baner mit einer Abteilung frischer Musketiere heran. Er verfolgte die Kaiserlichen in der einen Straße, Lumbsdale und ich in der anderen. Wir stießen mit dem Feind wieder zusammen, schlugen ihn aber ganz und gar, und unsere Offiziere nahmen ihm neun Fahnen ab, die dann S. M. überbracht werden sollten. Der größte Teil ihrer Soldaten wurde niedergehauen als Vergeltung für die Greueltaten, die sie in Neu-Brandenburg[13] verübt hatten, aber einige ihrer Offiziere erhielten ‚Quartier‘, so wie sie es auch gegenüber unseren gegeben hatten. Nachdem dieses Regiment besiegt war, wiesen wir einen Offizier mit einer starken Abteilung an, sich der Brücke zu bemächtigen, damit der Feind nicht mehr entkommen könne. Als den Feinden der Fluchtweg auf diese Weise abgeschnitten war, wurden sie nun alle niedergehauen, und die Straßen lagen voll mit Toten. Der größte Teil unserer Soldaten und Offiziere lief nun auseinander, um Beute zu machen, und sie ließen mich mit einer kleinen Zahl anständiger Soldaten zurück, die Fahnen zu schützen. Ich muß gestehen, daß ich einfach nicht in der Lage war, etwas gegen diese Disziplinlosigkeit zu unternehmen. Soweit zu Lumsdales Rolle und meiner. Ich kann mich dafür verbürgen, daß alles wahr ist. Und so wie ich von unseren eigenen Taten die Wahrheit ohne Aufhebens berichtet habe, auch wenn es kein Mensch als Freund der Tugend nachprüfen kann, so will ich von den Taten anderer Leute erzählen, soweit ich aus den Berichten meiner ehrenhaften Kameraden weiß, daß auch sie wahr sind.
Oberstleutnant Musten, der ernannt worden war, die Musketiere von Lumsdales Regiment und dem meines Obersts zu kommandieren, das unter meinem Befehl stand, sah uns eindringen und folgte uns nach. Er gab denen, die unter ihm standen, von sich aus den Befehl, wie sie sich verhalten sollten, so daß sie dem Feind keine besseren Bedingungen für ‚Quartier‘ gewährten, als wir es auch taten. Auch die Deutschen, die sich der Grausamkeiten erinnerten, die der Feind in Neu-Brandenburg verübt hatte, gaben nur wenig ‚Quartier‘ (II, 34). Major John Sinclair, wie mir glaubhaft versichert wurde, und Leutnant George Heatly, der ihn begleitete, beide entschlossen und tüchtig, waren die ersten, die mit Leitern über den Wall in die Stadt hineinkamen. Da sie bei ihrem Eindringen nur wenige Musketiere dabei hatten, wurden sie in den Straßen von den Kürassieren des Feindes, den besten Reitern, attackiert, die sie zwangen, dicht beieinander zu stehen, mit dem Rücken zum Wall, über den sie eingedrungen waren. Sie gaben mehrere Musketensalven auf die Reiter ab, die dadurch zum Rückzug gezwungen wurden.
Nachdem wir hineingekommen waren, drangen die Gelbe [Teuffel; BW] und Blaue Brigade, die von der ganzen Armee als entschlossen und tapfer in ihren Aktionen angesehen wurden, ebenfalls ein. Sie sollten die Stellungen der Iren angreifen, wurden aber zweimal unter großen Verlusten wütend zurückgeschlagen. Dabei erlitten sie schlimme Verluste durch die Handgranaten, die die Iren unter sie warfen. Als sie dann zuletzt doch vordrangen, stellten sich ihnen die Iren entgegen, die zahlenmäßig schwach waren. Ungeachtet des Unterschieds im Zahlenverhältnis kämpften sie lange mit Pike und Schwert in den Festungswerken, bis die meisten an der Stelle gefallen waren, an der sie gestanden waren und gekämpft hatten, so daß am Ende Oberstleutnant Walter Butler, der die Iren anführte, gefangengenommen wurde, nachdem er einen Schuß in den Arm und einen Pikenstich in den Schenkel davon getragen hatte. Am nächsten Tag konnte man an den einzelnen Stellen erkennen, wo am heftigsten gekämpft worden war, und in der Tat, hätten die anderen sich so tapfer gehalten wie die Iren, hätten wir uns mit großen Verlusten zurückziehen müssen, ohne den Sieg davongetragen zu haben.
Als die Wut verraucht war, waren alle Soldaten, die nun ihre Pflicht vernachlässigten, um so mehr darauf aus, Beute zu machen, denn die ganze Straße stand voll mit Reiteseln, Reitpferden, Kutschen und verlassenen Wagen, angefüllt mit Reichtümern aller Art, Tafelsilber, Juwelen, Gold, Geld, Kleidern, so daß ich später nie mehr sah, daß man den Offizieren so schlecht gehorchte und keinen Respekt mehr vor ihnen hatte, wie es hier eine Zeitlang geschah, bis der Höhepunkt überschritten war. Und ich kenne sogar einige Regimenter, die keinen einzigen Mann mehr bei ihren Fahnen stehen hatten, bis das Wüten vorüber war. Einige Fahnen waren die ganze Nacht hindurch verschwunden, bis man sie dann am nächsten Morgen wieder beibrachte. So eine Unordnung herrschte bei uns, und das alles wurde hervorgerufen durch die Raffgier, die Wurzel allen Übels und der Ehrlosigkeit.
Als die Einnahme der Stadt abgeschlossen war, kam S. M. selbst herein. Er wurde vom Rheingrafen [Otto Ludwig von Salm; BW] und seinen Reitern bewacht, die nun unverzüglich abkommandiert wurden, die Brücke zu überqueren und dem Feind auf den Fersen zu folgen, der in Richtung Glogau[14] auf der Flucht war. Dorthin hatten sich der Feldmarschall Tiefenbach, der Graf von Schauenburg und Montecuccoli mit jenen zurückgezogen, die entkommen waren. S. M. hatte kaum in der Stadt Quartier genommen, als ein zufällig ausgebrochenes Feuer die Stadt einzuäschern drohte. Unter Trommelschlag wurden daher Befehle in allen Straßen laut ausgerufen, daß sich alle Offiziere und Mannschaften bei Todesstrafe sofort bei ihren Fahnen auf der anderen Seite der Oder in den Außenbefestigungen einfinden sollten, wo Sir John Hepburn angewiesen war, das Kommando innerhalb der Festungswerke zu übernehmen. Ausgenommen waren die Truppen, die bestimmt worden waren, die Tore der Stadt zu bewachen, dazu das Quartier S. M. und die Unterkünfte der Generale am Marktplatz, wo eine starke Wache gehalten wurde, um Plünderungen und Übergriffe der Soldaten zu unterbinden. Obwohl diese Befehle öffentlich ausgerufen wurden, hielten sich viele nicht daran und blieben in der Stadt, um zu plündern.
Bei diesem Zusammenstoß verlor der Feind fast 3 000 Mann, nicht gerechnet die Offiziere, die dabei getötet wurden, vier Obristen, Pernstein [der allerdings erst am 26.7.1631 fiel; BW], Hydou-Mayence, [Berthold v.; BW] Wallenstein [der erst bei Lützen[15] fiel; B. W.] und Joure. Weitere 36 Offiziere kamen ums Leben. Oberst [Ernst Georg v.; BW] Sparr mit fünf deutschen Oberstleutnanten und ein irischer Kavalier wurden gefangengenommen, der sich tapfer und ehrenvoll geschlagen hatte. Der Feind verlor 41 Fahnen, wie ich am nächsten Tag sehen konnte, als vor General Baner eine Zählung stattfand, dazu kamen neun Standarten der Reiterei. Auf unserer Seite kamen mindestens 800 Mann ums Leben, davon verloren das Blaue und das Gelbe Regiment allein 500. Dem König fiel hier eine sehr große Menge von Vorräten für die Armee in die Hand, Getreide, Munition und 18 Ordonanzgeschütze. Am nächsten Tag ernannte S. M. Generalmajor Lesly [Alexander Leslie; BW] zum Gouverneur über die Stadt und gab ihm den Befehl, die schadhaften Festungswerke und Wälle auszubessern. Dann wurde der Befehl gegeben, die Toten zu begraben, was man in sechs Tagen nicht völlig schaffen konnte. Zuletzt warf man sie in Haufen in große Gruben, mehr als hundert in jedes Grab. Am nächsten Tag erhielten wir die Anweisung, unsere Regimenter zu versammeln, damit man sie mit den Waffen ausrüsten könne, die den Soldaten fehlten, da viele von ihnen in der dem Sturm folgenden Unordnung ihre Waffen verloren hatten“.[16]
Winkel nahm auch an der Schlacht bei Breitenfeld[17] am 17.9.1631 teil, wie Monro berichtet: „Nachdem wir die ganze Nacht in Schlachtordnung eine Meile von Tillys Armee entfernt gestanden hatten, riefen uns am Morgen des 7. September 1631 beim ersten Ruf der Lerchen die Trompeten zu Pferd und die Trommeln zum Marsch. Wir standen unter Waffen in Bereitschaft, und nachdem wir schon zuvor in der Nacht und unser Gewissen erforscht hatten, begannen wir den Morgen damit, Gott unseren Leib und unsere Seele als lebendiges Opfer darzubieten. Indem wir unsere Sünden bekannten, unsere Herzen und Hände zum Himmel erhoben, erflehten wir in Christi Namen in unserem öffentlichen Gebet und in geheimen Seufzern Vergebung. Wir befahlen uns, unseren Erfolg und die künftigen Ereignisse des Tages Gott an, unserem Vater in Christo. Nachdem das geschehen war, marschierten wir in Gottes Namen ein wenig voran und hielten dann wieder an, bis die ganze Armee, sowohl die des Herzogs von Sachsen als auch unsere, in guter Ordnung aufgestellt war.
Unsere Armee marschierte auf der rechten Seite, die des Herzogs links von uns, und die abkommandierten Musketiere marschierten in einer geschlossenen Formation als Vorhut vor der Armee. Sie bestand aus drei Regimentern, zwei schottischen und einem deutschen, alles Musketiere, die von drei schottischen Obristen geführt wurden, Männern von Tapferkeit und Erfahrung, die für das Kommando, das man ihnen anvertraut hatte und für das sie ausgewählt worden waren, als Leute geeignet erschienen, die anderen im Kampf ein Vorbild sein konnten: Sir James Ramsey, genannt der Schwarze, Sir John Hamilton und Robert Monro, Baron von Foulis. So marschierten beide Armeen in Schlachtaufstellung mit Infanterie, Reiterei und Artillerie etwa bis neun Uhr morgens voran. Wir hielten dann eine halbe Meile vor der kaiserlichen Armee, die uns schon in Schlachtaufstellung erwartete. Sie zählte 40 000 Mann zu Fuß und zu Pferd, während unsere Armee aus 30 000 Mann bestand, wovon nach meinem Urteil die Armee des Königs (II, 64) 8 000 Mann zu Fuß und 7 000 Mann Kavallerie stark war. Die Sachsen hatten 11 000 Infanteristen und 4 000 Reiter.
Wir stärkten uns erst mit Speise und ließen dann unsere Kutschen zurück. Die ganze Armee erhielt grüne Laubzweige als Erkennungszeichen an der Kopfbedeckung. Der Schlachtruf ‚Gott mit uns‘ wurde ausgegeben, und der König hielt eine kurze Rede. Als wir in Schlachtordnung standen, rückten wir gegen den Feind vor, der schon die Vorteile des Geländes genützt und seine Armee an einem Ort namens Gottesgrund aufgestellt hatte, wo ihr General das Gelände höchst vorteilhaft für die Aufstellung seiner Infanterie, der Reiterei und der Artillerie ausgesucht hatte. Dragoner und Kroaten hatten auch die Dörfer besetzt, die um jenen Teil des Schlachtfeldes lagen, der uns zur Aufstellung noch zur Verfügung stand. Sie umklammerten so unsere Flügel mit ihrer wenig angenehmen Nachbarschaft. Trotz aller Vorteile jedoch, die der Feind durch das Gelände, die Windrichtung und den Sonnenstand hatte, war unser großmütiger König und Führer nächst Gott, der keinem Heerführer, von dem man je gelesen hat, an Weisheit, Mut, Rechtschaffenheit und vorbildlichem Leben nachsteht, nicht entmutigt, sondern er gab mit Edelmut und christlicher Entschiedenheit sich selbst, seine Armee und seinen Erfolg in die Hand Gottes, des Herrn der Engel und der Menschen, der auch wenigen den Sieg über viele verleihen kann. Bei der Befehlsausgabe wies er jeden höheren Offizier in sein Kommando und in seine Stellung ein, die ihm für diesen Tag anvertraut war, wie er die Offiziere auch wiederholt mit seinem Schlachtplan vertraut machte. Er stellte Pelotons von je 50 Musketieren zusammen, die von einer hinreichenden Anzahl von Offizieren kommandiert wurden, damit sie den verschiedenen Reiterregimentern beistünden. Er instruierte dazu die Offiziere, wie sie dabei vorgehen müßten, wie er auch die Artillerie in ihre Aufgaben einwies. Als das ordnungsgemäß geschehen war, wurden die abkommandierten Musketiere in ihre Kampfstellungen eingewiesen, und S. M. übernahm dann das Kommando über die vier Infanteriebrigaden, die für das erste Treffen in der Schlachtaufstellung der Armee ausgewählt worden waren. Zwischen den Brigaden war Platz gelassen worden, so daß ein Kavallerieregiment in voller Formation zwischen den Infanteristen hinausreiten konnte.
Alle vier Brigaden standen in einer Front, die Ordonanzgeschütze waren vor ihnen in Stellung gegangen, je vier große und acht kleine, wobei vier mit der Munition und den Konstablern jeweils vor den Fahnen im Zentrum der Brigaden standen. Rechts vor den Pikenieren, die vor den Fahnen standen, waren vier Kanonen aufgestellt, und links vier weitere auf der selben Höhe. In entsprechender Entfernung hinter diesen vier Brigaden standen drei Reservebrigaden mit ihrer Artillerie. Wie die Brigaden des ersten Treffens hatten auch sie Abstände zwischen den Formationen. Die Kavalleriebrigaden, denen Pelotons von Musketieren zur Unterstützung beigegeben waren, lehnten sich auf dem rechten und dem linken Flügel an die Infanterie an, einige standen auch zwischen dem ersten Treffen der Infanterie und der Reserve, um der Infanterie beizustehen, wenn es nötig sein sollte. Andere Reiterbrigaden wurden hinter der Infanteriereserve zusammengezogen. Feldmarschall Horn, General Baner und Generalleutnant Baudissin erhielten den Befehl, sich um die Reiterei zu kümmern, Baron Teuffel und Graf Nelen [Nils Brahe; BW] kommandierten die Schlachtreihe der Infanterie, Sir James Ramsey hatte als ältester Oberst das Kommando über die Vorhut der abkommandierten Musketiere, und Sir John Hepburn kommandierte als ältester Oberst die drei Reservebrigaden.
Nachdem unsere Armee aufgestellt war und der Herzog von Sachsen (II, 65) und sein Feldmarschall Arnim ihre Truppen auch in Ordnung gebracht hatten, ich weiß aber nicht im Detail auf welche Weise, erhielten die Sachsen den Befehl, links bei uns aufzuschließen, und als beide Armeen wie befohlen in einer durchgehenden Schlachtreihe standen, rückten wir etwas vor und hielten dann wieder an, da der König auf den Flügeln einige Reiter abkommandiert hatte, weit draußen vor den Formationen das Feld von den Kroaten zu säubern. Wir rückten dann in Schlachtaufstellung unter Trompetengeschmetter, Trommelklang und fliegenden Fahnen weiter vor, bis wir in den Feuerbereich der Artillerie des Feindes kamen. Dann führte der herrliche und edle Gustav, der Unbesiegbare, die Kavalleriebrigaden mit ihren Musketierpelotons eine nach der anderen auf ihren Platz, wie er auch die Infanteriebrigaden eine nach der anderen auf ihren Platz stellte. Die ganze Zeit über, in der wir unter Kanonendonner und dem Heulen und Jaulen der heranfliegenden Kanonenkugeln nach dem Schlachtplan aufmarschierten, feuerte der Feind in unsere Reihen, wo die Geschosse, wie man sich vorstellen kann, große Verluste hervorriefen. Diese, wie ich zugeben muß, kriegerische Musik war nicht wert, daß man ihr zuhörte, doch wenn Sie soviel Geduld haben, diese Zeilen ohne jede Gefahr zu Ende zu lesen, werden Sie finden, daß wir für diese Musik gut bezahlten, und zwar mit solcher Münze, daß die Musiker nicht um alles in der Welt bis zum Ende dablieben, um ihre Bezahlung zu empfangen, sondern überglücklich davonrannten.
An diesem Donnerstag, dem 7. September 1631 zogen wir dann gegen 12 Uhr trotz des wütenden Feuers der feindlichen Artillerie und des Geländevorteils, den der Feind hatte, unsere Geschütze vor, bis sie vor dem Feind standen. Dann brüllten unsere Kanonen los, große und kleine, und zahlten dem Feind mit gleicher Münze zurück. Dieses Artilleriefeuer dauerte dann auf beiden Seiten etwa zweieinhalb Stunden. Während dieser Zeit standen unsere Schlachtreihen der Infanterie und der Kavallerie fest wie eine Mauer, obwohl die Kanonenkugeln ab und zu große Lücken in die Formationen unserer Leute rissen. Aber durch die Wachtsamkeit der Offiziere und dadurch, daß alle Hände mit anpackten, wurden die Lücken sofort wieder geschlossen, und die Verwundeten wurden auf die Seite zu den Feldschern gebracht. So standen die Offiziere fest, überblickten ihren Kommandobereich, und einer trat für den ein, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergab.
Als um halb drei Uhr unsere Artillerie das Feuer für kurze Zeit einstellte, griffen die Kavallerieabteilungen auf beiden Flügeln einander wütend an, wobei unsere Reiter große Entschlossenheit zeigten. Sie feuerten ihre Pistolen erst ab, wenn der angreifende Feind seine zuvor abgefeuert hatte. Dann begrüßten unsere Musketierpelotons die feindliche Reiterei auf eine kürzere Distanz mit einer Salve. Unsere Reiter schossen nun ihre Pistolen ab und griffen den Feind mit ihren Säbeln an. Als sie zurückkamen, waren unsere Musketiere schon wieder fertig, eine zweite Musketensalve auf die feindliche Reiterei abzugeben.
Auf diese Weise leisteten unsere Reiter dem Feind tapfer Widerstand, der dazu vom Feuer der Musketierpelotons hart mitgenommen wurde. Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell der Feind nach zwei auf diese Weise abgeschlagenen Angriffen den Mut sinken ließ. Als die Reiterei unseres rechten Flügels, die aus Finnen und Hagapellern bestand und vom tapferen Feldmarschall Horn kommandiert wurde, sah, daß die Reiterei des Feindes durcheinandergebracht worden war, griff sie den linken Flügel des Feindes entschlossen an und zwang ihn, sich in völliger Unordnung auf die Schlachtreihe ihrer Infanterie zurückzuziehen, was wiederum diese durcheinanderbrachte und sie zwang, nach rechts auszuweichen.
Unsere Reiter zogen sich zurück, da S. M. das Durcheinander beim Feind und ließ mit den Ordonanzgeschützen in seine Formationen hineinfeuern. Während dieser Zeit hatte sich die Hauptmacht der feindlichen Schlachtaufstellung auf den Herzog von Sachsen geworfen und dessen Truppen zunächst im Zentrum der Schlachtaufstellung mit der Reiterei angegriffen. Dann feuerte die feindliche Infanterie zwei Musketensalven in die Sachsen, die sich nun mit der Infanterie und der Reiterei zur Flucht wandten, wobei sie der Feind verfolgte, bereits Viktoria rief (II, 66), als sei die Schlacht schon gewonnen, und so noch vor dem Sieg triumphierte. Aber unsere Kavallerie und Infanterie griff den Rest der feindlichen Reiterei und Infanterie dort an, wo ihr General seinen Posten hatte. Sie wurden gezwungen, sich in völliger Unordnung nach der anderen Seite gegen Leipzig[18] zu zurückzuziehen, während die Infanterie der schwedischen Armee noch immer stand und bisher nicht einen einzigen Musketenschuß abgefeuert hatte. Über dem Schlachtfeld lagen dichte Wolken, vor allem, weil soviel Staub aufgewirbelt worden war, so daß wir lange Zeit nicht umherblicken konnten. Als es etwas aufklarte, sahen wir zur Linken unserer Reserve zwei große Kampfgruppen von Infanterie, die wir zunächst für Sachsen hielten, die gezwungen worden seien, zurückzuweichen. Wir hatten zwar den Kampflärm gehört, den Kampf selber aber nicht gesehen. Wir fanden aber rasch heraus, daß es der Feind war, der bereits sehr viel näher bei uns stand als vorher die Sachsen. Der König schickte daher den Baron Teuffel los, damit er Gewißheit erhalte. Der kam vor unsere Brigade, und ich bestätigte ihm, daß es der Feind sei. Als er zum König zurückkehrte, wurde er erschossen. S. M. kam nun selbst und wies Oberst Hepburn an, seine Brigade mit dem linken und rechten Flügel zu schwenken und dann den Feind anzugreifen. Als der Befehl erteilt war, zog sich der König zurück und versprach, uns Verstärkung zu schicken.
Die Schlachtformation des Feindes stand unerschüttert und blickte auf uns aus nächster Nähe, als unsere Brigade und die anderen einschwenkten und Front gegen sie machten. Sie waren darauf vorbereitet, uns mit fester Entschlossenheit mit einer Salve aus ihren Kanonen und Musketen zu empfangen. Aber unsere kleinen Ordonanzgeschütze feuerten zweimal in sie hinein, und ehe wir sie angriffen, feuerten wir eine Musketensalve auf sie ab, die sie erwiderten. Doch dann rückten unsere Brigaden unaufhaltsam gegen sie mit einem Pikenangriff vor, brachten eine ihrer Schlachtformationen in Unordnung, fielen über sie her und schlugen sie in die Flucht. Ich kommandierte den rechten Flügel der Musketiere der Regimenter Reay und Lumsdale. Wir rückten gegen die andere feindliche Formation vor, die bereits ihre Kanonen verteidigen mußte. Wir bemächtigten uns ihrer Geschütze und des Schlachtfeldes, aber da die Wolken des aufgewirbelten Staubes so dicht waren, war es uns, als stünden wir in einer dichten Wolke, so daß wir nicht die Hälfte des Kampfgeschehens sehen konnten, auch nicht, welchen Weg unsere Feinde genommen hatten, ja nicht einmal unsere übrigen Brigaden. Da ich einen Trommler bei mir hatte, befahl ich ihm, den Schottenmarsch zu schlagen, bis es aufklarte. Das bewirkte, daß sich unsere Freunde bei uns sammelten, und wir konnten unsere Feinde, die wir schon geschlagen hatten, ganz zerstreuen. Als die Brigade sich sammelte, suchten die Lebenden ihre toten und verwundeten Kameraden. Oberst Lumsdale war gleich am Anfang verwundet worden, auch Oberstleutnant Musten. Verschiedene Fähnriche waren tot oder verwundet, und einige Fahnen waren die ganze Nacht über weg, wurden aber am nächsten Tag wieder gefunden. Da der Feind floh, verfolgte ihn unsere Kavallerie bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der König schickte uns die Blaue Brigade [Winckel; BW] und die abkommandierten Musketiere zu Hilfe, aber schon vor ihrem Eintreffen wurde unserer Brigade der Sieg und der Ruhm des Tages zugesprochen, da wir bis zuletzt eingesetzt waren. Der König dankte uns, der Reserve, für unseren Einsatz in einer öffentlichen Audienz im Anblick der ganzen Armee und versprach, uns zu belohnen.
Nachdem die Schlacht so glücklich gewonnen war, schrieb S. M. den Sieg und Ruhm nächst Gottes Hilfe der schwedischen und finnischen Reiterei zu, die der tapfere Feldmarschall Gustav Horn geführt hatte. Denn wenn sich die deutsche Reiterei an diesem Tage auch mehrmals tapfer geschlagen hatte, so hatte sie doch nicht das Glück gehabt, den entscheidenden Angriff zu reiten, durch den der Feind in die Flucht geschlagen worden war. Und obwohl tapfere Brigaden von Schweden und Deutschen im Kampf standen, erhielten doch die Schotten den Siegespreis der Infanterie (II, 67), und das nicht ohne Grund, denn sie hatten sich tapfer unter der Führung eines erfahrenen Kavaliers von Fortune geschlagen, des edlen Hepburn, nicht weniger unter Oberst Lumsdale, Oberst Musten, unter den Majoren Monypenny und Sinclair, dem Oberstleutnant John Monro sowie verschiedenen anderen Kavalieren von Tapferkeit, Erfahrung und vorbildlicher Haltung, die sofort danach alle zu höheren Dienstgraden befördert wurden.
Der Sieg war unser, und wir lagerten in der Nacht auf dem Schlachtfeld, die Lebenden fröhlich und vergnügt, jedoch ohne Trunk während dieser Nachtwache, ihrer toten Kameraden und Freunde wegen, die auf dem Feld der Ehre lagen. Die Lebenden waren froh, daß der Herr ihre Tage verlängert hatte, so konnten sie sich der letzten ehrenvollen Pflicht unterziehen, ihre toten Kameraden zu begraben. Freudenfeuer aus den Trümmern der feindlichen Munitionswagen und der weggeworfenen Piken des Feindes wurden angezündet, da es an Leuten mangelte, die diese Piken noch brauchen konnten. Die ganze Nacht über aber gaben die Sachsen, unsere tapferen Kameraden, Fersengeld, weil sie dachten, es sei alles verloren. Dafür plünderten sie unsere Wagen und unser Gepäck als gute Belohnung für diese elenden Tröpfe, die ihren Herzog im Stich gelassen und die gute Sache und ihr Land verraten hatten, während wir als Fremde unser Leben für ihre Freiheit einsetzten.
Unsere Verluste einschließlich die der Sachsen gingen über 3 000 Mann nicht hinaus. Die meisten waren durch das Artilleriefeuer des Feindes ums Leben gekommen. Eine Anzahl höherer Offiziere war tot, vor allem der Reiterei, wie Oberst [Pensen v.; BW] Caldenbach, Oberst Hall [Adolf v. Efferen, gen. Hall; BW] und Oberst Addergest, und von der Infanterie Baron Teuffel, alles tapfere Gentlemen“.[19]
Weiter heißt es bei Monro: „Nachdem S. M. den Feldmarschall Arnim mit den Streitkräften des Herzogs von Sachsen zurückgelassen hatte, damit diese wegen der Übergabe von Leipzig[20] und des Schlosses zu einem Akkord kämen, setzten wir unseren Marsch nach Halle[21] fort. Wir kamen zum verabredeten Sammelplatz und hielten auf den Feldern, wo wir für die Nacht unser Lager aufschlugen und Quartier nahmen. Der König, der von einem großen Ehrengefolge von Kavalieren begleitet war, stieg an der Spitze unserer Brigade vom Pferd, und unsere Offiziere kamen bei S. M. in einem Kreis zusammen. Der König hielt eine Ansprache, lobte die Brigade und dankte den Offizieren für ihre guten Dienste. Er bat sie, ihm diese auch in Zukunft zu leisten, und versprach, so wahr er ein König sei, würde er nicht vergessen, sie zu belohnen. Als er sich den höheren Offizieren zuwandte, küßten diese voll Erehrbietung die Hand S. M. und versicherten dem König ihre Loyalität auch für die künftigen Zeiten. Die niedrigeren Offiziere und die Soldaten riefen laut, sie hofften, dem König noch besser dienen zu können, als sie es schon getan hätten.
Nachdem S. M. mit dem königlichen Gefolge wieder zu Pferd gestiegen war, wies der König General Baner an, daran zu gehen, die 3 000 gefangenen Soldaten zu Fuß, die bereit waren, Kriegsdienste zu leisten, unter die deutschen Regimenter aufzuteilen. Daraufhin näherte ich mich dem König und bat ihn, die großen Verluste in Betracht zu ziehen, die unser Regiment bei allen früheren Kampfhandlungen erlitten hätte, was daran sichtbar sei, daß wir ebenso schwach wie die anderen Regimenter geworden seien. Deshalb möge S. M. gnädigst geruhen, General Baner Befehl zu geben, daß ich alle Briten und Iren haben könnte, die unter den Gefangenen seien, um unser Regiment zu verstärken. Der König gewährte dies und wies einen Kavalier an, mit mir zum General zu gehen, mit dem Befehl, daß ich sie haben könnte. Ich war hocherfreut und dachte, ich würde Nachschub an altgedienten Soldaten erhalten. Als der Kavalier dem General den Entschluß des Königs mitgeteilt hatte, sagte der General, ich solle sie von ganzem Herzen haben. Aber als ich den Versuch machte, ihre Anzahl herauszufinden, da waren unter ihnen allen nur drei Iren. Da ich darüber enttäuscht war, den starken Nachschub nicht bekommen zu haben, übersah ich sie, so daß sie ihren Kameraden folgen konnten. Nach meiner Rückkehr fragte mich S. M., ob ich Glück gehabt hätte. Ich sagte zum König, die Briten seien S. M. und seiner Sache so eng verbunden, daß nur wenige dem Kaiser dienten. Darauf bat ich den König um einige Deutsche, aber der König verweigerte dies und versprach, mich und das Regiment allein bei einer Gelegenheit einzusetzen, bei der ich nicht nur die Gefangenen bekommen solle, sondern auch gute Beute machen könne.
Am nächsten Morgen, als wir unseren Marsch nach Halle fortsetzten, wurde der größte Teil meiner Leute dazu abkommandiert, das Schloß in Halle einzunehmen. Die Kampfgruppe wurde vom Oberst der Artillerie befehligt, und Hauptmann William Stewart, Clares Bruder, damals Hauptmann in unserem Regiment, wurde mit den dazu bereitgestellten Leuten abkommandiert. Als das Schloß durch Akkord eingenommen war [20.9.1631; BW], erhielten wir 50 altgediente Soldaten, die in unserem Regiment Kriegsdienste nahmen. […]
Am nächsten Tag kam der Herzog von Sachsen mit fürstlichem Gefolge nach Halle, um dem König zu seinem Sieg zu gratulieren. Er wurde eingeladen, mit S. M. zu speisen, wobei sie sehr vergnügt waren, und am nächsten Tag beratschlagten sie darüber, wie man den Krieg weiter führen und den Sieg ausnützen solle. Es wurde beschlossen, daß S. M. mit der Armee nach Erfurt,[22] dann über den Thüringer Wald nach Franken vorstoßen, die Armee des Herzogs nach Schlesien und zur Grenze nach Böhmen marschieren solle. Nach diesem Beschluß schickte S. M. Botschaft nach Ostpreußen, um den schwedischen Reichskanzler von dort herzuholen, damit er sich in Halle als Gesandter des Königs aufhalte und den Herrscher von den Geschäften der Politik entlaste, da dieser mit der Kriegführung und mit dem Empfang und der Verabschiedung ausländischer Botschafter genug belastet sei. Bis zur Ankunft des Reichskanzlers ließ der König Oberst Winckel mit einer starken Garnison in Halle, denn er hatte klugerweise beides im Auge, einmal seinen Sieg auszunutzen, zum anderen, seine Eroberung zu sichern“.[23]
Bei der Einnahme der Schanze von Oppenheim[24] [18.12.1631] und Oppenheims war er zusammen mit Hepburn eingesetzt, wie Monro berichtet: „Nachdem der König die Schanze am Rhein gegenüber Oppenheim angesehen und sie eingehend ausgekundschaftet hatte, führte er Oberst Hepburns Brigade und Oberst Winckels Blaue Brigade mit einigen großen und kleinen Kanonen vor diese Befestigung. Zwischen ihr und der Stadt auf der anderen Seite floß der Rhein. Der König blieb noch, bis die Arbeiten an den Batteriestellungen und den Annäherungsgräben begonnen hatten, dann übergab er das Kommando Oberst Hepburn. Bei stürmischem, kaltem Wetter, bei strengem Frost und Schnee lagerten wir auf den Feldern und hatten außer einigen Büschen am Rheinufer keinen Schutz.
Die Schanze war stark mit breiten und tiefen Gräben befestigt, die voll Wasser waren. Eine Zugbrücke führte über den Wallgraben. Tausend Mann hielten sie besetzt, und sie war gut versehen mit Lebensmitteln, Feuerholz und Munition, und die Besatzung hatte nach ihrem Belieben ungefährdet freien Zugang von der Stadt nach der Schanze und zurück. Von der Burg aus, die hoch auf einem Hügel auf der anderen Seite des Rheins erbaut war, konnten sie mit ihren Kanonen die Felder um die Schanze unter Feuer nehmen und frei halten, ein abrasiertes Gelände, und eben, ohne jede Deckung vor ihren Batterien. So belästigten sie uns stets mit ihren Kanonen, vor allem in der Nacht, wenn wir Feuer brennen lassen mußten, auf die sie dann zielten, so daß wir mehrere Leute verloren. Als wir an einem Abend beim Essen saßen, durchschlug eine Kanonenkugel von 32 Pfund, die zwischen Hepburns Schulter und meiner hindurchflog, die Kutsche des Obersts, der nächste Schuß tötete einen meiner Sergeanten am Feuer, der gerade eine Pfeife Tabak rauchte.
In dieser Nacht machte der Feind einen Ausfall, um seine Tapferkeit unter Beweis zu stellen, weil er dachte, er könnte uns von unseren Geschützen vertreiben. Aber er wurde durch den Gegenstoß unserer Pikeniere tapfer zurückgeschlagen, die sich kaum von ihren Musketen beeindrucken ließen. Sie verschmähten es, die eigenen Musketen zu benützen, und beförderten die Feinde so mit den scharfen Spitzen der Piken wieder zurück in den Graben (II, 92). Als die Verteidiger der Schanze am nächsten Morgen erfuhren, daß der König den Rhein überquert hätte, schlossen sie mit Oberst Hepburn eine Kapitulation. Er gewährte ihnen – es waren Italiener – , ehrenvollere Bedingungen, als sie es in Wahrheit aufgrund ihres Verhaltens verdient hätten, denn sie erhielten die Erlaubnis, mit Sack und Pack unter voller Bewaffnung herauszukommen und mit einem Geleit zur nächsten Garnison zu marschieren.
So zogen sie ab. Der König hatte den Rhein schon in der Nacht überquert, wobei die Spanier Widerstand geleistet hatten, aber vergeblich. Als er drüben war, marschierte er am nächsten Morgen nach Oppenheim, er auf der einen Seite der Stadt, während wir, nachdem wir ebenfalls übergesetzt hatten, die Stadt und die Burg auf der anderen Seite bedrängten. Sir James Ramseys Musketiere, die von seinem Major geführt wurden, fanden einen geheimen Zugang zum Schloß. Sie kletterten über die Mauern, kamen zwischen eine vorgelagerte Schanze und das Schloß, und als sie sahen, daß die Zugbrücke herabgelassen war, stürmten sie sofort das Schloß und ließen darin alle über die Klinge springen. Als unsere anderen Leute sahen, daß das Schloß gefallen war, rannten sie los, die vorgelagerte Schanze zu erstürmen, in der sich neun Kompanien Italiener mit ihren Fahnen befanden. Ihre Offiziere sahen nun, daß das Schloß hinter ihnen überrumpelt war und daß der Angriff vor ihnen losbrach, da warfen sie ihre Waffen weg und riefen nach ‚Quartier‘, das ihnen auch gewährt wurde. Ihre Fahnen wurden ihnen abgenommen. Da sie alle bereit waren, in unsere Dienste zu treten, wurden sie vom König Sir John Hepburn zugewiesen, der nicht nur ihr Oberst wurde, sondern auch ein gütiger Schutzherr, der sie in guten Quartieren unterbrachte, bis sie neu eingekleidet und bewaffnet waren. Aber sie zeigten sich undankbar und blieben nicht, sondern liefen in Bayern alle davon. Nachdem sie einmal die warme Sommerluft verspürt hatten, waren sie vor dem nächsten Winter alle verschwunden“.[25]
Winkel wurde in der Schlacht bei Lützen[26] am 16.11.1632 verwundet.[27]
„Bernhard von Weimar hatte sich am 13. Januar 1633 von Altenburg[28] nach Jena[29] begeben, um sich dort von einer Erkrankung, welche er sich während des letzten Feldzuges und der Schlacht bei Lützen zugezogen hatte, zu erholen. Am 4./14. Januar verfaßte er dort ein ‚Memoriall‘ an die beiden Generalmajore Lohausen und Claus Conrad Zorn von Bulach, ’sich zum Aufbruch nacher Francken in bereitschafft zu halten‘ und wie sich diese ‚in unnserem abwesen unndt nach erlangter ordre des aufbruchs zu halten hätten (Skrifter II Bd. 7, S. 18). Während sich Bernhard am 22. Januar weiter nach Weimar[30] begab, da, wie er an den Reichskanzler Oxenstierna schreibt, ‚die mattigkeit noch nicht nachlassen will‘, bekamen die Generalmajore Lohausen und Bulach am 20. Januar von Oxenstierna den Befehl, Bernhards Armee über den Thüringer Wald nach Franken zu führen, sich im Hochstift Bamberg und der Maingegend festzusetzen und dabei die Stadt Nürnberg[31] gegen kaiserliche Feindseligkeiten abzusichern (Chemnitz II, S. 36).
Nach Bernhards eigenhändiger Instruktion vom 14.1. sollte sich Lohhausen mit der Infanterie, ‚doferne vom feindt man nichts vernehmen noch sich befahren würdet, in bemeltes Bamberg[32] logiren undt rückhwarts hinauss gegen Eltmann[33] zue sich des Mayns […] versichern‘, sofern der feind aber ‚auch von Hoff[34] oder der Ober Pfaltz starckh uff die armee undt dieses volckh gehen solte […] und uf den fall, er [Lohausen] sich nicht zu halten möglichen, [sollte er] dasselben [Bamberg] abbrennen undt in grund demoliren [!], undt er sich zuerückh gegen Schweinfurth[35] wenden undt in sicherheit begeben‘ (Skrifter, s. o.).
Die Armada Bernhards zählte zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr als 8000 Mann, wie der kaiserliche Generalkommissär Wolf Rudolph von Ossa berichtete, der in einem Brief vom 27. Februar 1633 aus Eichstätt[36] schrieb, er fürchte eine Vereinigung mit dem schwedischen Feldmarschall Gustav Horn, welcher zu diesem Zeitpunkt zwischen Ehingen[37] und Biberach[38] an der Donau in Kämpfe mit dem kaiserlichen Feldmarschall Aldringen verwickelt war (Soden II, S. 51). Im Kern bestanden Bernhards Truppen aus den relativ schwachen Regimentern zu Pferd: Georg von Uslars Regiment (160 Pferde), Bulachs Regiment (120 Pferde), (Wilhelm von) Goldsteins Regiment unter Oberstleutnant Max Conrad von Rehlingen (150 Pferde. Dieses Regiment wurde im März 1633 durch den Obristen Philipp Sattler [Sadler; BW] übernommen, Oberst (Eberhard) Beckermanns Regiment (150 Pferde), Herzog Bernhards Leibregiment unter Oberstl. Bouillon (12 Kp., 500 Pferde), Nicholas de Courvilles Regiment (5 Kp. 300 Pferde), (Christoph Karl Graf von) Brandensteins Regiment unter Rittmeister Lorbeer (300 Pferde), (Georg Ludwig Graf von) Löwensteins Regiment unter dessen Obristwachtmeister (200 Pferde), Oberst Wolf Jaroslav von Steinbachs Regiment (200 Pferde), Johann Bernhard von Öhms [Ehm; BW] Regiment (300 Pferde). Die Dragoner unter Oberst Georg Christoph von Taupadel und den Oberstleutnants (Lorentz) Ambrosius und (Pierre) Margali blieben in Chemnitz zurück. Die Fußtruppen bestanden aus der blaue[n] Brigade (dem alten blauen Regimen) unter Hans Georg aus dem Winckel, von der jedoch ein Teil als Garnison in Zwickau[39] verblieb, Herzog Bernhards Brigade (grüne Brigade), Joachim Mitzlaffs Brigade und
dem schwarzen Regiment des jüngeren Grafen (Johann Jakob) von Thurn; zusammen etwa 6000 Mann in 8 Regimentern zu Fuß und 2600 zu Pferd. (Soden II, S. 32ff.; Huschke, S. 44, 48, 108; Brzezinski/Lützen, 21; Skrifter II Bd. 7, S. 18)„.[40]
Ab Mai 1633 war Winkel anstelle des abgereisten Benedikt Oxenstierna Kommandant des von den Kaiserlichen belagerten und 1634/35 hungernden Augsburg.[41]
Zwei Tage danach fiel auch Aichach in die Hände der Bayern. Bernhard hatte jedoch zuvor dem Obristen Winckel Order erteilt, ‚das darinnen liegende volk sobaldenn zuvor heraus unnd in Augsburg zu ziehen‘ „.[42]
„In Augsburg war inzwischen Johann Georg aus dem Winckel an die Stelle des abgereisten Benedikt Oxenstierna getreten. Als die Geiseln ihm den Vorschlag des Kurfürsten unterbreiteten, alle 71 gefangenen schwedischen Offiziere freizulassen, dazu die ‚Memminger,[43] Kemptner[44] und Kaufbeuerner[45] Geiseln mit 3 gefangenen Fahnen Würtemberger Landvolks, und darüber noch ein Stück Geld‘ zu zahlen, gab der Kommandant zu verstehen, daß er keine Verhandlungsvollmacht habe und erst an Horn schreiben müsse. Horn antwortete, er wolle Geld und sonst nichts“.[46]
„Die von den Mächten erklärte Neutralität Landsbergs wurde nicht beachtet. Der schwedische Statthalter in Augsburg, Hans Georg Winkhl, legte der verarmten Stadt wiederum das strengste Gebot auf, ihn mit Geld und seine Küche mit Eßwaren zu versehen. Vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 1633 mußte die Stadtkammer monatlich 100 Gulden, im ganzen also 1200 Gulden samt mehrmaligen Lieferungen von Fischen, Hasen, Hirschen etc. nach Augsburg liefern, wenn nicht, so lautete die Drohung, werde die Stadt in Asche gelegt.
Landsberg, das mehr eine schwedische als eine bayerische Stadt genannt werden konnte, hatte auch 1634 wie im vorhergehenden Jahr umfangreiche Lieferungen an Geld wie an Lebensmitteln nach Augsburg zu senden. Dem dortigen Statthalter mußte die Stadtkammer monatlich vom 1. Januar bis September eine Summe von 150 Gulden, folglich im ganzen 1350 Gulden, sowie in seine Küche Eßwaren liefen, welches der Stadtkammer, da sie alles kaufen mußte, teuer zu stehen kam. Auch zog mit Beginn des Jahres wieder eine schwedische Besatzung ein, welche schwer auf den Bürgern lastete; außerdem wurden sie gezwungen, mit den Schweden Tag und Nacht auf den Stadtwällen zu wachen und zu schanzen.
Anfang April [1634; BW] erschien ganz unverhofft im unteren Teil des kurfürstlichen Landgerichts Graf Fugger, der kurbayerische Generalwachtmeister, um auf Augsburg loszumarschieren und die Schweden daraus zu vertreiben. Am 29. März abends langte er mit einigen tausend Reitern in den Dörfern Dinzelbach,[47] Geltendorf,[48] Egling[49] und anderen dem Lech nahegelegenen Orten an, wo er sich vier bis fünf Tage aufhielt. Statt aber auf Augsburg loszuziehen, kehrte er wieder um und marschierte unverrichtetet Dinge über Inning[50] nach München zurück. Von Inning aus zerstreuten sich die Fuggerschen Reiter wieder wie gewöhnlich in die nächstgelegenen Ortschaften, um Lebensmittel und Futter zu holen.
Als der schwedische Statthalter in Augsburg die Absicht des Grafen Fugger vernommen hatte, glaubte er, die Landsberger hätten den Grafen aufgefordert, nach Augsburg zu ziehen. Um diesen Verdacht von sich abzuwälzen, reisten vier Landsberger Ratsmitglieder dorthin und verschafften ihren Bitten Gehör, indem sie reichlich Wildpret in die statthalterische Küche lieferten“.[51]
„Im «schwedischen» Augsburg, im Mai 1634, wurde eine solche – im militärischen Milieu durchaus übliche – Bestrafungsart praktiziert: Drei Soldaten, die versucht hatten, einen Konvoi aufzubringen, mußten um ihr Leben würfeln. Der Verlierer wurde an einem Galgen gehenkt.
Nur mit derart drakonischen Strafen konnte in der Stadt Ordnung gehalten werden. Allein die Chronik des Präzeptors Ludwig Hainzelmann berichtet von zehn Hinrichtungen; ein Soldat wurde mit dem Strang gerichtet, weil er, wie Johann Georg Mayr schreibt, «brot und gelt» begehrt habe – «aldan hat er kains mer braucht», schließt er sarkastisch.[52]
„Besondere Motive, Durchhalteparolen auszugeben, hatte auch der Kommandant der in Augsburg liegenden Truppen, Johann Georg aus dem Winckel. Er erinnerte seine Soldaten an ihren Eid, er forderte sie auf, sich loyal zu verhalten, auch sich an solche «leichtfertige Pasquill nit zu kehren». Die Soldaten hatten darauf geantwortet, teilt ein Chronist mit, sie wollten treu sein und bleiben, «ganz beständig biß an ihr endt»: «darauf heren comendanten die augen übergangen, ihnen zuegesprochen, er wölle ihr vatter sein und leib und leben bei ihnen lassen. Darauf ein bettstund gehalten worden.»
Das war im November 1634. Man hoffte wohl noch auf Entsatz, meinte gar, ein allgemeiner Friedensschluß stehe vor der Tür, denn in der Tat hatte der Sieg von Nördlingen[53] die Kompromißbereitschaft der protestantischen Partei Partei erheblich verstärkt.
Winckel scheint zu den «Falken» in der belagerten Stadt gehört zu haben, ungeachtet seines «feinen» und «diskreten» Äußeren (allerdings war er in seinen Entscheidungen keineswegs frei – bei leichtfertiger Übergabe eines festen Platzes riskierte ein Oberbefehlshaber schließlich den Kopf)“.[54]
„Am gleichen Tag, an dem die Veste Coburg[55] übergeben wurde, fiel nach mehr als sechsmonatiger Belagerung auch die protestantische Hochburg Augsburg an die Kaiserlichen. Bereits am 12.9.1634, sechs Tage nach der Schlacht bei Nördlingen, war die Stadt durch den Deutschordensmeister Kaspar von Stadion zur Übergabe aufgefordert worden. Das Aufforderungsschreiben war jedoch nicht beantwortet worden.[56] Dessen ungeachtet hatten Kommandant und Bürgerschaft sämtliche Vorbereitungen zur Verteidigung der Stadt getroffen. Augsburg wurde anfänglich nicht förmlich belagert, sondern durch bayerische Truppen blockiert. Zu diesem Zweck wurden die Lechübergänge bei Augsburg, Rain[57] und Landsberg[58] besetzt und somit die Stadt von möglichen Versorgungslinien, vor allem aus Memmingen und Ulm,[59] fast vollständig abgeschnitten.
Die Belagerungstruppen bestanden aus den bayerischen Regimentern Stephan Binder (Arkebusiere), Caspar Schnetter (Fußvolk), Jan von Werth (Dragoner), Hans Wolf von Salis (Dragoner und Kroaten), Salzburg (Fußvolk, 1633 von Piccolomini geworben, ab 1635 unter bayerischen Befehl) und Hans Heinrich von Haslang (Fußvolk). Die Dragoner Werths wurden nach der Ankunft von Wahls Dragonern, welche aus der Oberpfalz anrückten, wieder abgelöst. Das Kommando über dieses Blockadekorps hatte seit dem 17. September der bisherige Kommandant der Oberpfalz, Feldmarschall-Leutnant Joachim Christian Graf von der Wahl, unterstützt durch den Obersten Sebastian von Pörring. Die Besatzung Augsburgs bestand aus dem Alten Blauen Regiment des seit April 1633 von Oxenstierna zum Augsburger Gouverneur ernannten Oberst Johann Georg aus dem Winckel und dem finnischen Savolax-Regiment unter dem Kommando des Obersten Caspar Ermes und des Majors Georg Paykull. Letzteres war im Juli 1634 durch den schwedischen Feldmarschall Gustav Horn von Königshofen und Schweinfurt hierhin verlegt worden. In den zeitgenössischen Berichten wird Winckel stets als ‚Gubernator‘, Ermes als der Kommandant oder einfach nur Oberst genannt. Die beiden Fußregimenter wurden noch durch 300 Dragoner ergänzt.
Als bewährtes Mittel der Blockade wurden kroatische Streiftrupps eingesetzt, um die Stadt hermetisch abzuriegeln, Sabotageakte durchzuführen und die umliegende Bevölkerung zu terrorisieren. Am 28. September wagten sich die Kroaten bis dicht vor die Mauern von Augsburg und raubten das Vieh der nächstgelegenen Dörfer. Die Tatsache, daß man sie aus der Stadt beschoß, auch einen Ausfall auf sie machte, machte keinerlei Eindruck: am 1. Oktober brannten sie 2 Mühlen in Göggingen[60] nieder. Am folgenden Tag begannen 9 Kompanien beim sogenannten Ablaß (Stauwehr am Lech mit Ableitungskanal zur Wasserversorgung) die Wehre mit Kies zu verschütten, so daß von dort kein Wasser mehr in die Stadt fließen konnte. Der Besatzung gelang es jedoch, diese am Abend wieder in Stand zu setzen. Gleichzeitig brannte sie vorsorglich die Brücke oberhalb des Ablaß ab, um das Übersetzen vom anderen Ufer zu erschweren. Die Belagerer ließen sich aber davon nicht von ihrer Strategie abbringen, zumal ihnen Kurfürst Maximilian von Bayern aufgetragen hatte, der Stadt ‚obverstandenermaßen das Wasser zu benehmen und sie dadurch verhoffentlich bald zur Ergebung zu bezwingen‘. Man begann deshalb am 4.10. den Brunnenbach und die Sinkel abzugraben. Auch diese wurden von der Besatzung wieder in ihren ursprünglichen Stand versetzt. Am 5.10. fand ein Gefecht mit den Kroaten statt, welche erneut versuchten, die Wasserversorgung zu stören. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu verhindern, ließ der Kommandant den Ablaß beim Siechenhaus St. Servatius sowie die dortige Kapelle abbrennen. Den hohen Ablaß brannten die Kroaten selbst nieder.
Feldmarschall-Leutnant von der Wahl hatte am 3. und am 16. Oktober der Stadt einen Akkord angeboten, worin er sich erbot, die Dinge dahin zu verhandeln, daß die Stadt bei ihren Privilegien und ihrer Religion belassen würde. Beide Schreiben Wahls wurden jedoch nicht beantwortet. Die Stadt hatte zu diesem Zeitpunkt Ursache, allen Übergabeangeboten kritisch gegenüber-zustehen. Chemnitz erfaßt die Ausgangssituation wie gewöhnlich richtig, wenn er schreibt: ‚Zudeme war der Feind nach der Nördlinger Schlacht so hochmütig und vermessen, das er in denen hernachmahls occupirten Plätzen fast niemahls accord gehalten, sondern die gvarnisonen, wider gegebene parole ruinieret: Das also, war vor promesse und schriftliche Versicherung er geben könte oder möchte, auch mit was praetext Er es versprechen thete, der accord jedochg ohne völlige[n] ruin nicht würde abgehen‘. (Bd. II, S. 656). Die Augsburger setzten im November des Jahres 1634 deshalb auf Unterhandlung mit dem sächsischen Kurfüsten, um eventuell mit in die laufenden Pirnaer Friedenstraktate einbezogen zu werden. Diese Hoffnung zerschlug sich allerdings, da innerhalb dieses Verhandlungsspielraumes die Forderungen Augsburgs nicht erfüllt werden konnten.
Mittlerweile hatte Wahl den Belagerungsring um die Stadt enger gezogen, so daß Hunger und Infektionskrankheiten immer mehr um sich griffen. Gegen Ende des Jahres 1634 waren bereits 4664 Personen und Hunger und an der Pest gestorben. Dies war dennoch erst der Anfang.
Mit Beginn des Jahres 1635 verschlimmerten sich die Zustände dramatisch. Da die Wege nach Ulm und Memmingen blockiert waren, machte die Augsburger Garnison am 1. Februar 1635 einen Ausfall und überfiel das Städtchen Aichach.[61] Die Tore wurden mit Petarden aufgesprengt und die dort liegende bayerische Besatzung vom Regiment des Obersten Friedrich von Schletz unter dem Obristwachtmeister Antonio Valtorto überwältigt. Der Major, sein Fähnrich, alle Unter-offiziere und 84 Gemeine wurden gefangengenommen. Der gesamte Proviantvorrat Aichachs wurde nach Augsburg transportiert. (Chemnitz II, S. 654). Dieser Vorrat war aber nur ein Tropfen auf einen heißen Stein und reichte nur wenige Tage. Als er aufgezehrt war, suchten die Menschen alles zusammen, was sie irgendwie verdauen konnten: ‚Hunde, Katzen, Mäuse und dergleichen waren nicht mehr zu bekommen. Das Pferdefleisch war bei den Vornehmsten ein allgemein, und das beste Gerichte. Der anderen Leute verschmachteten täglich viele vor Hunger, fielen und sunken auf freyer Gasse darnieder. Nicht nur die Todten, sondern mehr andere vnnatürliche Sachen wurden angegriffen vnd, das Leben damit ein zeitlang aufzuhalten, hervorgesucht‘. (Ebd. S. 655). Als auch hiervon nichts mehr zu bekommen war, kochten die notleidenden Menschen Leder, verzehrten Aas und menschliche Leichen. Es gab sogar Berichte, nach denen Eltern ihre gestorbenen Kinder aßen. ‚Es wandelten menschliche Gerippe auf der Gasse umher und priesen das Glück der Todten. Gegen die letzte Zeit starben gewöhnlich hundert und mehr Menschen an einem Tag‘. (Stetten, Geschichte von Augsburg II, S. 369). Nachdem schließlich auch die letzten Vorräte zur Neige gingen, trat man in Übergabeverhandlungen mit dem zu Stuttgart weilenden Generalleutnant Matthias Gallas. Zuvor hatte der weimarische Generalleutnant Lorenz von Hofkirchen, der sich nach seiner am Vortag der Nördlinger Schlacht erhaltenen Verwundung immer noch in Ulm aufhielt, dem Augsburger Gouverneur Winckel den Vorschlag gemacht, sich mit der Garnison ohne Akkord und unbemerkt, samt Munition, Geschützen und unter Mitnahme der Münchener Geiseln, nach Ulm zu begeben. Dieses Ansiehen wurde jedoch von Winckel vernünftigerweise als undurchführbar und unehrenhaft abgelehnt. (Chemnitz II, S. 656). Nach langwierigen Verhandlungen kam schließlich am 13. März 1635 ein Übergabevertrag zustande. Es wurde vereinbart, daß Augsburg eine freie Reichsstadt bleiben konnte, hingegen mußte es in Bezug auf auf Religion und Kirchengüter bei den vom Kaiser im Jahr 1629 im Zuge des Restitutionsediktes getroffenen Anordnungen bleiben. Die Stadt mußte 300.000 Gulden an den Kaiser und 80.000 Gulden zur Erstattung der Belagerungskosten an den bayerischen Kurfürsten zahlen. Die im Mai 1632 aus der Münchner Kunstkammer geraubten Schätze mußten zurückgegeben und die Münchner Geiseln ohne weitere Ansprüche freigelassen werden.
Am 28. März 1635 verließ die schwedische Garnison unter Winckel und Ermes die Stadt und marschierte nach Thüringen ab. Das finnische Regiment unter Caspar Ermes begab sich nach Erfurt. In Augsburg rückte eine Garnison von 14 Kompanien kaiserlichen und 6 Kompanien bayerischen Truppen unter Caspar Schnetter ein. Der bayerische Generalfeldzeugmeister Ottheinrich Graf Fugger wurde zum neuen Gouverneur ernannt, dem die Stadt monatlich 2000 Reichstaler zahlen mußte. Auch die ursprünglichen Akkordbedingungen wurden, wie zu erwarten war, nicht eingehalten. Der evangelische Stadtrat wurde abgesetzt und für einige Zeit im Rathaus arrestiert, dafür ein katholischer eingesetzt. Sämtliche Kanonen, welche die Schweden aus München mitgenommen und im Augsburger Zeughaus eingelagert hatten, mußten bis Ende April auf Kosten der Stadt wieder nach München gebracht, auch Umgießungs- und Reparaturkosten in Höhe von 9000 Gulden bezahlt werden. Die Bürgerschaft wurde am 2. April entwaffnet, die Besatzung auf 5000 Mann verstärkt, jedoch nach einiger Zeit auf 2600 und nach acht Monaten auf 1000 Mann verringert. Die evangelischen Kirchen wurden, bis auf eine, gesperrrt, so daß die Protestanten den Gottesdienst unter freiem Himmel halten mußten. Zudem wurden alle evangelischen Schulen geschlossen und die Schuldiener entlassen. Auch sonst hatte die Bürgerschaft noch lange zu leiden. Die Häuser wurden als frei erklärt, so daß nicht nur Garnisonssoldaten, sondern auch andere Personen sich nach Belieben einquartieren konnten. Schließlich waren von den 80.000 Einwohnern, die Augsburg zu Mitte des Jahres 1632 noch gezählt hatte, nur noch 18.000 Personen in 2400 Haushalten übrig. (Die Schilderung der Belagerung und Einnahme Augsburgs, wo nicht anders vermerkt, nach Chemnitz II, S. 653-663 und Heilmann II, S. 516-519)“.[62]
„Die Hungernot in der Stadt hatte unglaubliche Ausmaße angenommen. Zuerst waren Esels-,, Hunde- und Pferdefleisch öffentlich auf dem Markt verkauft […] und Pferdeblut in Mengen zu zehn Kreuzern angeboten worden; später zankten sich die Leute um einen toten Hund und eine Handvoll Kleie […], gruben Knochen aus dem Misthaufen und nagten sie ab […]. Die finnischen Soldaten jagten mit besonderer Geschicklichkeit Mäuse. Eine Maus kostete schließlich sechs Kreuzer; dennoch meinte der Stadtkommandant, daß man nicht von echter Hungersnot sprechen könne, solange an einem Gespann noch Leder vorhanden sei, mit dem man den Hunger vertreiben könne. Wer von den Belagerern dabei erwischt wurde, wie er Lebensmittel in die Stadt tragen wollte, dem wurden Nasen und Ohren abgeschnitten. Schließlich habe, so [der Jesuit und Historiker Andreas] Brunner, unbeschreibliche Not die Leute dazu getrieben, Menschenfleisch zu essen. Die Leichenträger […] klagten, daß man ihnen die Leichen verstümmelt zur Bestattung übergebe […], weil man vorher Fleischstücke herausgeschnitten habe, um sie zu verzehren.
Maurus Friesenegger berichtet in seinem Tagebuch unter dem Jahr 1635, daß in Augsburg Pferde, Hunde, Katzen und Mäuse gegessen wurden und die Leute mit Abscheulichkeiten im Mund auf den Gassen tot umfielen.
Der Augsburger Chronist jener Zeit notierte unter dem 1. Februar 1635: ‚Es wird die Not alhie je länger je grösser, dann nicht allein jedermann verarmet und verdirbt, weil man alleweil Steuren und schwere Auflagen zu bezahlen hat, sondern vil Leuth sterben Hunger. Es essen die Leuth Brod aus Stroh und ein wenig Roggen darunter gebachen, auch wird Brod gebachen aus Kleib und aus Leindotter gemacht. Wird vom Baurs Volk etwas herein getragen, welches nicht vil mehr geschicht, mein Gott, so wird das Baurs Volk schier darum zerrissen, und muß in hohem Geld noch dazu bezahlt werden, es will jedermann haben und kan doch nicht sein. Wol dem, der zu dieser Zeit seelig und abstirbt. Die Angst und Noth, wie auch der Hunger, richtet manchen Menschen hin, daß er vor Kummer stirbt, dann die Leuth lauffen in der Statt um Brod, Mehl, Salz, Schmalz, Kerzen, Holz, Fleisch und anders mehr einzukaufen, und könnens doch nicht bekommen, dann der Feind alles aufhält und nichts hereinbringen last‘.
Im März 1635 hält der Chronist fest: ‚Die Noth ist alhie zu diser Zeit sehr groß, daß nichts zu bekommen, und, wenn man schon das Geld in Händen trägt, und die essende Sachen wohl zahlen will, so kann man es doch nicht haben. Daher vil Leuth und Kinder vor Hunger verschmachten, und Theils auf der Gassen Hunger sterben, auch die kleine Kinder aus der Kleib Muß essen müssen. Ja die Lebende Ihre vorstorbene vor Hunger anheben zu essen, welches alles die Bloquierung verursachen thut, weil der Feind nichts hereinkommen läßt, der es am jüngsten Tag nicht wird verantworten können, und wird solches theur gnug bezahlen müssen. […] Auch die arme Hund sogar nit ob der Gassen nit sicher sein, dann wann sie weinen Hund auf der Gassen sehen, er kehr gleich wem er wolle, niederschiessen und essen, und so germ man sie (die Schweden) vor drei Jahren mit dem König Seel. hat herein ziehen sehen, so gern wird man sie wieder hinaus ziehen sehen. […] In disen Monat Martii ist ein Handwerksmann in der untern Statt gewesen, dem sind zwei Kinder gestorben, die hat er alle beyde vor grossen Hunger gessen, ist also des Vaters Bauch ihr Grab gewesen. In Kappen Egg ist auch einer Wittfrauen ihr Kind gestorben, das hat sie auch vor Hunger gessen‘ „.[63]
Der Pfarrer Jacob Möser (um 1570-1640) in Staßfurt[64] schrieb in seinen Erinnerungen unter 1635: „Eins war das blaue Regiment des Obersten Winkels, so in Augsburg vor diesem gelegen in dem großen Hunger, da die Todten aus der Erde gegraben, und von dem hungrigen Volke, wie auch die Kinder von den Eltern gessen worden, u. unzählich viel Leute Hungers gestorben, derer man manchen Morgen in die hundert, noch wohl mehr als 200, will nicht mehr sagen, wie ich berichtet worden von denen, so drinnen gelegen, todt gefunden hat. Die Leute, so oft in seidenen Kleidern gangen, sind wie ein Schemen auf der Gasse aus Verschmachtung niedergefallen. Kinder sollen zum Vater gesagt haben: Ach unsere Mutter ist fein bei Leibe, schlachtet sie doch, daß wir uns einmal satt essen und dergl., so mir hernachmals A. 1636 im Januar ein Feldprediger aus Finnland von der Haupstadt Abo gesagt, der mit drinnen gewesen, daß sie nichts als Haferbrot, so übel zu Halse gewollt, und noch nicht satt gehabt, ist dazu kein gut Wasser gewesen, sondern das, so vom Tyrolischen Gebirge herunter geflossen, dahin gar eine kalkichte Materie mit sich geführet. Der Commandant hat müssen die Kirchhöfe mit Wachen besetzen, daß sie nicht die Todten ausgegraben, und zur Speise gefressen etc“.[65]
Der Übergabevertrag für Augsburg, abgeschlossen zwischen dem kaiserlichen Kommandierenden Gallas und Winkel, datiert vom 13.3.1635.[66]
Am 11.8.1635 ist er unter den ranghohen Offizieren aufgeführt, die nach dem Prager Frieden mit Axel Oxenstierna und Johan Banér in Magdeburg[67] eine gegenseitige Treueverpflichtung[68] unterzeichneten. Allerdings war er nicht persönlich anwesend. Im September 1635 lagen 14 Kompanien Winkels anscheinend unter dem Kommando seines Obristleutnants vor Magdeburg.[69]
Im Oktober 1635 ging er im Range eines Generalmajors zu den Truppen des Kurfürsten Johann Georg von Sachsen über.[69a]
Ab Oktober 1636 stand er als Generalmajor in den Diensten Georgs von Braunschweig-Lüneburg.[70]
Der Hildesheimer[71] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält unter dem 26.9.1636 fest: „Illmus Georgius kombt diesen Nachmittag von der Bloqquada Minden[72] wieder anhero. Es kam auch der Obrist Winckel herein, so in Bestallung sollt genomen werden, welches auch geschah für ein General-Majeur, genannt Hans Georg aus dem Winkel, ist sonsten von den Crosiken [Krosigk ?; BW] her, aber weil das Geschlecht in etwas zurück soll komen seyn, sich annemen lassen“.[73]
28.9.1637: „Illmus schicket ein Ausschuß von allen seinen Regimentern zue Fueß und von jeder Compagnia 30 uf das Randevou, nebst der Artillerey nach Peine,[74] nebest dem General-Majeur Winkel“.[75]
Das Leibregiment zu Roß des Herzogs nahm 1637 an der Eroberung der von den Schweden besetzten Stadt Lüneburg[76] teil, nach Dr. Jordan wurden die Lüneburgischen von den Bürgern ohne Wissen des Rates am 4./14.9. selbst in die Stadt gelassen.[77] Kommandant des Leibregiments war seit Wurmbs Abgange im Jahre 1636 Winkel und als dieser 1639 starb, folgte ihm der bisher brandenburgische Generalleutnant von Klitzing.
Dr. Jordan notiert unter dem 17./27.1.1638: „General-Majeur Hanß Georg aus dem Winkel hält in Herr Hoeten Hoff Hochzeit mit Helena von Kerßenbrück [Kerssenbrock; BW] aus der Graffschafft, ni fallor, Manßfeld von Helffte“.[78] Ihr Vater Georg von Kerssenbrock († 1624) war Inhaber des gräflich mansfeldischen Amtes Helfta, ihre mutter war Margaretha von Canstein († 1639)
Am 31.10.1638 schrieb Winckel aus Bardowieck[79] an den kaiserlichen Generalleutnant Gallas: Der Herzog von Braunschweig-Lüneburg habe ihn beordert, zur Elbe zu marschieren und mehrere Orte zu besetzen. Unterwegs habe er gehört, dass Banér mit der ganzen Armee gegen Ratzeburg[80] vorgerückt sei, um von dort Stellungen an der Elbe zu beziehen. Er halte es für wichtig, den Schweden daran zu hindern, und bitte um Befehlserteilung.[81]
Dr. Jordan trägt am 18./28.2.1639 in sein Tagebuch ein: „Mittages starb allhie in der Rauschenplatin Sehl. Hof Grâl.-Majeur Hans Georg aus dem Winkel“.[82] Und unter dem 2./12.4.1639 heißt es bei Jordan: „General-Majeur Hans Georg aus dem Winkel Sehl. wird naben [!] seiner Schwiger-Mutter der von Karstenbrock Sehl. alhie im Dohm eine Leich-Predigt gethan. Illmus com comjuge et tribus filiis sequuntur“.[83] Die Hannover’sche Chronik hält fest: „Den 3. Aprilis [13.4.1639.; BW] ist des gewesenen General-Majors Johann Georg aus dem Winkel Körper fast fürstlich hieher gebracht und auf dem Chor zu S. Georgen in ein Gewölbe gesetzet“.[84]
Seine Gemahlin Helene von Kerssenbrock [26.4.1614-26.10.1661] heiratete in zweiter Ehe 1641 den schwedischen Generalmajor Adam von Pfuel [† 1659].
„In dieser Zeit belegte dessen General Adam von Pfuel die Stadt Naumburg[85] mit dem Derfflingerschen und dem Trostenschen[86] Regiment bis zum Januar des Jahres 1641. Die erste Kontribution setzte der Generaladjutant, den der Rat durch ein Gratial erweichte, ‚angesichts der notorischen Armut aus sonderbarem Mitleiden’ auf 1000 Taler herab. Er war dann sogar für den Augenblick mit 300 Talern zufrieden, nachdem die Stadt versprochen hatte, das Restgeld innerhalb kurzer Frist nach Erfurt[87] zu schicken; sonst sollte – wie es in der Verpflichtung lautete – der Generaladjutant befugt sein, ‚die Obligation an den Galgen zu schlagen und damit die selbsteigne Ehre der Stadt zu schimpfieren’. Am Ende des Jahres 1640 war eine neue Kriegssteuer von 6000 Talern fällig. Die Diplomatie des Rates ging diesmal anmutig gewundene Wege; er vertraute sich der Fürsprache einer galanten Dame an. Die hochwohlgeborene Frau Helena, Witwe des Generalwachtmeisters aus dem Winckel, eine geborene von Kirschenbrug[88] (?) aus Eisleben,[89] ‚deren geliebte, selige Voreltern mit der Stadt Naumburg in Freundschaft und Korrespondenz gelebt’, reiste in das Lager Pfuels. Und da der Rat wußte, daß der General sie herzlich schätzte, bat er sie in einem Briefe ‚um Kommendation und Interzession, dass die schwere Einquartierung, wo nicht gar von der Stadt fortgenommen, doch in etwas gelindert würde, und daß die Bürger über die 6000 Taler hinaus mit nichts ferner beschwert würden’. ‚Der allerhöchste Gott im Himmel’, schloß der Stadtschreiber, ‚wird Ew. Hochadeligen Ehrentugend solches Plaisier mit zeitlichem und ewigen Segen reichlich remunerieren’. Die Fürbitte hatte überraschenden Erfolg. Die liebenswürdige Frau Helena aus dem Winckel verstand es, Pfuel zur Gnade zu bestimmen. Er ließ den Rat wissen, daß er der hochadeligen Dame zuliebe der alten Schuldforderung nicht mehr gedenken wolle’, und er verhieß zugleich, das Regiment Derfflingers aus der Stadt zu nehmen und auch das Torstensche Regiment ‚ehestens zu delogieren’. Die Milde Pfuels ist hier um so auffallender, als er, der übrigens brandenburgischen Geschlechts war, sonst wegen einer Unbarmherzigkeit gefürchtet wurde, und sich selbst rühmte, im Königreich Böhmen über achthundert Marktflecken und Dörfer so abgebrannt zu haben, daß keine Spur davon mehr zu sehen wäre“.[90]
[1] Schierau, heute Ortsteil von Raguhn-Jeßnitz [LK Anhalt-Bitterfeld].
[2] Möst, heute Ortsteil von Raguhn-Jeßnitz [LK Anhalt-Bitterfeld].
[3] Thurland, heute Ortsteil von Raguhn-Jeßnitz [LK Anhalt-Bitterfeld].
[4] SCHRÖER, Havelland, S. 294.
[5] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[6] GEYSO, Beiträge (1624), S. 131.
[7] MAHR, Monro, S. 107.
[8] STETTEN, Geschichte Bd. 2, S. 235; Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[9] HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 516.
[10] ROECK, Augsburg, S. 265ff.
[11] Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[12] Küstrin [Kostrzyn; Kr. Königsberg]; HHSD X, S. 441ff.
[13] Neubrandenburg [Kr. Neubrandenburg]; HHSD XII, S. 69ff.
[14] Glogau [Glogów]; HHSSchl, S. 127ff.
[15] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[16] MAHR, Monro, S. 107ff.
[17] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[18] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[19] MAHR, Monro, S.134f.
[20] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[21] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.
[22] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[23] MAHR, Monro, S. 141ff.
[24] Oppenheim [Kr. Mainz]; HHSD V, S. 279ff.; vgl. JUNKELMANN, Gustav Adolf, S. 370ff.
[25] MAHR, Monro, S. 156f.
[26] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[27] Nach dem „Theatrum Europæum“ bei MILGER, Gegen Land und Leute, S. 253.
[28] Altenburg [Kr. Altenburg]; HHSD IX, S. 6ff.
[29] Jena; HHSD IX, S. 215ff.
[30] Weimar; HHSD IX, S. 473ff.
[31] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[32] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.
[33] Eltmann [LK Hassberge], HHSD VII, S. 172ff.
[34] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[35] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[36] Eichstätt [LK Eichstätt]; HHSD VII, S. 160ff.
[37] Ehingen (Donau) [Donau-Alb-Kr.]; HHSD VI, S. 167ff.
[38] Biberach an der Riß [LK Biberach]; HHSD VI, S. 80ff.
[39] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff.
[40] ENGERISSER, Von Kronach, S. 138f. (die derzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[41] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[42] ENGERISSER, Von Kronach, S. 195.
[43] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.
[44] Kempten (Allgäu); HHSD VII, S. 352ff.
[45] Kaufbeuren; HHSD VII, S. 348f.
[46] EBERMEIER, Landshut, S. 59.
[47] Dinzelbach [LK Landsberg am Lech ?].
[48] Geltendorf [LK Landsberg am Lech].
[49] Egling an der Paar [LK Landsberg am Lech].
[50] Inning am Ammersee [LK Starnberg].
[51] BUCHNER; BUCHNER, Bayern, S. 164f.
[52] ROECK, Augsburg, S. 268.
[53] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[54] ROECK, Augsburg, S. 273.
[55] Coburg; HHSD VII, S. 127f.
[56] ROECK, Als wollt die Welt, S. 272: „Dem Deutschmeister Graf Stadion, der nach der Nördlinger Schlacht den Ausgleich zwischen der Reichsstadt und dem Kaiser vermitteln wollte, schrieb man: «Auf allen unverschuldeten und nicht hoffenden Fall aber sind wir alles dasjenige gewissenshalben zu erdauern gezwungen, was der liebe Gott in diesem schnöden Jammertal über uns in seinem göttlichen unwandelbaren Willen beschlossen: geströsten uns auch gegen Gott und eine ganze ehrbare Welt unserer Unschuld, und daß alle zeitliche Macht, Hab und Gut, Leid und Freud in dieser flüchtigen Zergänglichkeit gar bald ihre Endschaft gewinne, die Gewissensruhe und Seligkeit aber immerwährenden bestehe und rechtschaffener Christen ewiger Trost und erwünschtes Heil sei.» „.
[57] Rain am Lech [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 599f.
[58] Landsberg a. Lech; HHSD VII, S. 385f.
[59] Ulm; HHSD VI, S. 808ff.
[60] Göggingen [Stadt Augsburg]; HHSD VII, S. 239f.
[61] Aichach [LK Aichach-Friedberg]; HHSD VII, S. 3.
[62] ENGERISSER, Von Kronach, S. 419f.
[63] EBERMEIER, Landshut, S. 66f.
[64] Staßfurt [Kr. Calbe/Staßfurt]; HHSD XI, S. 443ff.
[65] WINTER, Möser, S. 61.
[66] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 13. VD17 14:005435H Augspurgerische Accords Vereinigung/ Zwischen Der Röm: Kays: [et]c. auch zu Hungern und Böhaimb Kön: May: … General Leuthenandt … Matthiae/ Graffen von Gallas … Und … Der Kön: May: und der Cron Schweden … Johann Georg auß dem Winckel … Wie auch Besagter … Statt Augspurg … Wegen abtrett: und ubergebung berührter Statt : den 13. Martii/ Anno 1635. getroffen … zu halten … zugesagt/ und versprochen.Wienn : Formica, 1635; VD 17 14:005439P Relation Welcher Gestalt und Massen Deß H. Römischen ReichßStadt Augspurg nach außgestandener langwieriger Plocquierung und eussersten Hungerßnoth den 10.(20.) Martii 1635. Ubergeben und in den vorgeschriebenen Accord Von dem darin gelegenen … Johann Georg auß dem Winckel vor sich und die ihm untergebene Soldatesca gewilliget worden / Winckel, Johann Georg aus dem. – [s. l.], 1635.
[67] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[68] Quelle 20: Übereinkunft zwischen Axel Oxenstierna, Johan Banér und den Obristen im schwedischen Heer nach dem Prager Frieden, Magdeburg, 11.8.1635.
[69] KODRITZKI, Seitenwechsel, S. 36.
[69a] [69a] Vgl. Slg. 15: Autographensammlung des Königlichen Hausarchivs der Niederlande. Online verfügbar unter: sachsen-anhalt.de/fileadmin/Elementbibliothek/Bibliothek_LHA/FB/Slg_15_00_Findbuch.pdf, Nr. 122: Oberst auf den Winckel an die Amtsschreiber von Zerbst und Lindau, Kalbe 1636.
[70] KREBS, Hatzfeld, S. 225.
[71] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[72] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[73] SCHLOTTER, Acta, S. 249.
[74] Peine; HHSD II, S. 377ff.
[75] SCHLOTTER, Acta, S. 269.
[76] Lüneburg; HHSD II, S. 311ff.
[77] SCHLOTTER, Acta, S. 270.
[78] SCHLOTTER, Acta, S. 279. Helfta, heute Ortsteil v. Eisleben (Kr. Mansfelder Seekreis/Eisleben); HHSD XI, S. 206f.
[79] Bardowick [Kr. Lüneburg]; HHSD II, S. 32.
[80] Ratzeburg [Kr. Herzogtum Lauenburg]; HHSD I, S. 216f.
[81] Badura; Kočí, Der große Kampf, Nr. 713.
[82] SCHLOTTER, Acta, S. 296. VD 17 39:110615Q: In Obitum Luctuosum Pernobilissimi Et fortißimi Viri, Dn. Joan Georgi aus dem Winckel / Haereditarii auff Schira/ Mest und Thurland / : Auspiciis Ill.mi & Sereniss. Principis ac Domini Domini Georgii, Duc. Brunovic. & Lünaeburg. &c. Circuli inferioris Saxoniae General. Strategi, & excubiarum Praefecti summi &c. Lessi Diversorum
Hildesiae 1640; 7:712995E Christlich Ehrengedächtnüß Des Hoch-Edelgebornen/ Gestrengen und Groß-Mannvesten Herrn Johann-Georgens Auß dem Winckel / Fürstlichen Braunschweigischen und Lüneburgischen geheimbten Krieges-Raths/ General Feld-Wachtmeisters / Oberstens zu Roß und Fuß/ und Ober-Commendantens der befestigten Orther/ auff Schira/ welcher den 18. Februarii des 1639. Jahrs/ in Hildesheim im HErrn sanfft entschlaffen; Wie auch Der Hoch-Edelen/ Ehren-Reichen und Viel-Tugendsamen Frawen Margarethen/ Gebornen von Canstein / Wittben von Kärsenbrock / auff Helffta / so den 4. Februarii selbiges Jahrs im HErrn auch zu Hildesheim selig verschieden : Auffgerichtet In dreyen Christlichen Leichpredigten/ deren die erste gehalten bey angestelten Leichbegängnüssen/ in gegenwarth vieler Fürstlichen / Gräfflichen Herren und anderer Standes-Personen/ in Hildesheim/ den 2. Aprilis / Eißleben 1639.
[83] SCHLOTTER, Acta, S. 298.
[84] JÜRGENS, Chronik, S. 532.
[85] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.
[86] Torstensson !
[87] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[88] Helene von Kerssenbrock [26.4.1614-26.10.1661] heiratete in zweiter Ehe 1641 Adam von Pfuel.
[89] Eisleben [Kr. Eisleben]; HHSD XI, S. 103ff.
[90] BORKOWSKY, Schweden, S. 87f.
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